TESTBERICHT

Nikon Coolpix L810

18.6.2012 von Reinhard Merz und Erich Baier

Ein ausgewachsener Megazoomer mit 26-fachem Brennweitenbereich für weniger als 250 Euro - geht das? Die Nikon Coolpix L810 macht es vor.

ca. 1:55 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Nikon Coolpix L810
  2. Datenblatt
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© Nikon

Mit eingefahrener Optik ist die Nikon Coolpix L810 satte 83 mm tief, in die Jackentasche passt sie bestimmt nicht mehr. Soll sie aber auch gar nicht, denn sie ist eher als schwergewichtiges Arbeitsgerät ausgelegt, denn als Taschenbegleiterin. Der Kameragriff ist gummiert und liegt ordentlich in der Hand, was für den großen Zoomfaktor auch dringend erforderlich scheint.  


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© Nikon

Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und von guter Qualität, die Kennzeichnung der Tasten ist deutlich. Das ohnehin nicht überladene, praxisnahe Nikon Menü ist bei dieser Kamera noch einmal deutlich knapper gehalten. Somit sind nicht nur Einstellmöglichkeiten und Varianten reduziert, sondern auch die Gefahr, etwas falsch einzustellen - "Einfachautomatik" nennt Nikon dieses Prinzip, das manchen Nutzer ungemein beruhigen soll. Das 3 Zoll große Display mit 307.000 RGB-Pixeln ist scharf und farbneutral, die Helligkeit lässt sich in fünf Stufen einstellen. Diese Helligkeitseinstellung bleibt auch nach dem Ausschalten gespeichert. Der Brennweitenbereich reicht von 22,5 bis 585 mm (KB), ein 26-fach Zoom. Die lange Brennweite erreichen auch etliche andere Kameras, der Gag ist die kurze Weitwinkelbrennweite von 22,5 mm (KB). Da reduziert sich die Anzahl der Konkurrenzprodukte schon sehr deutlich. Und in der Praxis hat man mehr davon, als von zusätzlichem Spielraum im extremen Telebereich. Damit die Aufnahmen bei hoher Brennweite nicht verwackeln, kommt ein mechanischer Bildstabilisator zum Einsatz. Verschiedene Programme für fast alle fotografischen Situationen steuern die Belichtung, der Nikon-typische Klappblitz schaltet sich bei Bedarf zu. 

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© Nikon

Ausgestattet ist die L810 für eine Megazoom-Kamera eher spärlich. Bis auf einen HD-Videomodus (720p) gibt es nicht viel Nennenswertes. Eine subjektive Angelegenheit ist die Stromversorgung. Ionen-Akkus sind handlich, schnell aufgeladen und mittlerweile halten sie auch erstaunlich lange. Diese Kamera hat jedoch vier Batterien. Die Argumente dafür: Sie sind überall zu haben. Mag sein, aber sie fallen auch immer aus der Kamera und je nachdem, wo sie gekauft wurden, haben sie sehr unterschiedliche Kapazitäten. Fast schon etwas archaisch mutet der 16-MP-Sensor an. Die hier verwendete CCD-Technologie wurde weitgehend von den CMOS-Sensoren abgelöst, die unter anderem ein besseres Rauschverhalten haben. Und so patzt die Coolpix L810 auch vor allem beim Rauschen. Schon bei ISO 100 im Weitwinkel wirken die Gesichter auf unseren Testaufnahmen unnatürlich, vor allem Kanten zwischen hellen und dunklen Bildteilen sind aufgerissen. Schon bei ISO 400 sind die Bilder praktisch unbrauchbar und auch die Abbildungsleistung im Telebereich ist schwach. Hier hat Nikon an der falschen Stelle gespart. Fazit: Als Megazoomer ohne manuelle Einstellmöglichkeiten gehört die Nikon Coolpix L810 zu einer seltenen Spezies.  Die Ausstattung entspricht dem sehr günstigen Verkaufspreis, die Bildqualität enttäuscht. Erfreulich dagegen die einfache Bedienung und der üppige Weitwinkelbereich.

Nikon Coolpix L810

Nikon Coolpix L810
Hersteller Nikon
Preis 200.00 €
Wertung 24.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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