Kamera-Duell
Canon EOS 7D und EOS 6D im Vergleichstest
Der ColorFoto-Systemvergleich deckt auf, wann sich der Umstieg von der APS-C-DSLR EOS 7D auf die Vollformatkamera Canon EOS 6D lohnt.
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Die Testkandidaten
Die EOS 6D rundet Canons Angebot an Vollformatkameras nach unten ab, kostet derzeit unter 2.000 Euro. Die Spiegelreflexkamera erinnert - abgesehen vom großen Sensor - mit ihrer gegenüber der EOS 5D Mark III abgespeckten Ausstattung und dem relativ kompakten Body mehr an Consumer- als an Profi-DSLRs.
Die 700 Euro günstigere EOS 7D nimmt dagegen als APS-C-Kamera in ihrer Klasse die Leitposition ein und lässt schon durch ihr größeres Gehäuse und den besser bestückten Autofokus keinen Zweifel daran, dass sie sich an semiprofessionellen Maßstäben orientiert. Allerdings ist sie schon mehrere Jahre älter als die EOS 6D, die ihr daher einige moderne Features wie WLAN zur kabellosen Kommunikation und GPS voraushat.
Ausstattung
Beide Canons bestehen aus einem Magnesium-Kunststoff-Mix, haben einen ordentlichen, gummierten Griff und Spritzwasserschutz. Die Canon EOS 7D ist spürbar breiter, tiefer und über 150 g schwerer als die EOS 6D, dafür im Gegensatz zu der mit einem integrierten Blitz (LZ9), einem Kabelanschluss für den externen Blitz und einem CF-Steckplatz anstelle des SD(HC/XC)-Slots ausgestattet. Die Kameras nehmen Videos in Full-HD-Auflösung bei 30 B/s auf, ziehen aber die Schärfe nicht kontinuierlich, sondern nur auf Tastendruck nach (AF-ON).
Sucher und Monitor
Als APS-C-Spitzenmodell hat die Canon EOS 7D einen 100%-Sucher mit effektiv 0,63-facher Vergrößerung und lichtdurchlässigem LCD-Element, sodass sie Gitterlinien in das Sucherbild einblenden kann. Die EOS 6D verzichtet auf ein solches LCD-Element, ermöglicht aber den Wechsel der Mattscheibe. Ihr SLR-Sucher deckt nur 97 % des Bildfelds bei effektiv 0,69-facher Vergrößerung ab.
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Die Canon EOS 6D besitzt dafür das größere Display (3,2 statt 3 Zoll) mit höherer Auflösung (346 667 statt 306 700 RGP-Pixel) und liefert damit ein geringfügig besseres (Live-View-)Bild. Zusätzlich besitzen EOS 7D wie EOS 6D ein Daten-Display oben mit zugeordneten Tasten, die in Verbindung mit einem der beiden Drehräder das Einstellen aufnahmerelevanter Parameter erlauben.
Autofokus und Performance
Das Phasenautofokus-System der Canon EOS 7D kann auf 19 Kreuzsensoren zurückgreifen, das der EOS 6D arbeitet lediglich mit einem Kreuzsensor und verteilt die 11-AF-Felder zudem auf einem kleineren Bereich in der Bildmitte. Beinahe Gleichstand herrscht dagegen bei der Geschwindigkeit: Die EOS 7D braucht 0,44/ 0,33, die 6D durchschnittlich 0,34/0,42 s zum Scharfstellen und Auslösen. Im LV-Betrieb hat der Anwender die Wahl zwischen einem Kontrast-AF, der den Auslöseprozess um rund 2 s verzögert, und dem schnelleren Phasen-AF, der allerdings zu einer kurzen Schwarzpause am Monitor führt.
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Bildserien erstellt die Canon EOS 7D mit einem Durchsatz von 7,5 B/s; die EOS 6D schafft nur 4,4 B/s. Zur Belichtungsmessung verwenden beide Canons einen Dual-Layer-Sensor mit 63 Zonen. Abweichungen gibt es hier vor allem bei der Selektivmessung mit ca. 9,4 (7D) bzw. 8 % (6D) und bei der Spotmessung mit 2,3 (7D) bzw. 3,5 % des Gesichtsfelds (6D).
Handhabung
Die Bedienoberfläche ist übersichtlich und relativ leicht verständlich, unterscheidet sich nur durch einige Kleinigkeiten: So besitzt die EOS 7D einen Joystick, die EOS 6D stattdessen einen 8-Wege-Schalter, den Canon im leider recht kleinen, schwammigen Daumenwahlrad integriert. Dafür hat die EOS6D rechts des Displays Platz für die Quick-Menü-Taste, die sich dort besonders komfortabel erreichen lässt. Zudem gibt es hier am Moduswahlrad eine Arretierung, die der EOS 7D fehlt. Last, but not least löst die EOS 6D wesentlich leiser aus als die EOS 7D und bietet einen Silent-Modus, in dem sie sogar beinahe geräuschlos arbeitet.
Bildqualität
Im Messlabor spielt die "kleine" Vollformatkamera EOS 6D den Vorteil ihres größeren Sensors souverän aus: Zum einen erreicht sie eine um 194 bis 367 LP/BH höhere Grenzauflösung. Dazu kommen eine gegenüber der EOS 7D bessere Dynamik und ein schwächeres Rauschen.
Besonders eklatant ist das Leistungsgefälle zwischen EOS 6D und EOS 7D aber bei Dead-Leaves, was allerdings auch darauf zurückgeht, dass die Signalverarbeitung der EOS 6D Farbkontraste massiv anhebt. Und dies bleibt nicht ohne Nebenwirkungen, führt zu einem harten Bildeindruck - wer es lieber natürlicher mag, senkt den Kontrast in der Kameraabstimmung oder arbeitet gleich mit dem RAW-Format.
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Fazit
Die Canon EOS 7D (Einzeltest) punktet als APS-C-Spitzenmodell mit einem üppiger bestückten Autofokus, einer schnelleren Serienfunktion und einem integrierten Blitz.
Die Canon EOS 6D (Einzeltest) hat dafür den größeren Sensor, der ihr einen klaren Vorteil bei der Bildqualität verschafft, und als jüngeres Modell zusätzliche Features wie GPS, den besseren, größeren Monitor und einen speziellen Silent-Modus.
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