Systemkamera

Samsung NX-10

30.4.2010 von Redaktion pcmagazin und Sabine Schneider

Samsung hat die NX als klassische SLR gezeichnet mit dem typischen Sucherdom oben auf dem Gehäuse - allerdings steckt kein Pentaprisma drin, sondern ein elektronischer Sucher. Das Gehäuse ist leicht, aus schwarzem, griffigem Kunststoff, wirkt solide und robust.

ca. 5:15 Min

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Testbericht
  1. Samsung NX-10
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Samsung hat die NX als klassische SLR gezeichnet mit dem typischen Sucherdom oben auf dem Gehäuse - allerdings steckt kein Pentaprisma drin, sondern ein elektronischer Sucher. Das Gehäuse ist leicht, aus schwarzem, griffigem Kunststoff, wirkt solide und robust.

Die neue Olympus hingegen hat ihren typischen Kompakt-Look mit Retro-Elementen von den beiden größeren Schwestermodellen E-P1/E-P2 übernommen. Die Gehäuseoberseite ist glatt ohne SLR-Anmutung, der Sucher wird aufgesteckt. Allerdings besitzt die neue kein Vollmetallgehäuse mehr, sondern besteht aus Metall ummanteltem Kunststoff. Das ist ok, allerdings wirken die Tasten nicht mehr so wertig. Im Vergleich ist die E-PL1 nun 30 g leichter und sogar 50 g leichter als die Samsung NX-10. Aufgrund der geringen Abmessungen des Micro-Four-Third-Faktors sind Kamera (11,5 x 7,2 x 4,2 cm) und auch Objektiv nochmals kompakter als bei der Samsung (12,3 x 9,0 x 6,0 cm). Das als Set-Objektiv erhältliche Olympus-Standardzoom M. Zuiko 3,5-5,6/ 14-42 mm verfügt zudem über eine trickreiche Konstruktion, um das Transportmaß zu minimieren. Das Objektiv ist im eingedrehten "Ruhezustand" nur etwa 55 mm lang. Unter dem Strich liegt die Samsung leicht vorn, da ihre Einstellelemente etwas wertiger wirken.


Ausstattung

Zur Grundausstattung der Samsung gehört ein fest eingebauter elektronischer Sucher, der mit 307000 RGB-Bildpunkten eine manierliche Auflösung bietet, 100-prozentige Bildfeldabdeckung und effektive Suchervergrößerung von 0,57. Typischerweise kann man alle aufnahmerelevanten Einstellungen wie Histogramm, Blende, Belichtungszeit oder Gitterraster einblenden. Weißabgleich und Belichtungseinstellungen werden simuliert. Auch das komplette Kameramenü ist über den Sucher einsehbar, so dass alle Einstellungen während des Fotografierens vorgenommen werden können, ohne das Auge überhaupt vom Sucher zu nehmen.

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Um den Bildausschnitt zu wählen, nutzt der Fotograf das 3-Zoll große AMOLED-Display oder den elektronischen Sucher.
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Ein weiteres Highlight der Samsung ist der Monitor. Statt eines gewöhnlichen LCD- oder TFT-Display ist die NX-10 mit einem 3-Zoll großen AMOLED-Display mit üppiger Auflösung von 204 000 RGB-Pixeln ausgestattet. Gleichzeitig überzeugen Helligkeit, Kontraste und Farbwiedergabe sowie die Motivdarstellung bei starker Sonneneinstrahlung. So blieb das Motiv erkennbar, ohne dass wir das Display mit der Hand abschatteten. Gut gefallen haben uns die Leistungen von Sucher und Display auch bei schlechten und dunklen Lichtverhältnissen. Durch die notwendige Signalverstärkung wirkt das Bild zwar leicht griesselig, dafür ist die Verzögerung beim Bildaufbau vergleichsweise gering.

Die Olympus E-PL1 kommt ohne Sucher, kann aber den Aufstecksucher der EP2 ansteuern: Der bietet beachtliche 480000 RGB-Bildpunkte, ist klappbar und dürfte bei 250 Euro landen. Eine empfehlenswerte Investition, weil der 2,7- Zoll-Monitor mit einer Auflösung von 76_700 RGB-Pixeln als alleiniger Sucher unbefriedigend ist: Bei hellem Sonnenschein ist statt Bildgestaltung Blindflug angesagt.

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Bei Samsung erwies sich das Einstellrad im Test als äußerst praktisch. In den Zubehörschuh kommt ausschließlich der externe Blitz, da der Sucher fest integriert ist.
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Beide Kameras besitzen einen ausklappbaren Blitz. Zum Repertoire Aufhellblitzen, Rote-Augen-Vorblitz bietet die Olympus manuelle Leistungseinstellung (Full, 1/4, 1/16, 1/64), Langzeitsynchronisation (slow) und die Möglichkeit der Drahtlossteuerung externer Systemblitzgeräte. Samsung beherrscht hingegen Blitzen auf 1. Vorhang und 2. Vorhang. Unterschiedliche Strategien fahren beide Hersteller bei der Bildstabilisierung: Olympus setzt auf den eingebauten, mechanischen Bildstabilisator, Samsung auf bewegliche Linsen in den Objektiven. Von den ersten drei NX-Rechnungen sind die beiden Zooms entsprechend ausgestattet. Nur die 30-mm-Festbrennweite kommt ohne Bildstabilisator aus. Bei der Ausstattung punktet Samsung knapp mit dem eingebauten Sucher trotz fehlendem Bildstabili-sator.

Videofunktion

Eine Videofunktion mit HDMI-Schnittstelle gehört zum Repertoire von Kameras mit Live-View-Modus; Olympus und Samsung geben sich hier nicht viel: Beide beherrschen das Aufnehmen von Videos in HD-Qualität (1280 x 720) mit 30 B/s im AVI-Format (Motion-JPEG), und dies mit AF-Unterstützung (im Video deutlich störendes Nachfokussieren). Befriedigend ist das nicht. Neben der Programmautomatik bieten beide eine Zeitautomatik, um die Blende frei vorwählen zu können sowie einen manuellen Modus für Blenden- und Zeitwahl. Der Ton wird in Mono aufgezeichnet; bei Olympus ist ein Stereomikrofon über den Zubehör-Port unterhalb des Blitzschuhs adaptierbar. Sam-sung bietet diese Funktion nicht. Einstand.

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Bedienung In Sachen Bedienbarkeit kann die NX-10 überzeugen: Das Gros der Bedienelemente findet sich auf der rechten Gehäuseseite. Die Anordnung gefällt, das Einstellrädchen für Blende und Belichtung vor dem On/Off-Schalter lässt sich durch die vertikale Ausrichtung gut mit dem Zeigefinger bedienen. Auch das Anwählen des Menüs kann nicht verfehlt werden, da die Taste auf der gegenüberliegenden Seite alleinstehend oben platziert wurde. Der Vier-Wege-Schalter, der sich wie üblich im unteren rechten Drittel befindet, dient dem Anwählen der Menü-Einträge, links daneben ein "Disp"-Schalter zum Konfigurieren des Monitors.

Die praktischen Drehräder der E-P1/P2 dagegen fielen bei der E-PL1 dem Rotstift zum Opfer. Stattdessen werden alle Einstellungen hier nun über Tipptasten vorgenommen. Ein gemeinsames Merkmal mit der Samsung ist das Moduswahlrad an der Oberseite für Belichtungsprogramme mit dem üblichen Spektrum zwischen Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, ergänzt durch manuelle Einstellung. Zudem kann der Anwender aus diversen Motivprogrammen und Scenes wählen. Bei Samsung steuert man über das Modusrad auch den Videobetrieb an, bei der Olympus nutzt man dazu die nicht zu übersehende Taste mit dem roten Punkt in Nähe des Daumens.

In den Belichtungsmodi P, A, S und M hat man bei beiden über den 4-Wege-Schalter direkten Zugriff auf die Einstellmenüs, die jeweils als Leiste unten am Bildrand erscheinen. Zusätzlich kann der Fotograf weitere Einstellungen über die "Fn"-Taste (Samsung)/"Ok"-Taste (Olympus) vornehmen. Eine Besonderheit findet sich bei Samsung auf der Vorderseite unterhalb des Objektivs: die Abblendtaste. Ein Druck darauf schließt die Blende auf den aktuellen Wert. Damit erhält der Fotograf einen exakte Vorschau, welche Bildbereiche scharf und welche unscharf sind. Samsung wegen des Einstellrads.

AutofokusGerade das Tempo ist bisher ein Schwachpunkt der Systemkameras ohne Spiegelkasten und damit ohne spezielle AF-Sensoren. In diesem Punkt hat die Samsung eindeutig die Nase vor: Der Kontrast-Autofokus mit 15 Messfeldern war im Test erstaunlich schnell und überzeugend. Die Auslöseverzögerung mit AF-Zeit lag bei 0,41/0,5 s.

Die Olympus aktiviert zum automatischen Scharfstellen einen Kontrast-AF mit elf Messpunkten, die sich bei manueller Messfeldwahl einzeln anwählen lassen. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ist mit 0,96/1,23 s bei 3000/30 Lux allerdings ziemlich lang. Das AF-Kapitel geht an Samsung.

BildqualitätLaut Hersteller wurden bei der E-PL1 Bildsensor und -verarbeitung im Vergleich zu E-P1/E-P2 nochmals verbessert. Gut für den Anwender, denn die Bilder und die  Labormessungen bestätigen diese Tendenz. Die Neue hat in fast allen Punkten zugelegt: Die Grenzauflösung ist mit 1536 LP/BH bei ISO 100 für eine 12-Megapixel-Kamera erstaunlich hoch, der Texturverlust zumindest bis ISO 400 mit maximal 0,2 niedrig und auch bei ISO 800/1600 mit 0,8/1,2 akzeptabel.

Beim Rauschen zeigt sich zwar erwartungsgemäß ein deutlicherer Anstieg ab ISO 800 (VN 1,5); E-P1/E-P2 (VN 3,6/3,2) rauschen aber mehr. Erfreulich hoch und sogar besser als bei der Samsung ist die Dynamik mit 9,5 Blenden bei ISO 100; allerdings fällt sie bereits bei ISO 400 auf 8,5 Blenden ab (8/7 Blenden bei ISO 800/1600). Angesichts des größeren APS-C-Sensors der Samsung NX-10 entsprechen deren Ergebnisse nicht den Erwartungen. Die Resultate liegen aber im Bereich der Samsung GX20-Testergebnisse, deren Sensor in der NX-10 (modifiziert) zum Einsatz kommt. Beim Rauschen kann die Samsung mithalten, muss aber bei Auflösung, Texturverlust und Objektkontrast der Olympus den Vortritt lassen.

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Samsung NX10

Samsung NX10
Hersteller Samsung
Preis 450.00 €
Wertung 39.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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