TESTBERICHT

Sigma SD1 Merrill - Neuauflage mit verbessertem Sensor

9.5.2012 von Annette Kniffler

Sigma hat den Produktionsprozess seines Foveon-Sensors optimiert und präsentiert den Nachfolger der SD1 als SD1 Merrill für 2100 statt zuletzt 6000 Euro.

ca. 2:10 Min
68,8%
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Sigma SD1 Merrill - Neuauflage mit verbessertem Sensor
  2. Datenblatt
Sigma SD1, Sigma SD1 Merrill
Sigma SD1, Sigma SD1 Merrill
© Sigma

Pro

  • sehr gute Bildqualität
  • Fokussiergenauigkeit

Contra

  • kein klassenübliches LC-Daten-Display
  • langsame Signalverarbeitung und Autofokus

Die Kamera begnügt sich mit einem APS-C-Sensor, der jedoch mit drei übereinander liegenden Schichten zu je 15 Megapixeln für Rot, Grün und Blau arbeitet und damit eine sehr hohe Farbaufläsung ermöglicht.GehäuseWährend Sigma den Preis seiner Kamera stark geändert hat, hat sich an Haptik und Technik sich dagegen so gut wie nichts getan. Umso positiver, dass die SD1 Merrill bei der Bildqualität im oberen ISO-Bereich zulegen kann. Der Verzicht auf ein Tiefpassfilter wirkt sich positiv auf die Detaildarstellung aus; im Test blieben Moire-Fehler aus. Wie für diese Kameraklasse üblich, besteht das Gehäuse aus Magnesiumlegierung und ist mit Dichtungen versehen. Die SD1 Merrill wiegt 785 g und liegt dank des großzügigen, ergonomisch geformten Griffs besonders stabil in der Hand.Funktionen

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Die SD1 Merrill hat als eine der wenigen modernen SLRs keine Videofunktion, kann die Bilder aber am NTSC- oder PAL-Fernseher ausgeben.
© ColorFoto

Nach wie vor bleibt Sigma seiner Linie treu: Die SD1 Merrill ist eine klassische, analog anmutende Kamera, die sich Mode-Features konsequent verweigert und auf Live-View wie auch auf Video verzichtet. Die Empfindlichkeit von maximal ISO 6400 mutet direkt konservativ an, und der Schlitzverschlussmechanismus, der für 100 000 Auslösungen ausgelegt ist, ist State-of-the-Art. Auch am 98-Prozent-Sucher mit effektiv 0,62x Vergrößerung und am fest verbauten 3-Zoll-Monitor mit nur 153 333 RGB-Pixeln hält Sigma fest.Belichtungs- & AutofokusmessungIn puncto Belichtung bietet die SD1 Merril wie das Vorgängermodell SD1 eine 77-Segment-Mehrfeldmessung, mittebetonte Integral und Spotmessung sowie Belichtungsreihenautomatik mit maximal + 3 EV in 1/3-EV-Schritten. Das AF-System arbeitet nach wie vor mit 11 Doppelkreuz-Sensorfeldern für eine hohe Fokussiergenauigkeit. Die SD1 Merrill brauchte bei uns durchschnittlich 1,24/1,57 s zum Fokussieren und Auslösen - deutlich zu lange. Auch bei Einzelaufnahmen lässt die Sigma den Fotografen warten: Sie brauchte im Test um die 4 s, bis sie das aufgenommene RAW auf dem Display anzeigen konnte. Schließlich sind die RAW-Dateien riesig (durchschnittlich rund 52 MB).  Bedienkonzept

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Das übersichtliche Menü der Sigma SD1 Merrill besteht nur aus drei Kategorien: Aufnahme, Wiedergabe und Grundeinstellungen.
© ColorFoto

Der SD1 fehlt das klassenübliche LC-Daten-Display, dank dessen sich die Aufnahmeeinstellungen auch ohne Blick durch den Sucher kontrollieren lassen. Auch eine Funktionstaste für den Weißabgleich fehlt. Stattdessen lassen sich einige Aufnahmeparameter sowohl über das per Func-Taste abrufbare Schnellmenü als auch über den Einstellmonitor (QS) ändern. BildqualitätBei Sigma beruhen die Messergebnisse nicht wie bei Nikon und Canon auf JPEG, sondern auf RAW, da der JPEG-Konverter zu keinen überzeugenden Ergebnissen führt. Im RAW-Modus verdient die Merrill jedoch ein dickes Lob und setzt bei ISO 100 und ISO 400 weiterhin den Maßstab: Die Entwickler konnten vor allem die Dead-Leaves- und Dynamikwerte gegenüber der SD1 steigern, wenn auch zu Lasten der Kurtosiswerte. Wie vom dreischichtigen Foveon-Sensor gewohnt, läuft die Grenzauflösung mit 1882 LP/BH gegen das theoretisch mögliche Maximum, da der Sensor sehr hohe (Farb-)Kontraste in feinen Details liefert. Allerdings gehört nur die Farbauflösung zu seinen Stärken, die Farbgenauigkeit lässt dagegen zu wünschen übrig. FazitSigmas Top-Modell SD1 Merrill schneidet in Sachen Bildqualität sehr gut ab, allerdings verschlechtern die bekannten Kritikpunkte wie langsame Signalverarbeitung und Autofokus sowie der schlechte interne JPEG-Konverter das Endergebnis. 

SIGMA SD1 Merrill

SIGMA SD1 Merrill
Hersteller SIGMA
Preis 1800.00 €
Wertung 51.0 Punkte
Testverfahren 1.6

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