Testbericht

Sigma SD14

10.3.2008 von Redaktion pcmagazin und Karl Stechl

Mit einem Preis von 790 Euro passt die Sigma nicht mehr ganz in dieses Testfeld, doch als in ColorFoto Heft 11/07 die 600-800-Euro-Klasse verglichen wurde, lag der Preis noch deutlich über 1000 Euro. Die bislang dritte Sigma-SLR mit dem Dreischichten-Sensor von Foveon lässt die Verwandtschaft zu den Vorgängermodellen erkennen, wirkt insgesamt aber gefälliger. Was Wechselobjektive anbelangt, kann man aus dem Vollen schöpfen: Sigma SA ist die Bezeichnung für das dazugehörige Objektivbajonett, mit dem mehr als 40 Objektive, vom 8-mm-Fisheye bis zum 800-mm-Supertele, erhältlich sind.

ca. 2:50 Min
Testbericht
Sigma SD14 Vorderseite
Sigma SD14 Vorderseite
© Archiv

Der Foveon-CMOS zeichnet die drei primären Grundfarben an jedem einzelnen Pixel in drei untereinander liegenden Schichten auf, wobei man sich die Tatsache zunutze macht, dass Silizium für rotes, grünes und blaues Licht in jeweils unterschiedlichen Materialtiefen empfindlich ist. Über die Sensorfläche sind 4,65 Mio. Pixel verteilt; multipliziert man nun die maximale Auflösung von 2640 x 1760 (= 4,65 Mio) Pixel mit Drei, so kommt man auf die von Sigma postulierten 14 Mio. "Farbrezeptoren", was auch Bestandteil der Typenbezeichnung ist. Neben der Auflösungsstufe "Hi" (2640 x 1760 Pixel) stehen zwei niedrigere Stufen zur Wahl: "Med" (1776 x 1184 Pixel) und "Low" (1296 x 864 Pixel). Die Stufe "SuperHi" mit 4608 x 3072 (= 14 Mio) Pixel wird durch Interpolation erreicht. Die SuperHi-Stufe ist außerdem nur für JPEGs verfügbar, die direkt in der Kamera berechnet werden, nicht aber im RAW-Modus. Rechts neben dem Pentaprisma teilen sich ein Moduswahlrad und ein quadratisches LC-Display mit zuschaltbarer Beleuchtung den verfügbaren Platz.


Sigma SD14 Moduswahlrad
Das Display ist beleuchtbar. Per Moduswahlrad werden Zeit-, Blenden-, Programmautomatik und Manuell vorgewählt.
© Archiv

Das AF-System der SD14 bietet fünf Felder, von denen das mittlere ein Kreuzsensor ist. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ist mit 0,67 s nach aktuellem Maßstab eindeutig zu lang, ebenfalls die Einschaltverzögerung von 3,3 s. Der TFT-Monitor misst 2,5 Zoll, hat aber eine bescheidene Auflösung von 50_000 Pixeln. Allerdings wird man umfassend informiert: Per Tastendruck öffnet sich z.B. ein mit dem 4-Wege-Schalter gekoppeltes Auswahlmenü zum schnellen Einstellen wichtiger Parameter: Weißabgleich, ISO-Zahl (100-1600), Auflösung (4 Stufen), Qualität (RAW, JPEG in drei Kompressionsstufen). Über die Funktionstaste unterhalb des linken Wahlrads und das LC-Display sind diverse Voreinstellungen etwa zur Belichtungsmessmethode möglich.

Bildqualität

Sigma hat die SD14 überarbeitet und liefert die Kamera nun mit neuer Firmware (1.05) und RAW-Konverter (2.3) aus. Im Vergleich zum früheren Test in Ausgabe 8/07 führen diese Maßnahmen zu einer deutlich besseren Bildqualität - den Stand der Konkurrenz hat Sigma trotzdem noch nicht in allen Punkten erreicht:• Bilder einer Serie zeigen nun deutlich geringere Farbschwankungen als früher. Dennoch bleiben sichtbare Farbdifferenzen von Bild zu Bild, die bei einer zum Vergleich heran gezogenen Pentax K100D super nicht auftauchen. Eine zusätzliche Vergleichsserie wurde mit dem manuellen statt dem automatischen Weißabgleich der Sigma fotografiert - auch diese Serie zeigt die Farbschwankungen.

• Aufnahmen mit unterschiedlichen ISO-Einstellungen variieren weiterhin farblich stärker, als dies bei Konkurrenzmodellen üblich ist. Wer in einer Serie beispielsweise ISO-100- und ISO-400-Aufnahmen kombinieren will, muss die Farben nachträglich angleichen.• Der eingebaute RAW-Konverter liefert bei höheren Empfindlichkeiten noch immer unbrauchbare, stark fleckige JPEGs, so dass das Fotografieren im JPEG-Modus nur bedingt empfohlen werden kann.

• Das Problem der defekten Bilder scheint Sigma gelöst zu haben: Beim Nachtest im Dezember 2007 kam es weder zu Ausfällen bzw. Bildverlusten, noch tauchten Streifen in Bildern auf.

Sigma SD14 Staubschutzfilter
Das (abnehmbare) Staubschutzfilter verhindert wirksam das Eindringen von Schmutzpartikeln in das Gehäuse.
© Archiv

Die Labormessungen der Auflösung ergaben eine Einstufung der Kamera etwa in der Region einer 7-Millionen-Pixel-Kamera: 1008/1008 LP/BH bei ISO 100/400. Positiv hervorzuheben ist, dass der Kontrast bei maximaler Auflösung nur auf etwa 55 Prozent absinkt, während man bei konventionellen Sensoren mit einem Wert um 10 Prozent rechnen muss. Beim Rauschen erreicht die Kamera überzeugende Werte von VN 0,5/1,0 bei ISO 100/400. Der Objektkontrast ist mit 9,0 Blenden bei ISO 100 zwar nicht besonders hoch, fällt aber bis ISO 1600 nicht weiter als auf 7,5 Blenden ab. Für die Bildqualität bei ISO 100/400 wird im Labortest ein Ergebnis von 53,5/52,5 Punkten erreicht.

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Test
© Archiv

$umbruch$ Beurteilung nach neuen Testkriterien

Sigma SD-14

Der Sensor der Sigma-Kamera ist in drei Schichten aufgebaut und landet in der Einordnung bei etwa 8 Megapixeln. Die Bildqualität ist bei ISO 100 und ISO 400 gut, allerdings sollten man RAW-Bilder machen, da die JPEGs bei höheren Empfindlichkeiten Farbflecken zeigen können. Während wir bei den meisten Kameras JPEG-Bilder für den Test auswerten, sind es bei Sigma deswegen RAWs.

Detaillierte Testergebnisse - Sigma SD14

Menü Vorschau Modus Sigma SD14
Der OK-Taste im Zentrum des 4-Wege-Schalters können häufig gebrauchte Funktionen zugeordnet werden.
© Archiv

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