Kamera-Duell

Pentax K-5 IIs und Pentax 645D im Vergleichstest

9.9.2013 von Annette Kniffler

Nächster Teil im ColorFoto-Systemvergleich: Die APS-C-DSLR Pentax K-5 IIs tritt gegen den 40-Megapixel-Riesen Pentax 645D an.

ca. 3:25 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
Pentax K-5 IIs - Pentax 645D - Test Vergleich
Pentax K-5 IIs - Pentax 645D - Test Vergleich
© Pentax

Die Testkandidaten


Pro

  • großer Sensor
  • exzellente Bildqualität
  • Gehäuse aus Magnesium-Stahl-Legierung

Contra

  • kein Live-View
  • kein Video

Pro

  • üppige Ausstattung
  • gute Feinzeichung

Contra

  • unterdurchschnittliche Dynamik

Unterschiedlicher könnten sie kaum sein, die K-5 IIs als Pentax Top-Modell der APS-C-Klasse und die digitale Profikamera 645D mit 44,2 x 33,1 mm großem Mittelformat-CCD-Sensor: die Pentax K-5IIs gerade einmal 755 g leicht, die Pentax 645D beinahe 1,5 kg schwer; die eine mit 16 Megapixeln an der unteren Grenze dieses Testfelds, die andere mit 40 Megapixeln führend; die eine schon für 1.200 Euro zu haben, die andere mit einem Preis um 11.000 Euro die teuerste Kandidatin.

Die Pentax K-5 IIs hat als Besonderheit keinen Tiefpassfilter, was der Auflösung zugutekommt, aber das Risiko für das Auftreten von Moire-Effekten erhöht. Die Variante mit Tiefpassfilter K-5 II liegt etwa 350 Euro unter der K-5 IIs.

Ausstattung

Die Pentax K-5 IIs ist weitestgehend aus Magnesium gefertigt und vor Spritzwasser geschützt. Auch die Pentax-Objektive mit den Kürzeln DA*, DA-WR und DA-AW werden abgedichtet, wobei die DA*-Zooms die meisten, die DA-AW-Modelle die wenigsten Dichtungen aufweisen. Die Pentax 645D wirkt noch ein gutes Stück robuster, besteht aus einer massiven Magnesium-Stahllegierung, hat 70 Dichtungen, einen deutlich längeren Sucherwulst und zwei Stativgewinde für Quer- und Hochkantaufnahmen.

Pentax 645D
Zusammen mit dem optionalen GPS-Empfänger O-GPS1 erfasst die Profi-Mittelformatkamera 645D Positionsdaten zum Verorten der Aufnahmen.
© Pentax

Die übrige Ausstattung richtet sich einzig nach den Bedürfnissen von Profifotografen, und so fehlen der Pentax 645D Features, mit denen sich die Pentax K-5 IIs auszeichnet - etwa der integrierte Blitz (LZ11), die hohen ISO-Zahlen bis 51.200 (645D: bis ISO 1.600) und der Sensor-Shift-Stabilisator, mit dessen Hilfe die K-5 IIs auch einen leicht schiefen Horizont ohne Qualitätsverlust ausgleichen kann. Zudem ermöglicht die Pentax K-5IIs kürzere Verschlusszeiten bis 1/8.000 statt 1/4.000 s, bietet zwar wie die Pentax 645D keine Motivprogramme, aber eine Vollautomatik und im Gegensatz zur Mittelformatkamera Live-View und Full-HD-Video; allerdings ohne kontinuierliche Schärfenachführung und separaten Auslöser.

Sucher, Monitor und Video

Die 3-Zoll-Monitore von Pentax K-5 IIs und Pentax 645D zeigen ein ähnlich kontrastreiches, scharfes Bild. Mit ihrem brillanten Trapez-Prismen-Sucher ist die 645D dann aber gebührend überlegen. Er deckt zwar nur 98 % des Bildfelds ab, liefert jedoch ein herausragendes Bild mit 0,76-facher Vergrößerung. Nicht ganz diese Klasse, aber durchaus überzeugend: der Pentaprismensucher der K-5 IIs mit 100 % Gesichtsfeld und effektiv 0,61-facher Vergrößerung. Auch das obere Info-LCD der Pentax 645D ist größer als das der Pentax K-5 IIs und optimal nach hinten geneigt.

Pentax K-5 IIs
Das Gehäuse der Pentax K-5 IIs ist aus Magnesium gefertigt und an den Auflageflächen mit einer griffigen Oberfläche beschichtet.
© Pentax

Autofokus und Performance

Pentax setzt in APS-C- wie Mittelformatkamera ein Autofokusmodul mit 11 Feldern und 9 Kreuzsensoren ein, wobei das der Pentax K-5 IIs bei guten Lichtverhältnissen schneller agiert: So brauchte die Kleinere im Test 0,38/0,43 s zum Scharfstellen und Auslösen, die Pentax 645D dagegen 0,64/0,43 s bei 1.000/30 Lux - für eine Mittelformatkamera trotzdem gut. Im LV-Modus wechselt die K-5 IIs zum langsamen Kontrast-AF (2,26 s). Bildserien nimmt die 645D mit maximal 1,3 B/s auf, die K-5 IIs mit 6,6 B/s.

Handhabung

Obwohl sie völlig unterschiedlichen Kameraklassen angehören, haben Pentax K-5 IIs und Pentax 645D ein ähnlich strukturiertes Bedienkonzept. Es ruht im Wesentlichen auf drei Säulen: Zum einen gewährt eine große Zahl an Funktionstasten zusammen mit zwei Drehrädern direkten Zugriff auf häufig benötigte Funktionen und Einstelloptionen; zum anderen gibt es ein schlankes Schnell- und ein umso umfangreicheres Hauptmenü, in denen man komfortabel mit der Vierrichtungswippe navigiert.

Bildqualität

Wenn es um eine schonende Signalverarbeitung geht, ist Pentax spitze: Die Texturverluste bleiben bei 645D und K-5 IIs bis ISO 1600 kaum messbar gering. Während die Pentax K-5 IIs dies mit einem etwas stärkeren Rauschen erkauft (0,7-2,9 VN), kann die Pentax 645D auch in dieser Hinsicht glänzen (0,5-1,1 VN) - schließlich hat sie die größeren Pixel, trotz 40 MP. Die bringen ihr indes die Spitzenposition in Sachen Auflösung ein (über 2.300 LP/BH).

Kaufberatung: Favoriten der Redaktion - DSLRs bis 3.000 Euro

Zum Vergleich: Die Pentax K-5 IIs schafft maximal 1.456 LP/BH und steht damit in ihrer Klasse durchaus sehr ordentlich da. Einzig die etwas unterdurchschnittliche Dynamik kostet Punkte (645D: bis 8,7; K-5 IIs: bis 9,3 Blenden).

ColorFoto-Kauftipp
© ColorFoto

Testfazit

Die Pentax K-5 IIs (Test) hebt sich von den konkurrierenden APS-C-Kameras mit ihrem kompakten Gehäuse, der üppigen Ausstattung und der guten Feinzeichnung ab. Die Pentax 645D (Test) zeichnet sich vor allem durch das im Vergleich zu anderen Mittelformatkameras sehr faire Preis-Leistungsverhältnis aus und erhält dafür einen Kauftipp. Mit dem größten Sensor und 40 Megapixeln ausgestattet stellt sie sich bei der Bildqualität an die Spitze dieses Testfelds; als Profikamera fehlen ihr allerdings Features, die man von Consumer-Kameras erwartet, unter anderem Live-View, Video, hohe ISO-Zahlen und der integrierte Blitz.

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