Kompaktkamera

Sony Cyber-shot TF1 im Test

8.11.2013 von Reinhard Merz und Erich Baier

Die Sony Cyber-shot TF1 ist eine robuste Outdoor-Kamera mit wenig Gewicht. Im Test prüfen wir, ob die TF1 bei Bildqualität, Verarbeitung und Bedienung überzeugen kann.

ca. 3:25 Min

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Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Sony Cyber-shot TF1 im Test
  2. Datenblatt
Sony DSC TF1 Test Review Outdoor Kamera
Sony DSC TF1 Test Review Outdoor Kamera
© Sony

Pro

  • wasserdicht, stoßfest und geländegängig
  • durchdachtes und praktisches Bedienkonzept
  • vernünftige Ausstattung

Contra

  • sehr schlechte Bildqualität bei allen Empfindlichkeiten
  • langsamer Autofokus
  • für die Bildqualität viel zu teuer

Mit der Cybershot DSC TF1 hat Sony nun auch eine Outdoor-Kamera im Sortiment, die nach Outdoor aussieht - ansatzweise zumindest. Die Sony-Werbung behauptet, die TF1 sei "resistent gegenüber Wasser, Staub, Frost und Erschütterungen". Und das ist die Digitalkamera auch, wie wir uns beim Einsatz am Isarstrand überzeugen konnten. Mit nicht mal 150 Gramm und 102 x 62 x 23 Millimetern darf die Sony TF1 immer mit, wenn es raus geht in Wald und Flur.

Kleines Gehäuse, große Tasten

Die Sony TF1 ist gut zwischen den Fingern zu halten. An der Kameravorderseite dient ein senkrecht angeordnetes kantiges Gummiprofil als Rutschbremse. Und das Besondere: Diese Digitalkamera ist zwar klein, hat jedoch als vermutlich erste Outdoor-Kamera vernünftig große Tasten, die man nicht mit spitzen Fingern bedienen muss. Der Tastendurchmesser ist ca. 7 Millimeter. Diese Tasten sind so bemessen, dass sie auch unter Wasser, mit Handschuhen, mit kalten Fingern, oder unter anderen schwierigen Bedingungen zu betätigen sind. Sie sind mit der Kameraoberfläche bündig und somit gegen ungewolltes Verstellen gut gesichert. Die Kennzeichnung der Bedienelemente ist ausreichend.

An der Rückseite der Sony TF1, rechts oben, befindet sich eine halbierte Taste. Mit ihr wird der Hauptmodus voreingestellt. Möglich sind die Einstellungen P, für Programmautomatik, Schwenkpanorama oder Auto für Videoaufnahmen. Jede der drei Einstellungen wird durch eine kleine LED angezeigt. So hat man stets eine optische Kontrolle, welcher Zustand gerade aktiv ist. Vielleicht endlich eine Technik, die den ungeliebten mechanischen Schiebeschaltern den Garaus macht.

Das Menü der Sony TF1 ist von bestechender Schlichtheit. Je nach vorgewähltem Hauptmodus erscheint auf Tastendruck eine überschaubare Anzahl von einzelnen Einstellmöglichkeiten an der linken Displayseite. Die Symbole sind groß und unmissverständlich. Sollte trotzdem etwas nicht verständlich sein, bietet eine Hilfe-Taste umfangreiche Erläuterungen. Ein optischer Bildstabilisator ist mit an Bord, auch durch ihren guten Makromodus mit einer Nahbereichsgrenze von nur 1 cm kann die TF1 punkten.

Sony DSC-TF1
© Sony

Für Schnappschüsse zu langsam

Das 2,7-Zoll-Display der Sony TF1 hat eine Auflösung von 153.600 Bildpunkten. Das Menü bietet darüber hinaus die Einstellmöglichkeiten HQ und SQ für das Display. Mit SQ (Standard Qualität) soll der Akku geschont werden, mit der Einstellung HQ ist die Abbildungsqualität am Display dagegen etwas feiner und differenzierter. Das innenliegende Zoom hat einen Brennweitenbereich von 25 bis 100 mm (KB), bei einer Lichtstärke von 3,6 bis 4,7. Das ist praxisgerecht und muss für das Gröbste reichen. Der Autofokus geht sehr gemächlich zu Werke und braucht schon im Weitwinkel 0,67 Sekunden. Zu langsam für Schnappschüsse.

Vergleichstest: Sechs Outdoorkameras

Bei solch einer kleinen Kamera bleibt halt leider auch nur wenig Platz für das Speicherkartenfach. Sony hat sich für die fummeligen Micro-SD-Karten entschieden. Da macht es Sinn, die Karte in der Kamera zu lassen und Bilder per USB zu übertragen, auch wenn  es länger dauert. Die Verarbeitung der Kamera ist sauber und solide. Das Akkufach ist von einem gut sitzenden Deckel, mit umlaufender Dichtung, verschlossen. In diesem Fach befindet sich auch, gut behütet, der USB Steckanschluss.

Schwächen bei der Detaildarstellung

Soviel zu Ausstattung und Bedienung. Doch alle Meriten, die sich die Sony TF1 hier verdient, macht sie bei der Bildqualität zunichte. "Gestochen scharfe, detailreiche Urlaubsbilder und HD-Videos" verspricht der Hersteller auf der Website. Betrachtet man sich unsere Testaufnahmen, klingt das wie blanker Hohn. Schon die Dead-Leaves-Werte - 594 LP/BH bei ISO 100, 305 LP/BH bei ISO 400 - verraten, dass Detailreichtum nicht die Stärke der TF-1 ist.

Und auch die Werte für Visual Noise (3,1 bei ISO 100, 4, 2 bei ISO 400, 5,0 bei ISO 800) und Kurtosis (3,3 bei ISO 100, 4,8 bei ISO 400, 9,0 bei ISO 800) sind noch deutlich schlechter, als der schon nicht besonders gute Standard bei 16-MP-Sensoren im 1 / 2,3-Zoll-Format. Die visuelle Beurteilung bestätigt das. Flaue Bilder ohne Details, dafür schwer verrauscht - schon bei ISO 100.  Man fragt sich ernsthaft: Ist diese Kamera tatsächlich vom gleichen Hersteller, wie die überirdisch gute Sony RX100 II (90,5 Punkte im Test)? Was hat die Sony-Leute da nur geritten? Würde die Cybershot DSC TF1 100 Euro kosten, könnte sie noch als robustes Erstmodell für Kinder durchgehen. Aber 200 Euro - und das ist der UVP - darf sie angesichts der schlechten Bildqualität nicht kosten, auch wenn Verarbeitung und Ausstattung stimmen.

Kaufberatung: Die besten Kompaktkameras bis 200 Euro

Testfazit

Die Sony TF1 ist eine interessante Outdoor Kamera für Leute, die ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung knipsen wollen. Für Leute, die fotografieren, aufgrund der unterirdischen Bildqualität ein klares "No Go".

Sony Cybershot DSC-TF1

Sony Cybershot DSC-TF1
Hersteller Sony
Preis 199.00 €
Wertung 19.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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