Kameramodul für Smartphones

Sony QX100 im Test

31.3.2014 von Reinhard Merz und Erich Baier

Die Aufsteckkamera Sony QX100 kommt mit der Technik der großartigen RX-100 II. Schafft das Kamera-Modul am Smartphone die gleiche Qualität? Wir machen den Test.

ca. 2:45 Min

Mehr zu Sony

Testbericht
VG Wort Pixel
Sony DSC-QX100
Sony DSC-QX100
© Sony

Pro

  • Innovatives Konzept
  • Ausgezeichnete Bildqualität

Contra

  • Geringe Einflussmöglichkeiten durch automatische ISO-Wahl
  • Klapprige Befestigung
  • Hoher Preis

Die Sony QX100 wirkt im direkten Vergleich mit der "kleinen" Schwester Sony QX-10 wie ein klobiges Monster und bringt mit 214 Gramm auch deutlich mehr Gewicht auf die Waage. Auch die Sony QX100 ist eine Kamera ohne Sucher und ohne die Möglichkeit der direkten Bildkontrolle, aber mit allem sonstigen Drumherum. Sie speichert die die Bilddaten wahlweise auf der eigenen Speicherkarte oder der des Smartphones.

Die Steuerung der Sony QX100 mit der "Play Memories Mobile" App auf dem Smartphone ist einfach. Nach dem Aktivieren der Kamerasoftware werden am Display des Smartphones das eben erfasste Motiv und das Kameramenü angezeigt. Vieles, ja fast alles übernimmt die Automatik, nur Belichtungskorrektur, Fokusbereich und Blendeneinstellung werden je nach Vorwahl im Hauptmenü angezeigt und sind dort veränderbar. Die Verbindung zum Phone funktionierte bei uns mit Android deutlich schneller und einfacher als mit iOS.

Die Brennweite des Zoomobjektivs kann per Zoomwippe an der linken Kameraseite oder per Fingertouch am Display eingestellt werden. Mit der Sony QX100 stehen zwei Fokusarten zur Verfügung. AF-S für die Festlegung auf einen Fokuspunkt, oder die manuelle Scharfstellung. Die manuelle Scharfstellung erfolgt mit dem Rändelring am Außendurchmesser der Kamera.

Die Brennweite des Vario Sonar Zoomobjektivs reicht von 28-100 mm (KB) bei einer Lichtstärke von 1,8 bis 4,9. Das ist reicht fürs Gröbste, auch wenn die Lichtstärke im Tele - wie bei der Sony RX100 II (Test), die hier Pate stand - nicht berauschend ist. Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Sony QX100 auf den eventuell im Smartphone integrierten Blitz nicht zugreift und ein externes Blitzgerät - diesmal im Gegensatz zur RX100 II - nicht angeschlossen werden kann.

Sony QX100 Smart Lens
Sony DSC-QX100
© Sony

Leider wirkt die Befestigung der relativ großen Sony QX100 am schlanken Smartphone wie ein Provisorium - man fragt sich unwillkürlich, was hier ein Zubehörteil wovon ist. Und hat ein flaues Gefühl im Bauch, wenn Phone und Objektivmodul - die zusammen mal locker einen Tausender kosten können - so wenig stabil miteinander verbunden sind, dass man ständig mit der Katastrophe rechnet. Entspannt fotografieren konnten wir so nicht.

Bildqualität

Dafür stimmt die Bildqualität der Sony QX100. Der 1 Zoll große 20-MP-Sensor liefert rauscharme und ausgewogene Bilder. 1.546 Lp/BH in der Bildmitte (bei Weitwinkel und viel Licht) und 1288 Lp/BH in den Ecken sind anständig. Die Werte in Telestellung sind fast identisch und auch beim visuellen Vergleich sind hier kaum Unterschiede auszumachen.

Zwischen einem Foto aus dem Smartphone und einem mit der Sony QX100 gemachten liegen Welten - hier scheint das Konzept daher deutlich stimmiger als bei der QX10, die zwar ebenfalls klar besser ist als ein Smartphone, wo die Handlingnachteile das Plus aber kaum aufwiegen. Die QX100 spielt da in einer ganz anderen Liga.

Sony QX100 Smart Lens
Sony DSC-QX100
© Sony

Allerdings würde man sich wünschen, dass man doch ein paar mehr Dinge selbst einstellen kann, hier hinkt die Sony QX100 deutlich hinter der "echten" RX100 II her. Und daran krankt auch das ganze Konzept noch ein bisschen. Denn wer zu seinem Smartphone noch mal über 400 Euro investiert, will sich womöglich nicht mit einer Susi-Sorglos-Automatik abspeisen lassen.

Die QX100 hat das Zeug, ein Meilenstein der Kamerageschichte zu werden. Allerdings sollte Sony an den

Einstellmöglichkeiten feilen und vor allem die klapprigen Halterung durch einen adäquaten Mechanismus ersetzen. Sonst bleibt sie vielleicht auch nur ein ewiges Talent.

Auch interessant

Kaufberatung

Beste Kompaktkameras bis 200 Euro: Top 10 der Redaktion

Kompakte Digitalkamera

Sony RX100 ll im Test

Kameramodul für Smartphones

Sony QX10 im Test

Test-Übersicht

Sony Alpha: Alle Systemkameras im Test

Testfazit

Die Sony DSC-QX100 macht aus fast jeden Android- und iOS-Smartphone eine Spitzen-Kompaktkamera mit überzeugender Bildqualität. Beim Handling ist noch reichlich Luft nach oben.

Sony hat frischen Wind in die Kamerakonstruktion gebracht: Vorhandene Komponenten für unterschiedliche Aufgabenstellungen zu verwenden, ist ohne Frage ein spannender Weg. Und selbst im Detail macht Sony schon vieles richtig. In zwei oder drei Generationen können Module wie die beiden  Sony QX-Modelle "normale" Kompaktkameras sicher das Fürchten lehren.

Mehr zu Sony

Nächste passende Artikel

Sony-a6100-SELP1650-front-black

APS-C-Kamera

Sony A6100 im Test
Sony-A7-IV-Front

Kompaktes Kleinbild

Sony A7 IV im Test
Die PS5 gibt es in zwei Varianten, die sich allerdings nur im Laufwerk voneinander unterscheiden.

Echt oder nicht?

PS5 Slim Leak: Video soll neue Sony-Konsole zeigen
Sony testet das 4K-Streaming von PS5-Spielen.

Cloud-Gaming

Playstation 5: Sony testet Streaming von PS5-Games…
Sony

Gaming-In-Ear-Kopfhörer

Sony PlayStation Earbuds: Neue Details und…
ps5 pro

Konsolen-Angebot

PlayStation 5 Rabatt: Sony bietet Konsole zum…
Sony

PlayStation-Handheld

Sony Project Q Leak: Prototyp zeigt sich in ersten…
Sony-A6700-Teaserbild

Kompakt Kamera

Sony A6700 im Test
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Sony QX10 Test Labor Review

Kameramodul für Smartphones

Sony QX10 im Test

Sony HX50V - Test

Kompaktkamera

Sony Cybershot HX50V im Test

Sony HX60V Test

Kompaktkamera

Sony HX60V im Test

Sony HX400V - Frontseite

Bridgekamera

Sony HX400V im Test

Sony Cybershot DSC-WX350

Kompaktkamera

Sony DSC-WX350 im Test

Weiter zur Startseite