Objektivtest

Konverter Spezial

2.9.2010 von Malte Neumann

Festbrennweiten oder Telezooms plus Telekonverter sind der vergleichsweise günstige Weg zum Supertele. Allerdings sinkt meist die Abbildungsqualität, Kontrast- und Auflösungswerte fallen. Unser Konverterspezial prüft die 1,4x- und 2x-Konverter von Canon, Nikon und Sony an fünf Festbrennweiten und fünf Zooms.

ca. 1:45 Min
Vergleich
VG Wort Pixel
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© ColorFoto

Wer eine längere Brennweite braucht, hat zwei Möglichkeiten: Er investiert in ein weiteres Tele oder kauft einen Konverter. Telekonverter verlängern die Brennweite des ursprünglichen Objektivs um einen konstanten Faktor, meist 1,4x oder 2x. Konverter sind vergleichsweise günstig und belasten neben dem Geldbeutel auch die Schulter weniger als ein weiteres Objektiv. Allerdings reduzieren Konverter meistens die Abbildungsleistung. Trotzdem greifen gerade Tierfotografen gerne zum Konverter, um ihr Tele günstig zu "verlängern".


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Canon EF 2x II
© Canon

Verlängern bedeutet, dass der Konverter wie eine Streulinse (Barlow-Linse) das ursprünglich austretende Lichtbündel aufweitet und damit ein größeres Bild erzeugt. Der Konverter enthält natürlich nicht eine einzelne Streulinse, sondern ein Konstrukt aus fünf bis sieben  Teilen, um die Einbußen bei der Qualität so klein wie möglich zu halten. Trotzdem liegt die gemessene Bildqualität der Kombi meist unter der der einzelnen Objektive.

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Nikon TC- 20E III
© Nikon

Das kann für Objekte, an die man nicht nahe genug herankommt, trotzdem Sinn machen: Der  Löwe in der Distanz ist auf dem Bild mit Konverter genauer zu sehen, denn der Abbildungsmaßstab wächst stärker als die Auflösung der Optik abnimmt. Exemplarisch am Nikon 2,8/400 betrachtet lässt sich ein Löwe, der ein Viertel des Bildes ausmacht, mit 410 Linienpaaren darstellen. Mit dem Zweifach-Extender füllt er das halbe Bild, und es stehen  immerhin 650 Linienpaare für das Hauptmotiv zur Verfügung. Das gilt  nur, wenn genug Licht oder ein gutes Stativ vorhanden sind.

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Sony SAL 14TC
© Sony

Denn natürlich wird das Licht hinter der Zusatzoptik auch auf eine größere Fläche verstreut und damit kommt weniger auf dem Sensor an. Brennweitenfaktor 1,4 bedeutet eine Blende dunkler und Faktor 2 sogar zwei Blendenstufen.  Außerdem macht im allgemeinen der kleinere Bildwinkel eine kürzere Belichtungszeit nötig. Hinzu kommt ein Problem mit dem Autofokus: Je nach Kamera geht hier ab Blende 5,6 oder 8 Anfangsöffnung nichts mehr, der AF wird abgeschaltet.

Bei der Kombination  Telekonverter plus Zoom ist natürlich vor allem der Bereich jenseits der Endbrennweite des Zooms von Interesse. In vielen Fällen ergibt sich hier bei den 1,4-fach Konvertern ein eher geringer Zugewinn an Gestaltungsspielraum. Das ist bei den Zweifach-Modellen besser, dafür leidet aber häufig die Qualität. Kauftipps vergeben deswegen wir nur, wenn dieser entscheidende Bereich gut abschneidet, das heißt: Wenn bei einem 70-200 die 70-mm-Brennweite plus 2x- Konverter ein gutes 140 mm ergibt, ist dies kein Kaufgrund, da dies das Zoom ja bereits selber bietet.

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