Testbericht
Sony Alpha 37 im Test
Die Sony Alpha 37 ist die kleinste und leichteste SLT-Kamera mit feststehendem, teildurchlässigem Spiegel, die günstigste Einstiegsmöglichkeit ins Alpha-System und der Vorgängerin Alpha 35 in mehrerlei Hinsicht klarüberlegen.
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SLT-Kameras sind bekannt für ihre kompakte Bauform, schließlich können sie dank der Konstruktion mit feststehendem, teildurchlässigem Spiegel (Translucent-Mirror-Technologie) und elektronischem Sucher auf den Klappspiegelmechanismus und den ausladenden SLR-Sucher verzichten.
Doch die neue Sony Alpha 37 toppt noch all ihre Schwestermodelle mit nur 127 x 92 x 88 mm und 502 g. Dazu kommt der relativ günstige Preis: rund 500 Euro ohne bzw. 600 Euro mit Standardzoom.
Wie die nächst höher angesiedelte A57 betreibt die A37 ihren 23,4 x 15,6 mm großen 16-MP-Sensor mit ISO 100 bis 16 000 und kann als typische SLT-Kamera den schnellen Phasenautofokus im Live-View/Videobetrieb uneingeschränkt nutzen.
Das Gehäuse besteht spürbar aus Kunststoff, fügt sich aber mit ergonomisch geformtem Griff und gummierter Oberfläche an den entscheidenden Stellen gut in die rechte Hand ein.
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Das Kit-Objektiv mit 18-55 mm wirkt im Vergleich zum Body weniger gut verarbeitet, vor allem hat der in Teleposition ausgefahrene Tubus deutliches Seitenspiel. Neben dem mechanischen Bildstabilisator ist eine Sensorreinigung an Bord; ebenso ein recht leistungsstarker Ausklappblitz mit LZ8, der bei Bedarf als AF-Hilfslicht dient.
Monitor und Sucher
Der Monitor lässt sich um etwa 95 Grad nach oben oder um 55 Grad nach unten klappen. Allerdings verbaut Sony nur ein kleines, eher mäßiges 2,7-Zoll-Display mit 76 800 RGB-Pixeln. Das Umschalten zwischen Monitor- und Sucherbetrieb erfolgt automatisch per Augensensor - mit kurzer Verzögerung. Etwas schneller geht's, wenn man den Sucher per "Finder/LCD"-Taste händisch zuschaltet und den Augensensor im Menü deaktiviert.
Der elektronische, hochauflösende 100%- Sucher liefert zwar ein klares, scharfes Bild, doch die Farben wirken etwas flau; im Dunkeln stört ein starkes Farbrauschen; und bei Kameraschwenks zieht die Live-Vorschau leicht nach. Dafür kann der elektronische anders als der optische Sucher Aufnahmeparameter, Gitterlinien wie auch das Histogramm einblenden und vermittelt eine genaue Vorstellung darüber, wie die Aufnahme mit den aktuellen Einstellungen aussehen wird.
Wer bei wenig Licht mit Blitz fotografiert, sollte im Menü unter Anzeige Live-View "alle Einstellungen" ausschalten, damit die Vorschau erkennbar bleibt.
Autofokus und Videofunktion
Der Phasenautofokus mit 15 Messpunkten und drei Kreuzsensoren legt gegenüber der Vorgängerin A35 an Tempo zu: Die Auslöseverzögerung inklusive AF beträgt nun 0,31/0,4 s (1000/30 Lux). Mit einer JPEG-Seriengeschwindigkeit von 5,5 B/s bleibt die A37 jedoch weiterhin deutlich hinter den teureren SLT-Kameras zurück.
Kurios: Im RAW-Modus schafft sie 7 B/s, sprich einen höheren Durchsatz als bei JPEG, und regelt dabei Fokus, Belichtungszeit und Blende zügig nach; leider stoppt sie die RAW-Serie schon nach 10 Bildern.
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Die (Full-HD-)Videoaufnahme lässt sich über einen separaten Auslöser starten, wobei die Kamera dann alle entscheidenden Parameter selbstständig wählt. Wer mit manuellen Einstellungen filmen will, muss dazu in den Videomodus wechseln und den Autofokus deaktivieren. Eine Enttäuschung, denn der Autofokus zählt zu den großen Trümpfen des SLT-Systems und zieht die Schärfe während des Filmens kontinuierlich, recht zügig und treffsicher nach.
Aufpassen muss man bei der Belichtungszeit, die sich manuell über 1/25 s hinaus bis 1/4 s erhöhen lässt, obwohl die Videos dann ruckeln. Ansonsten wirken die Filme farblich natürlich, doch stellenweise unscharf und detailarm. Schattenbereiche erscheinen gut durchzeichnet, aber verrauscht. Und an feinen Strukturen fallen Farbfehler auf. Die Messungen ergaben einen Visual Noise von 1,2 VN, eine Kurtosis von 0,4 und eine Auflösung von nur 62 % des theoretischen Maximums für Full-HD-Videos.
Handhabung
Die wichtigsten Bedienelemente befinden sich in erreichbarer Nähe zum rechten Daumen oder Zeigefinger, unter anderem das praktische Drehrad unterhalb des Auslösers. Abblend- und AEL-Taste sind definierbar. Eine davon geht allerdings für die "Fokusvergrößerung" drauf, wenn der Anwender beim manuellen Scharfstellen die Lupenansicht abrufen und nicht ausschließlich mit der Peaking-Funktion (farbige Kantenanhebung) arbeiten will. Denn im Menü sucht man die "Fokusvergrößerung" vergeblich.
Etwas verwundert waren wir auch über die Zoom-Taste: Sie ist nicht umprogrammierbar, also ausschließlich für das digitale (Klarsicht-)Zoom vorgesehen, das zu Qualitätsverlusten führt.
Bildqualität
Auch bei der Bildqualität ist gegenüber der Vorgängerin ein Fortschritt zu verzeichnen. Das Rauschen bleibt bis ISO 1.600 moderat (0,6 bis 1,2 VN), die Dynamik bis ISO 3.200 hoch (9 bis 10 Blenden), der durch die Kurtosis-Messung erfasste Texturverlust im grünen Bereich und die Grenzauflösung mit maximal 1.396 LP/BH in etwa auf dem Niveau der A57.
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Wie einige andere Sony-Kameras der neuesten Generation hebt die A37 jedoch den Kontrast bei ISO 400 und 800 massiv an, was ihr zu überdurchschnittlichen Dead-Leaves-Werten bis 1371 LP/BH, nicht aber zu einer besseren Bildqualität verhilft.
Fazit
Vor allem der Preis, der kaum über dem von edlen Kompaktkameras liegt, das handliche Gehäuse, das für eine Kamera mit APS-C-Sensor außerordentlich kompakt wirkt, und die große Auswahl an Alpha-Objektiven machen die Sony A37 zu einer verlockenden Alternative für Ein- und Umsteiger. Da fallen der kleine Monitor und die Eigenheiten des ansonsten gut gelungenen Bedienkonzepts weniger schwer ins Gewicht. Trotzdem reicht es wegen der teils zu aggressiv abgestimmten Signalverarbeitung nicht für einen Kauftipp.
Sony Alpha 37
Sony Alpha 37 | |
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Hersteller | Sony |
Preis | 500.00 € |
Wertung | 48.0 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |
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