20 Zooms von Canon, Nikon, Sigma, Sony, Tamron und Tokina - Zahlreiche Zentrierfehler

10.7.2009 von Redaktion pcmagazin

Wer die Bildqualität seines Systems verbessern will, erreicht mit einem neuen Objektiv oft mehr als mit einer neuen Kamera. ColorFoto testet deshalb in jeder Ausgabe neue Objektive.

ca. 2:30 Min
Vergleich
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© Archiv

ColorFoto testet Objektive direkt an den Kameras, da die Signalverarbeitung in der Kamera immer stärker objektivabhängig arbeitet. Dennoch gelten die einzelnen Tests nicht nur für das "Testmodell", sondern auch für eine ganze Gruppe vergleichbarer Kameras:

Canon EOS 450D: Canon EOS 50D/500DNikon D300: Nikon D90/D5000Sony Alpha 350:  Sony Alpha 200/300/700Pentax K20D: Samsung GX20

Zentrierfehler

Auffällig war der deutliche Zentrierfehler zahlreicher Testkandidaten. Bei einem starken Zentrierfehler schwankt die Abbildungsqualität von Ecke zu Ecke sichtbar: Die eine Ecke ist dann deutlich kontrastreicher als die andere. In einigen Fällen zeigte auch ein zweites zum Vergleich herangezogenes Exemplar überdurchschnittliche Zentrierfehler, die meist dann aber eine andere Brennweite betrafen. Wäre nur ein Hersteller betroffen, könnten wir empfehlen, die Zooms der anderen zu kaufen. Schlecht zentrierte Objektiv sind jedoch ein generelles Problem und weder einem Hersteller noch einer Zoomklasse anzulasten. Wir können deswegen nur auf das Problem hinweisen, aber keine einfache Lösung vorschlagen.

Im Idealfall ist ein Objektiv streng rotationssymmetrisch aufgebaut. Die mit dem Bild-radius zunehmenden Bildfehler sollten dann gleichmäßig verteilt sein. Wenn eine Linse nicht exakt senkrecht zur optischen Achse eingebaut wird, stimmt dies nicht mehr, genau wie dies der Fall ist, wenn ein Linsenblock im Inneren eines Zooms sich leicht verkantet. Es entstehen deutlich unterschiedliche Schärfewerte für die einzelnen Bildecken, die als Zentrierfehler ausgewertet werden. Dies ist also kein Problem der Konstruktion der Optik, sondern der Fertigungsgenauigkeit und der Qualitätskontrolle. Ein Grund für die zunehmende Auffälligkeit von Zentrierfehlern mag die immer weiter steigende Kameraauflösung sein: Mit der höheren Auflösung wachsen auch die Anforderungen an das Objektiv und werden Schwächen der Rechnung wie der Fertigung deutlicher sichtbar.

Eine Alternative zu den komplexen Zooms mit ihren vielen Baugruppen sind Festbrennweiten, die zuletzt geringere Zentrierfehler zeigten - doch auch Festbrennweiten sind gegen Zentrierfehler nicht gefeit.

Wer den möglichen Zentrierfehler eines seiner Objektive prüfen will, kann dies mit einfachen Mitteln machen: Sie fotografieren mit der Ihnen verdächtig erscheinenden Brennweite eine Ziegelwand offen und abgeblendet: Sind bei offener Blende alle Ecken ähnlich kontrastreich, oder fällt eine deutlich ab? Bitte die Ecken nicht mit der Mitte vergleichen, die ist natürlich kontrastreicher. Kleine Unterschiede sind zudem nur mit großem Aufwand vermeidbar, bei Beschwerden bitte deswegen auch den Preis berücksichtigen: Ist es ein 500- Euro- oder ein 5000-Euro-Objektiv? Abgelendet sollte der Zentrierfehler deutlich kleiner ausfallen.Bitte beachten Sie bei den Testaufnahmen vier Punkte:

- Ist die Aufnahme korrekt scharfgestellt - dies sehen Sie in der Bildmitte. Bei unseren Tests wählen wir aus zehn Bildern das am besten fokussierte.

- Jedes Ergebnis gilt immer nur für die eingestellte Brennweite

- Wenn Sie nicht absolut senkrecht, sondern leicht schräg vor der Wand stehen, ist die Entfernung zum Motiv links und rechts unterschiedlich. Dieses Problem betrifft besonders Weitwinkelobjektive, bei denen der große Bildwinkel der kurzen Brennweiten schnell zu relevanten Differenzen in der Entfernung und damit zu Unschärfen führt, die nichts mit dem Objektiv zu tun haben.

- Geringe Aufnahmedistanzen führen ebenfalls zu Problemen, da die meisten Objektive nicht für den Nahbereich optimiert sind. Auch bei Weitwinkel bitte drei Meter Abstand einhalten, und bei Teles sollte die Motivhöhe mindestens zwei Meter betragen. Zum Abschluss des Zentrier-Exkurses noch eine Bitte um Gnade: Wenn uns drei Leser ein ausgewähltes Testbild senden, schauen wir uns das sehr gerne an, schicken uns 300 Leser ihre Fokusreihen haben wir keine Chance.


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