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Mit ihrer für Consumer ausgelegten Ausstattung kostet die EOS 6D rund 1600 Euro und ist damit die günstigste Kandidatin in diesem Test, zudem die einzige, die sowohl ein WLAN-Modul zur kabellosen Kommunikation als auch einen GPS-Empfänger zum Geotagging und Aufzeichnen der Reiseroute bietet.
Gehäuse
Das Gehäuse der EOS 6D besteht an Front und Rückseite wie D810 und A7S aus Magnesiumlegierung, oben allerdings aus Kunststoff. Mit 750 g ohne Objektiv liegt die EOS zwischen der leichteren spiegellosen A7S und der schwereren D810. Allerdings verzichtet Canon auf den Ausklappblitz. Der Lithium-Ionen-Akku LP-E6 soll mit 13 WH beziehungsweise 1800 mAh für 1090 Aufnahmen reichen; das kommt beinahe an die lange Akkulaufzeit der D810 heran.
Auf der Rückseite verbaut Canon einen großen 3,2- Zoll-TFT-Monitor, der vor allem bei guten Bedingungen überzeugt. Der Dachkantprisma-Sucher zeigt das Motiv mit effektiv 0,7-facher Vergrößerung an, deckt aber nur 97 % des Bildfelds ab. Zudem fehlt das LCD-Element im Strahlengang, um Gitterlinien einzublenden; stattdessen ermöglicht die EOS 6D den Wechsel der Mattscheibe.
Performance und Autofokus
Der elektronisch gesteuerte Schlitzverschluss erlaubt Belichtungszeiten bis 1/4000 s und lässt damit weniger Spielraum als A7S und D810. Serienaufnahmen kann sie nur mit 4,4 B/s verarbeiten, dafür stoppt sie die JPEG-Serie erst, wenn die Speicherkarte voll ist. Im Vergleich zur A7S fällt vor allem die kurze Einschaltverzögerung von 0,3 statt 2,5 s positiv auf. Und auch die Auslöseverzögerung geht in Ordnung (0,35/0,42 s bei 1000/30 Lux). Dabei setzt sie allerdings einen mit 11 Feldern inklusive einem Kreuzsensor mager bestückten Phasenautofokus ein. Zudem stellt sie im Live-View-Betrieb mit ihrem langsamen Kontrast-AF einen Negativrekord auf (2,2 s Auslöseverzögerung).
Videoaufnahme
Während des Filmens zieht die EOS 6D als einzige der drei Testkandidatinnen die Schärfe nicht kontinuierlich, sondern nur auf Tastendruck und dann wenig treffsicher und störend nach. Die Qualität der Full-HD-Videos kann ebenfalls nicht mit der von Nikons D810 mithalten: Zwar zeigen die Filme kaum Bildrauschen, doch fehlt es ihnen sowohl an Feinzeichnung als auch an Dynamik. Zudem treten oft störende Moire-Effekte und Farbfehler auf.
Bedienkonzept
Wie die Nikon D810 besitzt die EOS 6D an ihrer Oberseite ein zusätzliches Display, das stets über Kameradaten und wichtige Aufnahmeeinstellungen informiert. Daneben positioniert Canon vier Funktionstasten, mit denen sich in Kombination mit dem Daumenrad Parameter wie Autofokus und die Betriebsart ändern lassen. Der Einstellmonitor (Sucherbetrieb) und das über der Vorschau teiltransparent angezeigte Schnellmenü (Live-View) erlauben eine Reihe von Direkteingriffen ohne Umweg über Untermenüs.
Bildqualität
In Sachen Bildqualität kann die EOS 6D nicht ganz mit den beiden neueren Gegenspielerinnen mithalten. Zwar bietet sie die beste Dynamik, die bei ISO 800 mit 10,7 Blenden ihr Maximum erreicht und sogar bei ISO 12800 noch 9,0 Blenden beträgt. Doch erkauft sie die hohen Dead-Leaves-Werte mit künstlich überhöhten Kontrasten, was zu Punktabzug führt. Das Rauschen verstärkt sich von moderaten 0,5 VN bei ISO 100 auf nur 1,4 VN bei ISO 12 800. Aber auch das hat seine Schattenseite: Hohe Kurtosis-Werte bis 4,0 sprechen für erhebliche Texturverluste und eine vergleichsweise schwache Feinzeichnung bei höchsten ISO-Zahlen - das ist allerdings Kritik auf sehr hohem Niveau.
Fazit
Eine der günstigsten Vollformatkameras, die der Markt derzeit hergibt, zudem ausgestattet mit WLAN und GPS - dafür verdient sich die Canon EOS 6D den Kauftipp Preis/Leistung, obwohl sie die JPEG-Aufnahmen bei niedrigen ISO-Zahlen sehr hart abstimmt, die DL-Werte dadurch künstlich aufwertet und so in der Punktewertung hinter die Nikon D810 und die Sony A7S zurückfällt.
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