Testbericht

Pentax Optio E90

30.7.2010 von Christian Rottenegger

Die Optio E90 ist verlockend günstig, kostet schon kurz nach Marktstart in Deutschland nur 100 Euro, vermutlich bald schon weniger. Bei einem solchen Preis darf der Käufer von der Ausstattung nicht allzu viel erwarten.

ca. 2:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Pentax Optio E90
  2. Datenblatt
Frontansicht Pentax Optio E90
Frontansicht Pentax Optio E90
© Pentax (Hersteller)

So spart Pentax unter anderem den Lithium-Ionen-Akku ein. Stattdessen sorgen zwei AA-Batterien für den nötigen Strom. Die kosten extra, machen die E90 im Betriebszustand relativ schwer (176 g) und brauchen Platz: Pentax bringt sie neben dem 3-fach-Zoom-Objektiv (32 - 96 mm KB-Äquivalent) in einem 29 mm tiefen Griff unter, der die E90 zwar etwas klobig wirken, aber gut in der Hand liegen lässt. Der Vorteil an AA-Batterien: Man kann sie auf Reisen beinahe in jedem Land nachkaufen und ist nicht auf den zur Kamera passenden Lithium-Ionen-Akku angewiesen. Als Sensor kommt ein klassischer 1/2,3-Zoll-CCD mit 10 Megapixeln zum Einsatz. Das wahlweise schwarze oder rote Gehäuse ist gummiert. Wie bei 100-Euro-Kameras üblich gibt es anstelle eines mechanischen Bildstabilisators nur einen digitalen Ersatz. Videos nimmt die E90 mit maximal 640 x 480 Pixeln, 30 B/s und AVI Motion JPEG, aber ohne verlässlichem Autofokus und optischem Zoom auf. Der interne Speicher reicht lediglich für einen 6 s kurzen Clip oder für ein einziges Foto in voller Auflösung. Erweitert wird über SD/SDHC-Karten.

Wenige Einstellmöglichkeiten

Auch am eingeschränkten Funktionsumfang wird klar, dass Pentax sich mit der E90 lediglich an sparsame Einsteiger richtet, die lieber zugunsten eines attraktiven Preises und einer übersichtlichen Bedienerführung auf Einstellmöglichkeiten verzichten: Beispielsweise ist es mit der Optio E90 nicht möglich, auf den Weißabgleich gezielt durch Vorwahl einer bestimmten Lichtsituation Einfluss zu nehmen - man muss sich also grundsätzlich auf die Kameraautomatik verlassen. Ebenso wenig lässt sich die Belichtungsmessmethode festlegen, eine Blitzlichtkorrektur vornehmen und Schärfe, Kontrast oder Farbsättigung nachjustieren. Das Aufnahmemenü besteht in der Programmautomatik gerade einmal aus acht Einträgen, darunter "Empfindlichkeit", "Belichtungskorrektur", "Auflösung", "Autofokusfeld" und die Option, Bilder mit Datum zu versehen. Der Anwender kann weder ein Histogramm noch Gitterlinien einblenden. Zu den 17 Motivprogrammen gehören Modi wie "Nachts", "Nachtporträt", "Surf + Schnee", "Lebensmittel" und "Rahmen", bei dem die E90 das Foto beispielsweise in ein Herz einfügt oder mit Blumenbordüren schmückt. Im "Panorama"-Modus setzt die E90 drei aneinander angrenzende Fotos zusammen, im Test rechnete sie dabei jedoch störende Stufen ins Bild.

Handhabung

Der 2,7-Zoll-Monitor liefert eine passable Vorschau. Allerdings kann sich zwischen Display und Kunststoffeinfassung Dreck verfangen. Das Zoom arbeitet leise, aber relativ langsam; zudem durchfährt es den Brennweitenbereich in nur fünf groben Stufen. Per Funktionstaste kann der Fotograf jederzeit zum grünen Modus wechseln, in dem die E90 die Standardeinstellungen verwendet. Auch für die Gesichts- und Lächelerkennung spendiert Pentax einen separaten Button. Über die Vierrichtungswippe lässt sich der Blitz und die Makrofunktion schnell zu- bzw. abschalten. Der Autofokus ist unzuverlässig, dafür erfreulich schnell: Die gemessene durchschnittliche Auslöseverzögerung beträgt 0,39 s im Weitwinkel wie im Tele.

Bildqualität

Die Pentax Optio E90 eignet sich vor allem für Aufnahmen bei guten Lichtverhältnissen, die das Fotografieren mit geringer Empfindlichkeit zulassen. Bei ISO 100 kombiniert sie einen recht schwachen Texturverlust (Kurtosis 0,5) mit einem durchschnittlichen Bildrauschen (1,5 VN), einer im 10-Megapixel-Vergleich akzeptablen Auflösung (bis 1145 LP/BH) und einem passablen Objektkontrast (8,3 Blenden). Schlechter sieht es bei ISO 400 aus: Das Rauschen verstärkt sich dann auf sichtbare 3,0 VN, der Texturverlust auf 1,5, und der Dynamikumfang geht auf 7 Blenden zurück. Dazu kommen ausgeprägte Abbildungsfehler des Objektivs, welche die interne Bildverarbeitung vor allem im Weitwinkel nicht überzeugend ausmerzen kann: Es kommt zu einer tonnenförmigen Verzeichnung um 1,4 Prozent, zu einer Randabschattung um 1,3 Blenden und zu 1,2 Pixel breiten Farbsäumen durch chromatische Aberration.

Fazit - Pentax Optio E90

Zweifellos eine günstige Kompaktkamera mit 10-Megapixel-Sensor und 3-fach-Zoom. Was die Ausstattung betrifft, muss der Fotograf selbstverständlich Abstriche machen. Dass Pentax sogar auf eine Einstelloption für den Weißabgleich verzichtet, geht aber etwas weit. Positiv: der schnelle Autofokus. Die Bildqualität bei ISO 100 geht für eine 100-Euro-Kamera in Ordnung, bei höheren Empfindlichkeiten verstärkt sich das Farbrauschen deutlich.

www.pentax.de


Pentax Optio E90

Pentax Optio E90
Hersteller Pentax
Preis 100.00 €
Wertung 48.5 Punkte
Testverfahren 1.5

Nächste passende Artikel

Pentax K-1 Mark II

Kauftipp für Ausstattung und…

Pentax K-1 Mark II im Test: Vollformatkamera mit…
Pentax KP

DSLR mit APS-C-Sensor

Pentax KP im Test: Neues APS-C-Topmodell
Pentax K-1

Vollformatkamera

Pentax K-1 im Praxis-Test
Pentax K-3 II

SLR-Kamera

Pentax K-3 II im Test
Pentax K-S2 in schwarz und orange

SLR-Kamera

Pentax K-S2 im Test
Pentax K-S1 im Test

Testbericht

Pentax K-S1 im Test
Pentax XG-1 im Test

Bridgekamera

Pentax XG-1 im Test
Sony Alpha 77II

SLR-Kameras im Vergleich

Sony Alpha 77II und Nikon D7100 im Test
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Pentax

Testbericht

Pentax WG2 GPS: Robuste Outdoorkamera im Test

Pentax Q10 Test

Kompaktkamera mit Wechselobjektiven

Pentax Q10 im Test

Pentax WG-10 Test

Günstige Outdoorkamera

Pentax WG-10 im Test

Pentax MX-1 Test

Premium-Kompaktkamera

Pentax MX-1 im Test

Pentax XG-1 im Test

Bridgekamera

Pentax XG-1 im Test

Weiter zur Startseite