Kompakte Digitalkamera

Sony RX100 ll im Test

22.7.2013 von Reinhard Merz und Erich Baier

Vor Jahresfrist war die Sony Cybershot DSC RX100 Colorfoto-Testsieger bei den Kompakten. Jetzt hat ColorFoto das Nachfolgemodell RX100 II getestet.

ca. 5:05 Min

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Testbericht
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Test Sony RX100 ll Cybershot
Test Sony RX100 ll Cybershot
© Sony

Pro

  • überragende Bildqualität bei niedrigen Empfindlichkeiten, brauchbare Bilder bis ISO 6400
  • sinnvolle Verbesserungen zum Vormodell wie Klappmonitor und Blitzschuh
  • sehr gute Ausstattung inklusive WLAN/NFC-Funktionalität

Contra

  • relativ starker Schärfeverlust nach den Ecken
  • hoher Preis

Einer der wesentlichen Unterschiede zum Vorgängermodell sitzt oben auf der Sony Cybershot RX 100 II: ein Blitzschuh, der nicht nur ein Blitzgerät, sondern auch einen elektronischen Sucher einbinden kann. Im Inneren verfügt die Kamera nun über WLAN und einen NFC-Chip, auch den Exmor-CMOS-Sensor hat Sony nach eigenen Angaben runderneuert. Er hat wie die beim Vorgängermodell eine effektive Auflösung von 20,2 Megapixel bei einer Größe von einem Zoll.

Die ca. 250 Gramm Digitalkamera stecken in einem kompakten Gehäuse von 102 x 62 x 39 mm. Bei dem Gewicht schafft es die Sony Cybershot RX100 II ganz bestimmt, die Jackentasche ordentlich auszubeulen. Die Kameraoberfläche ist insgesamt samtig glatt. Nur an der rechten Daumenposition ist eine 15 x 16 mm kleine strukturierte Oberfläche. Durch Druck mit dem Daumen ist der Body dann etwas besser zu halten, wirklich griffsicher ist aber anders.

Das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite hat eine kräftige Riffelung und rastet satt. Zum Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen ist es versenkt und fast bündig mit der Kameraoberfläche. Der Auslöser hat einen Durchmesser von acht Millimetern. Die anderen Tasten mit 4,5 Millimetern sind dagegen arg klein geraten, ebenso ihre Kennzeichnung. Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefordert. Am besten man gewöhnt sich an, die Tasten mit den Fingernägeln zu betätigen.

Test Sony Cybershot DSC RX100 ll
© Sony

Das Haupteinstellrad der RX100 II bietet die von SLRs bekannten Einstellungen P, A, S, und M und im umfangreichen Hauptmenü gibt es eine Fülle weiterer Optionen. Oft ist eine schnelle Veränderung der Kameraeinstellungen erforderlich und man kann nicht in den Tiefen des Menüs herumwühlen. Sony hat das pfiffig gelöst und reduziert für die praktische Anwendung das Hauptmenü mit einer Fn-Taste auf das Wesentliche. Auf diese Funktionstaste können individuell bis zu sieben Einstellwerte ausgelagert werden. Durch einen Tastendruck kann der gewünschte Wert am Display zur Anzeige gebracht und eingestellt werden.

Das 3-Zoll-Display hat eine Auflösung von 307.200 RGBW-Pixeln. Die Bildwiedergabe ist gestochen scharf und die Farben sind brillant. Im Gegensatz zum Vorgängermodell ist das Display jetzt nach oben um ca. 90° und nach unten um ca. 60° neigbar. Damit können auch ungewöhnliche Aufnahmepositionen gemeistert werden. Schriften und Texte sind noch gut zu lesen, die angezeigten Symbole sind allerdings ziemlich klein und mitunter schwer zu erkennen.

Test Sony Cybershot DSC RX100 ll
© Sony

Fokussierung mit Lupe

Die Brennweite von 28 bis 100 mm (KB) beschränkt sich auf das Wesentliche. Die Lichtstärke von 1,8 bei der kurzen Brennweite kann sich sehen lassen, dass sie allerdings bei doch bescheidenen 100 mm (KB) schon auf 4,9 absackt, verwundert ein wenig. Gut gelöst ist die manuelle Fokussierung: Das Objektiv wird von einem gerändelten Ring mit 58 mm Durchmesser umschlossen. Dieser Ring ist in beide Richtungen frei drehbar. Damit wird bei der Einstellung "Manuellfokus" scharfgestellt. Je nach Kameraeinstellung wird bei Berührung des Fokusrings auch noch eine Lupe wirksam, die das Scharfstellen erleichtern soll.

Der Blitz kann nicht "von Hand" in Stellung gebracht werden. Erst nach Betätigen der Blitztaste am Vierwegetaster und Drücken des Auslösers springt er aus dem Gehäuse. Nur der Weg zurück ins Gehäuse erfolgt per Fingerdruck. Der Blitzschuh erlaubt bei der RX100 II jetzt auch die Verwendung von stärkeren externen Blitzgeräten. Auch wenn die doch recht kompakte RX100 II dann aussieht wie ein Zubehörteil des Blitzgeräts und nicht umgekehrt.

Test Sony Cybershot DSC RX100 ll
© Sony

Am Blitzanschluss kann auch weiteres Zubehör angebracht werden. Optional erhältlich sind ein elektronischer Sucher - der mit einem UVP von 450 Euro allerdings bald soviel kostet wie die Kamera - und ein Stereomikrofon. Videos zeichnet die Kamera im MPEG-4- oder AVCHD-Format auf, mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

Zur Bewertung der Videoqualität bietet Sony zwei offizielle Sample-Videos an:

RX100 II official sample video (60p)

Quelle: Sony
Ein Sample-Video, gedreht mit der Sony RX100 II (60p).

RX100 II official sample video (24p)

Quelle: Sony
Ein Sample-Video, gedreht mit der Sony RX100 II (24p).

Ideal für Netzwerker

Die DSC-RX100 II kann via WLAN ins Heimnetzwerk eingebunden werden. Besonders praktisch ist die unkomplizierte Bildübertragung aufs iPhone, iPad oder Android-Smartphone. Mit nur einem Klick steht die Verbindung, wenn das Mobilgerät NFC-fähig ist. Dann lässt sich das Mobiltelefon auch als praktische Fernbedienung verwenden. Den selbstklebenden Ring mit Filtergewinde konnten wir nicht austesten, das klingt im Vergleich zur sonstigen Ausstattung aber eher unprofessionell.

Unser Testverfahren: So testen wir Kameras

Die Verarbeitung der RX100 II ist solide. Ein Schmuckstück ist der butterzart laufende Fokuseinstellring. Auch die Monitorbefestigung und -mechanik versprechen lange Haltbarkeit. Die Kamera macht einen insgesamt guten Eindruck. Die Lichtempfindlichkeit kann in einem Bereich von ISO 100- 25.600 eingestellt werden und bis ISO 1.600 sind die Bilder tatsächlich noch gut brauchbar, danach muss man allerdings Abstriche machen. Und der Hauptunterschied bei der Bildqualität zum Vorgängermodell Sony RX100 (Test) liegt tatsächlich in den hohen Empfindlichkeiten zwischen ISO 1.600 und 6.400.

Weil diese hohen Empfindlichkeiten bei Kompaktkameras - im Gegensatz zu SLRs - nicht in die Gesamtbeurteilung einfließen (sonst würden 90% der getesteten Kompakten massiv abgewertet), landet die Sony RX100 II im ColorFoto-Ranking nur knapp vor dem Vorgängermodell. Doch davon darf man sich nicht täuschen lassen. Wer öfter den Bedarf hat, Empfindlichkeiten zwischen ISO 800 und ISO 6.400 einzusetzen, fährt mit dem neuen Modell besser. Wer darauf, sowie auf Klappmonitor, Blitzschuh und WLAN verzichten kann, spart mit der älteren RX100 eine gute Stange Geld. Sie ist mittlerweile schon für knapp über 500 Euro zu haben. Die RX100 II kostet 750 Euro.

Kaufberatung Kompaktkameras: So finden Sie die richtige Digitalkamera

Überragende Bildqualität

Bei der Auswertung der Laborgebnisse zeigt die RX100 II Kurven nahe der Ideallinie. Die Dead-Leaves-Kurven zeigen, dass die Kontraste nicht künstlich angehoben werden und das Rauschverhalten ist exzellent, selbst bei ISO 1.600 noch. Unsere Testaufnahmen liefern Bilder mit einem Detailreichtum, den wir sonst nur bei SLRs und hochwertigen Systemkameras sehen. Allein der vergleichsweise kräftige Schärfeverlust (330-430 Lp/BH, je nach Empfindlichkeit) nach den Ecken hin könnte noch besser sein. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Testfazit

Die Bildqualität der Sony Cybershot RX100 II ist für eine Kompaktkamera schlichtweg überragend und auch die Ausstattung stimmt, so dass die rund 750 Euro angemessen erscheinen. Kauftipp Bildqualität.

Sony Cybershot DSC-RX100 II

Sony Cybershot DSC-RX100 II
Hersteller Sony
Preis 620.00 €
Wertung 90.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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