Testbericht

Ricoh GXR S10

29.1.2010 von Redaktion pcmagazin und Annette Kniffler

Das Konzept einer kompakten Kamera mit großem SLR-Sensor und kleiner Optik birgt konstruktive Schwierigkeiten. Schließlich müssen die Linsen groß genug sein, um einen Bildkreis zu erzeugen, der den gesamten Sensor abdeckt.

ca. 2:50 Min
Testbericht
  1. Ricoh GXR S10
  2. Datenblatt
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© Archiv

Bei der Ricoh GXR tauscht der Fotograf nicht nur das Objektiv, sondern ein Modul mit der Optik, dem Sensor und dem Bildprozessor. Zum Test standen die ersten beiden Aufnahmemodule in unserem Labor: Das  GXR A12 mit 33 mm MakroFestbrennweite und APS-C-Sensor sowie das GXR S10 mit 5,1-15,3 mm 3fach-Zoom und Kompaktkamerasensor. Das Kameragehäuse enthält dagegen keinen Sensor, stellt aber die Basis, etwa das 3-Zoll-Display, den recht schwachen integrierten Blitz (Leitzahl 4), den Zubehörschuh, den ausgeformten, gummierten, rutschfesten Griff sowie die vielen Bedienelemente.

Dazu zählen etwa das Modus- und zwei weitere Wahlräder, die Zoom- und Vierrichtungswippe, eine Taste für den Makromodus und eine, mit der sich der Fotograf einen Überblick über die wichtigsten Aufnahmeparameter verschaffen kann. Das modulare System hat einen naheliegenden Nachteil: Das Gehäuse alleine kostet schon 470 Euro, das Makro-Modul zusätzlich 680, das 3-fach-Zoom 380 Euro. Damit liegt alleine das Festbrennweiten-System bei über 1100 Euro ohne Sucher.

Das Aufnahmemodul wird über einen etwa 4 cm breiten Anschluss mit vielen filigranen Kontakten angebracht, der bei häufigem Wechsel eventuell eine Schwachstelle darstellen könnte. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesium-Legierung und hat eine fein strukturierte Oberfläche, die vor Korrosion schützen soll. Insgesamt fühlt sich die GRX in dieser erlesenen Hülle edel und robust an. Da der Sensor während des Objektivwechsels nicht wie bei SLRs bloß liegt, sondern im GXR-Modul geschützt bleibt, verzichtet Ricoh auf ein integriertes Reinigungssystem.

Zoommodul mit Kompaktkamerasensor

Das Konzept einer kompakten Kamera mit großem SLR-Sensor und kleiner Optik birgt konstruktive Schwierigkeiten. Schließlich müssen die Linsen groß genug sein, um einen Bildkreis zu erzeugen, der den gesamten Sensor abdeckt. Zudem führen größere Sensoren zu längeren Brennweiten entsprechend der Sensordiagonale. Ricoh kombiniert deswegen im Zoom-Modul ein Kompaktkamera-Objektiv 5,1-15,3 mm (KB: 24-72 mm) mit einem Kompaktkamerasensor, einem 1/1,7- Zoll-CCD mit 10 Megapixeln. Gegenüber dem Macro bietet das Zoom einen mechanischen Bildstabilisator und kostet mit 360 Euro etwa 320 Euro weniger als die Festbrennweite. Trotzdem: Für eine Kompaktkamera ist auch das ein stolzer Preis, da ja noch der Body für 470 Euro hinzukommt!


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Das Zoom kommt übrigens ohne den praktischen Fokussierring. Zum Scharfstellen muss der Fotograf die Makrotaste und das Drehrad an der Stirnseite gleichzeitig betätigen - unpraktisch. Gezoomt wird mit der Wippe direkt neben der Auflagefläche für den rechten Daumen. Allerdings reagieren die Linsen dabei träge und durchfahren den Brennweitenbereich in groben Stufen.

Hochauflösendes Display und elektronischer Sucher

Das 3-Zoll-Display bietet eine deutlich höhere Auflösung als das der P2, nämlich 306 667 RGB-Pixel. Es zeigt ein klares, scharfes, kontrastreiches Bild, das sich aus größerem Blickwinkel noch recht gut erkennen lässt. Wie bei der P2 gibt es auch hier einen passenden elektronischen, um 90 Grad ausklappbaren Aufstecksucher, allerdings liegt er der Kamera nicht bei, sondern kostet zusätzlich 250 Euro. Im Vergleich zum Olympus-Pendant wirkt sein Bild kontrastschwächer und die Farben weniger intensiv.

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Bildqualität

Wie erwartet liefert das Macro-Modul mit dem großen Sensor eine weitaus bessere Bildqualität als das Zoom. Bei höheren ISO-Werten (ab ISO 400) schlägt sie sogar die Pen E-P2, was sie vor allem dem schwächeren Rauschen (0,9/1,3/2,0 VN bei ISO 400/800/1600) und dem Texturverlust verdankt (Kurtosis 0,9 bei ISO 1600). Außerdem liegen zwischen hellstem und dunkelstem darstellbaren Bereich gute 10 Blenden. Das Zoom-Modul schafft bei ISO 100 ein ordentliches, wenngleich nicht mit der P2 und dem Macro-Modul vergleichbares Ergebnis.

Ab ISO 400 fallen seine Leistungen weiter auf ein für "normale" Kompaktkameras übliches Niveau zurück. Das Bildrauschen steigt bis ISO 1600 auf maximal 3,7 VN, was für eine starke Rauschreduzierung spricht. Dies korrespondiert mit den hohen Kurtosiswerten ab ISO 400, die auf deutliche Verluste bei der Feinzeichnung  hinweisen (3,8/ 4,8/3,9 Kurtosis bei ISO 400/800/ 1600).

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Bildausschnitt ISO400
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Bildausschnitt ISO800
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Bildausschnitt ISO1600
© Archiv

Ricoh GXR S10

Ricoh GXR S10
Hersteller Ricoh
Preis 500.00 €
Wertung 29.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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