Kaufberatung
Sony-System: Alle NEX-Modelle im Vergleich
Seit über zwei Jahren baut Sony das spiegellose NEX-System mit APS-C-Sensor und eigenem Objektivsortiment aus. ColorFoto vergleicht die aktuellen Modelle im Test.
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Die Geräte im Test
Die NEX-Gehäuse sind etwa 250 bis 400 g leichter als die Sony-SLTs, erreichen mit ihrem Kontrastautofokus aber bei weitem nicht das Tempo, das man vom SLR- und SLT-Phasenautofokus kennt.
Als spiegellose Systemkameras haben alle Vertreter der NEX-Baureihe ein kleineres Auflagemaß als Sonys SLRs und SLTs, also einen geringeren Abstand vom Sensor zur Objektivauflage. Das ermöglicht eine erheblich kompaktere Bauform, macht aber ein anderes Bajonett (E statt A) und ein spezielles NEX-Objektivsortiment erforderlich.
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Das wesentlich jüngere E-System ist es bis jetzt weit weniger umfangreich als das über viele Jahre gewachsene A-System, besteht derzeit aber immerhin aus acht unterschiedlichen Optiken: vom extrem flachen 24-mm-Pancake bis zum 3,8-fach-Zoom mit 315 mm KB-Äquivalent - dessen Abbildungsleistung übrigens nicht hundertprozentig überzeugen kann. Sony hat zusätzlich zwei Adapter für A-Mount-Objektive im Programm, einen ohne und einen mit AF-Unterstützung für 200 bzw. 400 Euro.
Die Nennauflösung des APS-C-Sensors beträgt bei der etwas älteren NEX-C3 (400 Euro), der neueren NEX-F3 (500 Euro) und der besonders kleinen und leichten NEX-5N (550 Euro) 16 Megapixel. Nur Sonys Top-Modell NEX-7 für 1.100 Euro wartet mit einem 24-Megapixel-CMOS auf.
Noch nicht im Test berücksichtigt wurde die zur Photokina 2012 vorgestellte NEX-6. Das 16-Megapixel-Modell soll laut Sony ab November zum Preis von 800 Euro erhältlich sein und kommt mit neuem Hybrid-AF-System, WLAN und eigenen Apps. (Update 28. November 2012: Mittlerweile wurde auch die NEX-6 von uns getestet )
Ausstattung
Im Vergleich zum Polycarbonatgehäuse der NEX-C3 fühlt sich die ebenfalls aus Kunststoff gefertigte NEX-F3 hochwertiger an. Tatsächlich liegt sie sogar eine Spur sicherer in der Hand als das Metallgehäuse der nächst höher angesiedelten NEX-5N.
Das Spitzenmodell NEX-7 präsentiert sich im Magnesium-Body noch erwachsener, trotzdem fehlt auch hier der Spritzwasserschutz. Gut, dass Sony zumindest in NEX-F3, NEX-5N und NEX-7 eine Sensorreinigung verbaut. Die Bildstabilisierung muss das (Kit-)Objektiv übernehmen.
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Als Kamera, die semiprofessionellen Ansprüchen gerecht werden will, bietet die NEX-7 sowohl einen integrierten Ausklappblitz als auch einen elektronischen 100 %-Sucher, der ein klares, recht farbgetreues Bild ohne störende Verzögerungen liefert. Im NEX-F3-Gehäuse findet immerhin ein Pop-up-Blitz Platz, den elektronischen Sucher muss man gegebenenfalls nachrüsten (FDA-EV1S für 270 Euro).
Die beiden kompakteren Varianten NEX-5N und NEX-C3 haben weder Blitz noch Sucher eingebaut. Stattdessen liegt ein Aufsteckblitz bei. Die NEX-5N hat zudem wie die NEX-F3 einen Anschluss für den optionalen Sucher FDA-EV1S, die C3 nicht - schade.
Das NEX-typische 3-Zoll-Display ist nicht optimal verspiegelt, aber von guter Qualität und verstellbar. Bei NEX-C3 und NEX-5N lässt er sich zwar nur um weniger als 90 Grad nach oben klappen, doch NEX-7 (90 Grad oben, 45 Grad unten) und vor allem NEX-F3 sind deutlich flexibler (180 Grad oben, 13 Grad unten).
Aufnahmefunktionen
Ohne Spiegel müssen NEX-Kameras immer per Kontrastmessung fokussieren - das kostet Zeit: Und so braucht die NEX-F3 als schnellste NEX 0,43/0,46 s (1000/30 Lux) zum Scharfstellen und Auslösen. Die NEX-7 schafft zwar im Optimalfall 0,34 s, fällt jedoch bei schwierigen Lichtverhältnissen auf 0,81 s, also hinter NEX-5N und NEX-C3 zurück (0,64/0,7 s).
Im Serienmodus wird die NEX-7 dagegen ihrer Stellung als Topmodell gerecht und erreicht mit 9,3 B/s und 21 Aufnahmen pro Serie das beste Gesamtergebnis. Die NEX-5N hält den hohen Durchsatz von 10 B/s nicht einmal 0,3 s lang durch, und die beiden 3er-Varianten sind zwar ausdauernder, aber deutlich langsamer (5,3/5,5 B/s).
Während die NEX-C3 lediglich HD-Videos aufzeichnen kann, beherrschen die neueren NEX Full-HD mit 25 (NEX-F3, NEX-5N) bzw. 50 B/s (NEX-7). Alle führen die Schärfe kontinuierlich nach. Die NEX-5N liefert innerhalb des NEX-Systems die beste Videoqualität mit geringem Rauschen, gut durchzeichneten Schatten und natürlichen Farben. Bei der NEX-F3 ist das Grießeln in dunklen Bildbereichen ein wenig stärker; der NEX-7 fehlt demgegenüber die Schärfe, der NEX-C3 die Auflösung.
Bedienkonzept
Sony konzipiert das Bedienkonzept der günstigeren NEX-Modelle offensichtlich vornehmlich für Einsteiger, die eine übersichtliche, aufgeräumte Oberfläche mit wenigen Tasten und Rädchen schätzen. Wer gerne mit manuellen Einstellungen fotografiert, wird das Bedienkonzept womöglich wegen der wenigen Direktzugriffsmöglichkeiten bald als umständlich empfinden. Die NEX-5N bietet als derzeit einzige NEX einen Touchscreen, der die von NEX-C3 und NEX-F3 bekannten Tasten sinnvoll ergänzt.
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Die NEX-7 bekommt stattdessen einige praktische Elemente mehr, etwa zwei zusätzliche Einstellräder, die den Bedienkomfort erheblich aufwerten. Zoom- und Fokussierring des Kit-Objektivs laufen geschmeidig.
Bildqualität
Bei der Bildqualität ist die NEX-7 deutlich vorn: Sie holt aus dem 24-Megapixel-Sensor eine hohe Grenzauflösung über den gesamten gemessenen Empfindlichkeitsbereich, zudem bis ISO 1.600 überdurchschnittliche DL-Werte, eine solide Dynamik und ein bis ISO 6.400 akzeptables Rauschverhalten.
Mit größerem Abstand folgt die NEX-5N, die ebenfalls ein recht ausgewogenes Verhältnis zwischen hoher Auflösung (bis 1396 LP/BH), moderatem Visual Noise (0,6 bis 1,8 VN) und großem Dynamikumfang (bis 10,7 Blenden) findet.
Die NEX-F3 hebt die Farbkontraste bei ISO 400 bis 1.600 stark an, was zu sichtbaren Schwächen führt; und die NEX-C3 verliert vor allem wegen der schwachen DL-Werten zu viele Punkte.
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