Premium-Kompaktkamera

Pentax MX-1 im Test

27.5.2013 von Reinhard Merz und Erich Baier

Mit der MX-1 steigt Pentax in den Markt der großsensorigen Kompakten ein. Mit wenig Features und guter Bildqualität ist sie der Gegenentwurf zum hauseigenen Q-System.

ca. 3:30 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Pentax MX-1 im Test
  2. Datenblatt
Pentax MX-1 Test
Pentax MX-1 Test
© Pentax

Pro

  • prima Ausstattung für Fotografen mit gehobenen Ansprüchen
  • großer Sensor sorgt für gute Bildqualität
  • komplett manuell bedienbar

Contra

  • mitunter umständliche Bedienung

Ob es an der Partnerschaft mit Ricoh liegt oder an der Einsicht, dass die tollsten Features an einer Kamera keine Sensorgröße ersetzen können? Jedenfalls hat man sich bei Pentax entschlossen, mit der MX-1 jetzt auch in den immer stärker umkämpften Markt der Kompaktkameras mit vergleichsweise großem 1/1,7-Zoll-Sensor einzusteigen.

Im Vergleich zu anderen Kompaktkameras ist die Pentax MX-1 mit 390 Gramm schon ein richtiger Brocken. Die Kameraform ist einfach und geradlinig, die Bauhaus-Jünger des 20. Jahrhunderts hätten das Gehäuse nicht besser hinbekommen. Das Retrodesign der Pentax MX-1 kommt nicht von ungefähr, ist es doch an eine alte Pentax-SLR-Reihe aus den Siebzigern angelehnt. Die Kameraoberfläche ist an den wichtigen Stellen gummiert und damit sicher zu halten. Die verschiedenen Aufnahmemodi P, Av, Tv, M, User und fünf weitere Einstellungen werden an dem griffigen Haupteinstellrad an der Oberseite der Digitalkamera gewählt.

Das Haupteinstellrad der Pentax MX-1 ist nicht besonders gesichert. Bei dieser Kamera ist das auch nicht erforderlich, denn die Rastung ist so kräftig, dass versehentliches Verstellen praktisch ausgeschlossen ist. Rechts davon befindet sich ein weiteres, etwas kleineres Rad. Dieses ist ausschließlich für die Belichtungskorrektur. Etwas versenkt, der Kamerakontur angepasst und ebenfalls mit deutlicher Rastung versehen, so ist auch dieses Rad gut gesichert. Im Verhältnis zu der insgesamt massiven Bauweise der Kamera, wirken die Tasten und der Vierwegtaster an der Kamerarückseite dagegen etwas klein.

Info-Taste für Schnellzugriff

Das Hauptmenü der Pentax MX-1 bietet sehr viele Einstellmöglichkeiten. Die einzelnen Positionen können mit dem Vierwegtaster durchgetastet oder mit Hilfe eines dritten kleinen Rädchens aufgerufen werden. Ärgerlich ist, dass sich die Kamera keine Menüposition merkt und das Menü immer von Anfang an bis zum gewünschten Menüpunkt durchgetastet werden muss. Das kann dauern.

Wesentlich schneller funktioniert der Zugriff auf eine kleine Auswahl von Menüpositionen mit eigener Info-Taste. Sofort erscheint eine Palette mit Symbolen, die gesuchte Position wird aktiviert und anschließend verändert. Diese Position merkt sich die Pentax MX-1 sogar nach dem Abschalten.

Pentax MX-1
© Pentax

Klappt gut: flexibles Display

Das 3-Zoll-Display der Pentax MX-1 hat eine Auflösung von ca. 307.000 Bildpunkten. Es ist klappbar für Einblick mit ca. 90° von oben und ca. 45° von unten. Die Schärfe ist dank der hohen Auflösung sehr gut. Farben werden realistisch dargestellt. Unter dem Menüpunkt LCD - Einstellung sind Korrekturen von Displayhelligkeit und -farben möglich - die aber leider nur wenig bewirken. Angezeigte Symbole und Schrift sind deutlich zu erkennen.

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Der Brennweitenbereich der Pentax MX-1 reicht von 28 bis 112 mm (KB; optischer 4fach-Zoom). Das ist nicht üppig, aber praxisgerecht. Spitze ist dagegen die Lichtstärke von 1,8 bis 2,5. Das freut den Anwender, denn so kann wieder mit der Tiefenschärfe jongliert werden. Und gerade für solche Aufnahmen ist auch die Option nicht zu verachten, manuell zu fokussieren. Auf die Blitzeinstellungen hat man nur Zugriff, wenn der Blitz vorher von Hand aufgeklappt wurde. Und im Blitzmenü besteht die seltene Möglichkeit, Blitzkorrekturen vorzunehmen.

Pentax MX-1
© Pentax

Hervorragende Verarbeitung

Die Pentax MX-1 ist gut verarbeitet, Ober- und Unterteil komplett aus Metall. Das Objektiv ist durch einen Metallring geschützt. Auch die gute Qualität der Abdeckung für das Akkufach und die Steckanschlüsse zeigt, wie man es machen kann - alles stabil und grundsolide.

Der Makromodus der Pentax MX-1 ist mit 2 cm im Automatikmodus und 1 cm bei manueller Fokussierung sehr gut und auch ein Bildstabilisator ist natürlich an Bord. Der ist schaltbar, mit der Einstellung "Bildsensor-Shift" haben wir die besten Erfahrungen gemacht. Zu den Besonderheiten auf der Ausstattungsliste der Pentax MX-1 gehören eine Nachtschnappschussautomatik, die nach Multishottechnik aus 4 Bildern ein helles und rauscharmes Bild rechnet sowie die Möglichkeit Bilder als verlustfreies RAW zu speichern.

Die kürzeste Verschlusszeit der Pentax MX-1 beträgt im Automatikmodus 1/2.000s, im manuellen Modus 1/8.000 s, die ISO-Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis 12.800. Einer gehobenen Bildqualität dienen ein großer CMOS-Sensor von 1/1,7 Zoll und eine moderate Auflösung von 12 Megapixeln.

Und Messwerte wie visuelle Bildbeurteilung unterstreichen einmal mehr, dass dieses Konzept aufgeht. Die Mittenauflösung bei ISO 100 in Weitwinkel liegt bei 1.481 LP/BH, verliert bei ISO 400 kaum und bleibt auch bei ISO 1.600 noch über 1.200 LP/BH. Zudem ist der Randabfall nie größer als 165 LP/BH - geht doch! Das Rauschen steigt ab ISO 400 sichtbar an, aber auch das ist Jammern auf hohem Niveau. Unter dem Strich kann die Abbildungsleistung überzeugen.

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Testfazit

Pentax legt in der 1/1,7-Zoll-Klasse einen gelungenen Einstieg aufs Parkett. Die Pentax MX-1 kommt der Idealvorstellung eines SLR-Fotografen an eine Immer-Dabei-Kamera ziemlich nahe, auch wenn vielleicht ein Sucher schön gewesen wäre. Kauftipp Edelkompakte.

In diesem Promo-Video fasst Pentax die Features der MX-1 zusammen:

PENTAX MX-1 Official Video

Quelle: RICOH IMAGING DACH
3:19 min

Pentax MX-1

Pentax MX-1
Hersteller Pentax
Preis 500.00 €
Wertung 60.0 Punkte
Testverfahren 1.6

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