Galerie
Galerie
Retro-Kameras und ihre Vorbilder
18.3.2014 von
Horst Gottfried
Retro ist wieder in und viele Hersteller haben ihre Produktpaletten um eine Retro-Kamera erweitert. Wir zeigen Ihnen die Retro-Neuheiten und ihre Vorbilder.
Aktuelle Retro-Kameras und ihre Vorbilder
Hightech im Retro-Design ist einer der aktuellen Kamera-Trends. Wir haben uns auf die Suche gemacht und nach den Vorbildern aktueller Retro-Kameras gesucht. Hier die Ergebnisse.
Olympus OM-D E-M5 - gelungene Gen-Transplation
Zum Artikel
Den Retro-Trend losgetreten bei den aktuellen Systemkameras hat Olympus mit der spiegellosen Micro-Four-Thirds-Systemkamera OM-D E-M5 mit 16 Megapixeln. Inzwischen hat Olympus den Trend fortgeführt mit OM-D E-M1 und OM-D E-M10.
Olympus OM-1
Sie alle eint das Design im Stil der seinerzeit wegweisend kompakten Olympus OM-SLRs. Die Kameras, beginnend mit der OM-1 im Jahr 1972, fortgeführt bis zum Topmodell OM-4 Ti von 1984, zuletzt 2002 als OM4-Ti angeboten, waren deutlich kleiner als die Konkurrenz. Sie erfreuten sich großer Beliebtheit bei anspruchsvollen Fotografen, speziell auch bei vielen Ärzten (die viel mit dem Endoskop-Marktführer Olympus in den Kliniken zu tun hatten).
Leica M3 1954
Den Retro-Look gar nicht erst erfinden musste Leica. Die Leica-M ist sich in ihrem schlichten Klassik-Look immer treu geblieben. Auch die Grundform des Gehäuses mit den runden Seiten ist geblieben.
Auch die jüngste Leica M mit 24-Megapixel-Megapixel Vollformat-CMOS-Sensor kommt immer noch mit Messsucher, manueller Fokussierung und Blendenwahl, und auch Zoomobjektive gibt es nicht. Zum Glück ist das fummelige Filmeinlegen durch die Bodenplatte entfallen.
Nikon FM3A
Nikons neues Retro-Modell Df mit 16-Megapixel-Vollformat-Sensor bezieht sich ebenfalls auf Vorbilder aus den 70er- und 80er-Jahren. Im Design erinnert sie an die kleineren SLRs der FE/FM/FA-Reihe, aber auch an die in der Größe ähnliche F2. Diese gehörte zu den Nikons, bei denen man noch das Gefühl hatte, damit den berühmten "Nagel in die Wand schlagen" zu können.
Das kommt bei der leichten Nikon Df nicht mehr auf. Dafür bietet sie aber wie das Vorbild einen Sensor im vollen 35-mm-KB-Format (24 x 36 mm) und bei Belichtung und Autofokus Komfort und Sicherheit, wie sie damals - als 1983 etwa die FA als erste Nikon mit Matrixmessung auf den Markt kam - niemand erahnen konnte.
Mit der X100, inzwischen zur X100S gereift, war Fujifilm 2011 einer der Retro-Trendsetter. Die Kamera mit fest integriertem 2/35-mm-Objektiv, 12-Megapixel-APS-C-Sensor und einer Kombination von optischem Mess- und elektronischem Live-View-Sucher zitierte als eine der ersten Kamera-Stilelemente der 50er- und 60er-Jahre, ohne ein direktes Vorbild nachzuempfinden.
Auch für die jüngste 16-Megapixel-APS-C-Systemkamera X-T1 mit ihrem Sucher-Höcker im SLR-Stil gibt es Vorbilder im eigenen Haus.
Fujica ST-801
So baute Fujifilm mit dem Modellen Fujica ST-801 und 901 ganz klassische SLRs. Dabei war die ST-801 seinerzeit als erste Kamera mit LED-Anzeigen im Sucher innovativ.
Pentax MX
Pentax folgte Ende der 1970er-Jahre dem Kompakt-Vorbild Olympus mit der zeitautomatischen, etwas rundlicheren ME und der kantigeren manuellen MX.
Pentax MX-1 - SLR-Design für Premium-Kompakte
Zum Artikel
Auf letztere bezieht sich Pentax mit der aktuellen Edel-Kompakten MX-1, ausgestattet mit einem 1/1,7 Zoll großen 12-Megapixel-CMOS-Sensor und fest integriertem lichtstarken 1,8-2,/28-112-mm-Zoom (B). Die MX-1 hat freilich außer den Anklängen beim Design bis hin zum Versprechen von Gebrauchs-Patina beim schwarzen Gehäuse und manuellen Einstellmöglichkeiten nicht mehr viel gemeinsam mit ihrem Vorbild MX.
© Ricoh-Imaging/Archiv H .Gottfried
Ricoh GR1
Mit der GR1 startete Ricoh seine Serie hochwertiger Kompaktkameras für 35-mm-KB-Film mit lichtstarken Festbrennweiten im Zigarettenschachtelformat für die Westentasche. Zahlreiche manuelle Einstellmöglichkeiten gehörten von jeher zum Repertoire.
© Ricoh-Imaging/Archiv H .Gottfried
Dem 2,8/28-mm-Weitwinkel von einst entspricht das 2,8/17-mm-Objektive der aktuellen Ricoh GR mit ihrem 16-Megapixel-CMOS-Sensor ohne Tiefpassfilter im großen APS-C-Format. Neuerdings gibt es davon eine Limited Edition mit besonders nostalgischem, grünen Hammerschlag-Lack-Finish.
Petzval-Porträt-Objektiv - Retro auch bei Objektiven
Auch bei Objektiven ist der Retro-Trend angekommen. Wie ColorFoto berichtete, sind New Yorker Lomografen dabei, über Kickstarter das legendäre Messing-Objektiv des Wiener Mathematikprofessors Petzval von 1840 in modernisierter Form mit höherer Lichtstärke und präziserer Mechanik wiederaufleben zu lassen. Das neue Petzval-Objektiv soll dann mit Canon-EF- und Nikon-F-Bajonett kommen. Die Chancen des Projektes stehen gut. Nach Ablauf des Kickstarter-Aufrufs hatten die Initiatoren fast 1,4 Millionen Dollar von 3379 Unterstützern statt der angepeilten 100.0000 Dollar zusammen. Die Auslieferung erster Exemplare der beim russischen Traditionshersteller Zenit gefertigten Objektive soll im Juni erfolgen. Vorbestellungen sind im Lomo-Shop für 550 Euro möglich.