Kameramodul für Smartphones

Sony QX10 im Test

20.11.2013 von Reinhard Merz und Erich Baier

Mit den Kameramodulen für Smartphones geht Sony neue Wege. Die Sony DSC-QX10 basiert auf der WX-100 und kommt mit 10-fach Zoom und 1/2,3-Zoll-Sensor. Kann die innovative Kamera im Testlabor überzeugen?

ca. 3:10 Min

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Testbericht
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Sony QX10 Test Labor Review
Sony QX10 Test Labor Review
© Sony

Pro

  • innovatives Konzept
  • handlich und nahtlos ins Smartphone-OS eingebunden

Contra

  • geringe Einflussmöglichkeiten durch automatische ISO-Wahl
  • hoher Schärfeverlust nach den Ecken und im Tele
  • klapprige Befestigung

Die Sony QX10 sieht aus wie ein Objektiv - 62,5 mm Durchmesser, 40,5 mm lang und 138 Gramm schwer. Es ist aber eine Kamera. Allerdings eine Kamera ohne Sucher und damit ohne die Möglichkeit der direkten Bildkontrolle. Sonst sind bei der Sony QX10 alle von Kompaktkameras bekannten Teile vorhanden: Zoomobjektiv, Akku, ein Kartenslot für Speicherkarte, ein Steckanschluss für Mini-USB, Zoomwippe, Stativgewinde, Reset-Taste, Auslösetaste und Ein/Aus-Taste. Sogar ein winziges Display zur Speicherkarteninfo und Akkurestladungsanzeige ist eingebaut.

Kamera oder Objektiv?

Die ungewöhnliche Form und das Handling der Sony QX10 ermöglichen besondere Aufnahmen, da nicht auf Anhieb erkennbar ist, dass fotografiert wird. Selbst auf einem Stativ befestigt wirkt die Sony QX10 nicht wie eine Kamera.

Die berechtigte Frage lautet nur: Und wie sehe ich mit der Sony QX10, was ich fotografiere? Schließlich erfordert es einiges an Übung, das Motiv ohne Bildkontrolle auch nur einigermaßen zu treffen. Wie früher mit den alten 6x9-Rollfilmkameras mögen alle denken, die solche Teile von Agfa & Co. mal besessen oder zumindest im Antiquariat gesichtet haben. Wobei selbst die Agfas immerhin noch einen Klapprahmen aus Metall hatten, der quasi einen Sucher simulierte.

Die Antwort: Erst im Zusammenwirken mit einem Smartphone wird aus dem Modul eine vollwertige Kamera. Dazu befestigt man die Sony QX10 am Smartphone, indem man die beiden Befestigungsbügel ausklappt. Einer der beiden Bügel ist mit einem Pfeilsymbol gekennzeichnet. Das ist der bewegliche Bügel, der andere ist fest. Man zieht den beweglichen Bügel nach oben und schiebt das Smartphone zwischen die beiden Backen. Nach dem Loslassen drückt der gefederte Bügel das Smartphone gegen den festen Bügel. Die beiden Bügel sind mit geriffeltem Gummi ausgestattet und sollen die unterschiedlichen Höhen der verwendeten Smartphones ausgleichen. Wirklich vertrauenserweckend ist diese Halterung allerdings nicht. Selbst nach einigen Versuchen ist man besorgt um die wertvollen Gerätschaften.

Sony DSC-QX100
© Sony

Gute Teamarbeit

Nachdem die kostenlose App Play Memories Mobile auf dem Smartphone installiert ist und man Passwörter und Adressen eingegeben hat, nehmen die beiden Geräte Verbindung miteinander auf. Dazu ist es nicht erforderlich, dass die Sony QX10 am Smartphone befestigt ist, man kann das Modul auch unabhängig platzieren. Die WLAN-Verbindung zwischen Sony QX10 und Smartphone funktioniert, je nach Umgebung, auch über mehrere Meter Entfernung.

Nach dem Aktivieren der Kamerasoftware wird das erfasste Motiv am Display des Smartphones angezeigt, dazu das Kameramenü. Die Einstellungsmöglichkeiten per Touch am Display sind überschaubar. Programmautomatik, Überlegene Automatik und Intelligente Automatik sind als Haupteinstellungen vorzuwählen. Im Modus Programmautomatik sind Weißabgleich, Selbstauslöser, Standbildgröße einzustellen. Der Nutzer legt hier außerdem fest, ob seine Bilder auf der Speicherkarte in der Sony QX10, oder auf dem Smartphone gespeichert werden sollen. Eine eventuelle Belichtungskorrektur wird je nach Vorwahl im Hauptmenü angezeigt und ist direkt veränderbar.

Weitsicht mit Zehnfachzoom

Die Brennweite des Zoomobjektivs kann per Zoomwippe an der linken Kameraseite oder per Fingertouch am Display eingestellt werden. Die Sony QX10 hat ein Vario Sonar mit einer Brennweite von 25 bis 250 mm (KB) bei einer Lichtstärke von 3,3 bis 5,9. Dieses Zehnfachzoom, vor allem mit der Anfangsbrennweite von 25 mm (KB) reicht für die meisten Herausforderungen. Die Lichtstärke der Optik entspricht dem Mainstream in dieser Klasse. Die Kamera hat keinen Blitz. Auf eventuell im Smartphone integrierte Blitze greift die Software nicht zu.

Die Bildergebnisse der Sony QX10 sind besser als bei einer üblichen Smartphone-Kamera, aber wirklich vom Hocker hauen Sie uns nicht. Die Kamera wählt die Empfindlichkeit automatisch nach dem vorhandenen Licht, was eine direkte Zuweisung der Auflösung zu einem ISO-Wert schwierig macht. Bei viel Licht (wir nennen die Empfindlichkeit daher mal ISO 125) liegt die Auflösung bei Weitwinkel in der Bildmitte bei hohen 1.613 LP/BH, fällt in den Ecken aber um mehr als 600 Lp oder anders gesagt fast 40% ab. Das ist nicht nur bei kritischen Motiven sichtbar. Auch in Telestellung macht die Sony QX10 nicht wirklich eine gute Figur, nur knapp über 1.000 LP/BH werden hier gemessen. Die optische Auswertung bestätigt die Messwerte leider.

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Testfazit

Für unter 200 Euro werden Early Adopter sicher gerne eine neue Technik ausprobieren. Von der Größe und damit auch vom Handling her ist die Sony QX10 der großen Schwester QX100 (Test folgt) voraus, bei der Bildqualität dagegen weit abgeschlagen.

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