Kompaktkamera
Nikon Coolpix L820 im Test
Zum Preis von 250 Euro bietet die Nikon Coolpix L820 einen riesigen 30-fachen Brennweitenbereich von 22,5-675 Millimeter (KB) und einen neuen CMOS-Sensor. Wie es um die Bildqualität der Kompaktkamera steht, prüfen wir im Test.
- Nikon Coolpix L820 im Test
- Datenblatt
Wer viel Kamera fürs Geld will, liegt bei der Nikon Coolpix L820 richtig. Für die rund 470 Gramm schwere Coolpix L820 ruft Nikon einen UVP von rund 250 Euro auf - das erscheint ob der Ausstattung sehr fair. Die Bridgekamera mit 30-fach-Zoom richtet sie sich eher an Einsteiger, die nach ersten Versuchen mit der Handykamera oder einer kleinen Taschenknipse jetzt gerne mal einen richtigen Fotoapparat hätten.
Die beiden seitlichen Befestigungsösen an der Nikon Coolpix L820 wirken stabil und zeigen auch gleich wo es langgeht. Diese Kamera wird man sich an einem Trageriemen um den Hals hängen, denn selbst für eine größere Jackentasche ist die Größe von 76 x 111 x 85 mm grenzwertig. Dafür hat man sie dann auch immer gleich griffbereit.
Das Gehäuse der Digitalkamera ist aus Kunststoff und wirkt eher einfach, der massive Griff an der rechten Kameraseite ist aber gummiert und bietet ein ausgezeichnetes Haltegefühl. Anzahl und Anordnung der Bedienelemente sind überschaubar, ihre Kennzeichnung ist deutlich.
So einfach soll eine Kamera zu bedienen sein
Das neue Nikon Menü ist wunderbar einfach. Auch der weniger routinierte User wird daher mit der Nikon Coolpix L820 schnell klar kommen. Anstatt den Nutzer mit einer Fülle an Knöpfen und Rädern zu überfordern, sind die Zugriffsmöglichkeiten eher spartanisch gehalten. Das Hauptmenü zeigt auf Tastendruck die Positionen Bildqualität und -größe, Weißabgleich, Serienaufnahme, ISO-Empfindlichkeit und Farbeffekte.
Die möglichen Videoeinstellungen beschränken sich auf Filmsequenz, Autofokus und Windgeräuschfilter. Die Systemeinstellungen der Nikon Coolpix L820 sind etwas üppiger, jedoch klar benannt und einfach nachzuvollziehen. Wird das Menü verlassen und später wieder aufgerufen, erscheint der zuletzt bearbeitete Menüpunkt. So soll es sein. Wer einfach nur den Ausschnitt wählen und abdrücken möchte, wird hier bestens bedient.
Das 3-Zoll-Display der Nikon Coolpix L820 hat eine Auflösung von 307.000 RGB-Bildpunkten und ist gestochen scharf - bei diesem Preis keine Selbstverständlichkeit. Auch bei sehr extremen Betrachtungswinkeln ändern sich weder die Farbe noch die Helligkeit der Abbildung am Display, auch Schrift und Symbole sind gut erkennbar. Die Displayhelligkeit kann über fünf Stufen eingestellt werden. Videos kann die Bridgekamera in Full-HD-Qualität aufnehmen, der Ton in Stereo. Und natürlich bietet die Nikon L820 auch einen Panoramamodus, eine 3D-Simulation und diverse Effektfilter.
Rundum gut ausgestattet
Die Brennweite des Zoomobjektivs reicht von 22,5 bis 675 mm (KB). Das ist eine dicke Packung. Die Weitwinkelbrennweite der Nikon Coolpix L820 hat eine Lichtstärke von 3,0, die lange Brennweite noch 5,8. Dieses 30-fach Zoom sollte allen gängigen fotografischen Anforderungen genügen. Der Brennweitenbereich kann wahlweise mit der Zoomwippe am Auslöser oder mit einem besonderen Zoomschalter an der linken Objektivseite durchlaufen werden.
Ein zweistufiger Bildstabilisator ist hilfreich bei Aufnahmen mit langen Brennweiten, aber wenn man den Brennweitenbereich ausreizen will, ist ein stabiles Stativ durchaus zu empfehlen. Die Buchse mit dem Stativgewinde ist in der Kameramitte und damit passt die Kamera gut aufs Stativ. Erfreulich ist der Makromodus der Nikon Coolpix L820 mit seiner Nahbereichsgrenze von nur 1 cm.
Zugriff auf Blitzeinstellungen ist nur bei aufgeklapptem Blitz möglich. Ist der Blitz nicht ausgeklappt, wird man durch eine Meldung am Display darauf hingewiesen. Ein seitlicher Knopf gibt den Blitz frei, wird er nicht mehr benötigt wird er zurückgeklappt. Der Autofokus der Nikon Coolpix L820 kommt im Weitwinkel schnell zur Sache (0,26s), lässt im Tele aber deutlich nach (0,67s).
Es gibt auch Schatten: Batterien statt Akku
Vier Batterien versorgen die Digitalkamera mit Strom. Das Argument für die Verwendung von Batterien ist bekannt, man muss es trotzdem nicht gutheißen. Auch wenn sie überall in der Welt erhältlich sind - der Batteriefachdeckel ist etwas fummelig zu schließen, man weiß nie so genau, ob er jetzt zu ist oder nicht. Diese vier Batterien werden von besagtem Deckel "auf Kontakt gedrückt". Das bedeutet, der Batteriefachdeckel muss gegen die Kontaktfedern der Batterien gedrückt und gleichzeitig verriegelt werden. Wenn man nicht aufpasst, fallen sie gerne mal heraus.
Bildqualität
Die Nikon Coolpix L820 arbeitet mit einem CMOS-Sensor und einer Auflösung von 16 Megapixeln. Bei den niedrigen Empfindlichkeiten hat das durchaus positive Auswirkungen auf die Bildqualität. Auflösung und Dynamik sind im Bereich dessen, was man von einem Sensor dieser Klasse erwarten darf, die Bilder wirken visuell gut abgestimmt.
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Schaut man sich allerdings Motivteile in 100%-Ansicht am Monitor an, fällt auf, dass der Prozessor stark ins Bildgefüge eingreift. Um das Rauschen zu unterdrücken werden Flächen glatt gerechnet, die Kurtosiswerte von 1,9; 3,2 und 6,8 (bei ISO125, 400 und 800) belegen das. Der Empfindlichkeitsbereich reicht bis ISO 3.200 , aber schon ab ISO 800 sind die Bilder kaum mehr brauchbar. Erfreulich dagegen die für den großen Brennweitenbereich geringe Verzeichnung. Insgesamt schlägt sich die Nikon Coolpix L820 gut. Weiter so, Nikon.
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Testfazit
Die Nikon Coolpix L820 ist Einsteigerkamera ohne Schnickschnack, einfach zu bedienen und mit großem Brennweitenbereich. Das starke Bearbeiten der Bilder trübt den Gesamteindruck ein wenig, der für einen UVP von 250 Euro aber trotz allem positiv ist.
Nikon Coolpix L820
Nikon Coolpix L820 | |
---|---|
Hersteller | Nikon |
Preis | 240.00 € |
Wertung | 44.0 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |
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