Kaufberatung

A37, A57, A65V & A77: Alle Sony SLT-Kameras im Vergleich

18.9.2012 von Annette Kniffler

In Sonys APS-C-Klasse hat sich schon jetzt der feststehende, teildurchlässige SLT-Spiegel durchgesetzt. Mit ihm lässt sich ein kompakteres Gehäuse realisieren und der schnelle Phasenautofokus auch im Live-View- und Videobetrieb nutzen.

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A37, A57, A65V & A77: Alle Sony SLT-Kameras im Vergleich
A37, A57, A65V & A77: Alle Sony SLT-Kameras im Vergleich
© Sony

Die Tests im Detail:


SLT-Kameras sind mit ihrem teildurchlässigen, feststehenden Spiegel (Translucent-Mirror-Technologie) und dem platzsparenden elektronischen Sucher spürbar kompakter als entsprechende SLRs und gelten zu Recht als Videospezialisten. Schließlich können sie auch im Live-View-Betrieb die Schärfe mithilfe des Phasenautofokus schnell und treffsicher nachziehen. Als Nachfolger der Alpha-SLRs übernehmen sie deren A-Bajonett, sodass die gesamte Palette von Alpha-Objektiven passt.

Derzeit gibt es vier SLT-Varianten von 500 bis 1.300 Euro, alle mit 23,4 x 15,6 mm großem APS-C-Sensor. Die Alpha 37 ist davon die kleinste, leichteste und günstigste: Sie wiegt nur 502 g und damit über 100 g weniger als die 260 Euro teurere A57, die sich insbesondere durch eine schnellere Seriengeschwindigkeit von 8 statt 5,5 JPEG-Bildern pro Sekunde auszeichnet. Beide haben einen 16-Megapixel-CMOS.

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Den 24-Megapixel-Sensor setzt Sony erst ab der nächst höher angesiedelten A65 für 900 Euro ein. Gleiches gilt für das integrierte GPS-Modul, mit dem A65 und A77 aufgenommene Bilder direkt verorten können.

Sony SLT-A65
Verstellbarer Monitor: Alle SLT-Modelle haben ein beweglich aufgehängtes Display.
© Sony

Als Spitzenmodell für 1300 Euro hat die A77 zusätzlich  ein LC-Display an der Oberseite und die schnellste Serienfunktion des gesamten Sony-Kamerasortiments (12 B/s). Darüber hinaus bietet sie als einzige SLT-Kamera ein abgedichtetes Gehäuse, das nicht aus Kunststoff, sondern aus Aluminium besteht.

Ausstattung: Ein bewegliches Display gehört dazu

Zur Grundausstattung gehören ein mechanischer Bildstabilisator, ein Sensorreinigungssystem und ein Ausklappblitz mit LZ 4 (A57), 8 (A37) und 9 (A65 und A77). Ebenfalls Standard: der elektronische 100%-Sucher, der bei der A77 das mit Abstand beste Bild liefert, der Augensensor, mit dem die Kameras automatisch zwischen Monitor- und Sucherbetrieb umschalten können, und das verstellbare Display, das je nach Scharniervariante mehr oder weniger Bewegungsspielraum einräumt.

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Rauschminderung: Die Kameras können mehrere hintereinander aufgenommene Fotos zu einem Bild mit reduziertem Rauschen zusammenrechnen.
© ColorFoto

Am flexibelsten ist die A77, bei der sich der Monitor um 180 Grad nach unten, um 45 Grad nach oben und um 270 Grad verschwenken lässt. Abgesehen vom A37-Einstiegsmodell, das nur ein kleines 2,7-Zoll-Display von eher mäßiger Qualität mitbringt, haben SLT-Kameras einen ordentlichen 3-Zoll-Monitor.

Aufnahmefunktionen: Videos mit Full-HD

In der Preisklasse unter 1.000 Euro setzt Sony einen Phasenautofokus mit 15 AF-, davon 3 Kreuzsensoren ein. Die A77 bekommt eine leicht aufgewertete Lösung mit 19 AF- und 11 Kreuzsensoren. Beide Varianten erreichen zwar nicht das hohe Tempo von SLRs, liegen aber im Vergleich zu Systemkameras trotzdem sehr gut im Rennen (0,29 bis 0,31 s bei 1.000 Lux bzw. 0,39 bis 0,42 s bei 30 Lux).

Die Alphas zeichnen Full-HD-Videos im AVCHD-Format (MTS) auf, die A37 mit maximal 25, die anderen drei sogar mit bis zu 50 B/s, was der Kantendarstellung und der Wiedergabe in Zeitlupe zugutekommt. Die Filme wirken farblich natürlich, doch stellenweise etwas unscharf. Schattenbereiche erscheinen gut durchzeichnet, aber verrauscht. Und an feinen Strukturen fallen Farbfehler auf. Schade, dass der kontinuierliche Autofokus nur dann während der Videoaufnahme funktioniert, wenn man auf die manuelle Blenden- und Verschlusszeitwahl verzichtet.

Bedienkonzept: schneller Zugriff (nicht nur) für Schnappschüsse

Alle Alphas haben ein griffiges Moduswahlrad links des Sucherdoms, ein multifunktionales Drehrad vorne unterhalb des Auslösers (u.a. für Programm-Shift) und eine Fn-Taste zum Öffnen des Schnellzugriffsmenüs mit rund einem Dutzend Einträgen. Ergänzend dazu gibt es das übersichtlich strukturierte Hauptmenü.

Vier (A37) bis sechs (A77) Funktionstasten sind definierbar. Eine davon geht allerdings zum Abruf der Lupenansicht beim manuellen Scharfstellen drauf, die zudem nur im Foto-, nicht im Videomodus zur Verfügung steht.

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Dafür hilft dann die "Peaking"-Funktion, die scharfe Kanten farbig hervorhebt. Während sich die Bedienerführung bei A37, A57 und A65 nur in kleinen Details unterscheidet, bietet die A77 mit einem zweiten Einstellrad an der Daumenauflage, einem Joystick, zusätzlichen Direktzugriffen und drei benutzerdefinierten Profilen deutlich mehr Komfort.

Bildqualität: echt scharf

Dank ihres 24-Megapixel-Sensors erreichen A65 und A77 mit bis zu 1704 LP/BH eine signifikant, teils sogar um über 300 LP/BH höhere Grenzauflösung als die 16-Megapixel-Modelle A37/57. Gleichzeitig halten sie Texturverlust und Rauschen auf ähnlich niedrigem Level (0,5 bis 0,8 Kurtosis, 0,6 bis 1,1 VN) und stellen einen sehr ordentlichen Objektkontrast dar (9,3 bis 10,0 Blenden).

Sony stimmt jedoch die Signalverarbeitung im unteren Empfindlichkeitsbereich relativ aggressiv ab, was zu sehr hohen Dead-Leaves-Werten, nicht aber zu einer besseren Bildqualität führt. Ab ISO 3200 macht sich der kleinere Pixeldurchmesser von A65 und A77 stärker bemerkbar: Dead-Leaves- und Dynamik-Werte sacken unter das Niveau von A37 und A57 ab; zugleich nivelliert sich der Leistungsunterschied bei der Grenzauflösung.

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