DSLR

Pentax K-3 im Test

25.3.2014 von Annette Kniffler

Die Pentax K-3 löst K-5 II und K-5 IIs als Top-Modell der Pentax-K-Baureihe ab mit neuem 24-Megapixel-APS-C-Sensor, neuem Prozessor, Sensor-Shift-, Belichtungsmess- und Autofokussystem - und natürlich weiterhin wetterfest. Im Test stellen wir die Pentax K-3 auf den Prüfstand.

ca. 5:45 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
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Pentax K-3 Test
Pentax K-3 Test
© Pentax

Pro

  • schnelle Serienbildgeschwindigkeit
  • zweiter SD-Steckplatz

Contra

  • schlechte Auflösung bei hohen ISO-Werten

Auf den ersten Blick mag die Pentax K-3 dem bisherigen Top-Modell Pentax K-5 IIs zum Verwechseln ähnlich sehen, doch der Eindruck täuscht: Technisch bringt die Pentax K-3 eine ganze Menge Veränderungen mit; vom höher auflösenden 24-Megapixel-APS-C-Sensor und dem neuen Prozessor bis zum Sensor-Shift-, Belichtungsmess- und Autofokussystem - viele der für Bildqualität und Performance entscheidenden Komponenten sind neu oder überarbeitet.

An der Preisschraube hat der Hersteller nicht gedreht: Mit rund 1300 Euro liegt der empfohlene Verkaufspreis für die Pentax K-3 etwa 50 Euro über dem Preis der K-5 IIs, allerdings um mehrere Hundert Euro über dem, was die Vorgängerin heute, also ein Jahr nach Marktstart, online kostet.

Sensor und Serienaufnahme

Zwar arbeitet die Pentax K-3 wie die K-5 IIs mit einem APS-C-Sensor ohne Tiefpassfilter, doch handelt es sich hierbei um eine neuere CMOS-Variante mit 24 statt 16 Megapixeln. Außerdem hat die K-3 ein zusätzliches Feature mit an Bord: den in zwei Stufen konfigurierbaren "AA-Simulator", der anstelle des Tiefpassfilters Moire-Effekte vermeiden helfen soll. Dabei versetzt die Kamera den Sensor in Mikroschwingungen, was zu einer minimalen Unschärfe im Bild und dadurch gegebenenfalls zu verminderten Moire-Farbschlieren an gleichmäßig feinen Strukturen führt.

Bei ISO 100 reduziert der AA-Simulator in der ersten Stufe die Auflösung um 100 LP/BH, in der zweiten Stufe sind es 200 LP/BH. Zugleich fallen die DL-Werte der Pentax K-3 um gut 300 beziehungsweise knapp 450 LP/BH. Wir raten deswegen, die AA-Simulation deaktiviert zu lassen, solange keine Moire-Effekte auftreten oder größere Gefahr dafür besteht.

Dass der Sensor in der K-3 beweglich gelagert ist, nutzt Pentax auch für drei weitere Funktionen: für den 3D-Bildstabilisator, für eine achtstufige Horizontalkorrektur um maximal +1 Grad und für die neue Bildausschnittanpassung.

Pentax 3-K
Pentax K-3: Als neues Spitzenmodell im Pentax-K-System hat die K-3 ein robustes Magnesium- gehäuse mit 92 Dichtungen zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Staub.
© Pentax

Letztere soll durch Sensor-Shift die Wirkung eines Shift-Objektivs nachbilden. Im Prinzip eine gute Idee; nur beschränkt sich die Sensorverschiebung dabei auf gerade einmal 1,5 mm - in der Praxis dürfte sich deshalb deren Nutzen in Grenzen halten. Zum Vergleich: Das Shift-Objektiv Canon TS-E 3,5/24 mm L II erlaubt eine Verschiebung bis 12 mm, das Nikon PC-E Nikkor 3,5/24 mm D ED eine Korrektur bis 11,5 mm.

Fortschritte kann Pentax bei der Serienbildgeschwindigkeit verzeichnen: Sie steigt mit neuer Mechanik und Prime-III-Prozessor von 6,3 (K-5 II) bzw. 6,6 (K-5 IIs) auf 8,0 B/s bei 27 JPEG-Bildern pro Serie.

Magnesiumgehäuse

Das Gehäuse der Pentax K-3 besteht wie bei der K-5 IIs zum großen Teil aus Magnesiumlegierung und liegt mit der gummierten, ergonomisch geformten Griffausbuchtung sicher und angenehm in der Hand. Dank 92 Dichtungen dringen Spritzwasser und Staub nicht so leicht ins Kamera-Innere ein. Außerdem soll die K-3 selbst bei eisigen Temperaturen bis -10° C funktionstüchtig bleiben.

Zusammen mit einem ebenfalls spritzwassergeschützten Objektiv eignet sich die Pentax K-3 daher für Outdoor-Einsätze bei schlechtem Wetter. Die entsprechenden Objektive tragen bei Pentax die Kürzel DA*, DA-WR und DA-AW, wobei die DA*-Zooms die meisten, die DA-AW-Modelle die wenigsten Dichtungen aufweisen. Neu im Sortiment ist das wetterfeste Universal- Zoom HD Pentax DA 4-5,8/55-300 / ED WR für rund 400 Euro.

Statt des Einzelsteckplatzes der K-5 II(s) bietet die Pentax K-3 einen Dual-Slot für zwei SDHC/ SDXC-Karten. Je nach Einstellung kann sie RAW- und JPEG- oder Bildund Videodaten auf getrennte Speichermedien schreiben.

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Pentax K-3

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Pentax K-3 im Test

Pentax K-3: Als neues Spitzenmodell im Pentax-K-System hat die K-3 ein robustes Magnesiumgehäuse mit 92 Dichtungen zum Schutz gegen Feuchtigkeit und…

Auch gehört die Pentax K-3 zu den wenigen aktuellen SLR-Kameras mit USB-3.0-Schnittstelle, was bei passendem Gegenüber eine noch schnellere Datenübertragung erlaubt. Ein integriertes WLAN-Modul zur kabellosen Kommunikation mit Smartphone und Notebook gibt es dagegen nicht.

Als Ersatz bringt Pentax zusammen mit der Pentax K-3 eine speziell für sie entwickelte WLAN-Karte mit 16 GB für rund 100 Euro auf den Markt (FLU-Card O-FC1). Zusätzlich zum integrierten Ausklappblitz mit Leitzahl 11 gibt es einen Zubehörschuh und eine Kabelbuchse für externe Blitzgeräte.

Monitor und Sucher

Die effektive Vergrößerung des 100%- Suchers erhöht sich von 0,61x (K-5 IIs) auf 0,63x (K-3); zudem kann der Fotograf nun die Dioptrienkorrektur komfortabel über ein kleines Wahlrädchen oberhalb der LV-Taste vornehmen. Das Einblenden von Gitterlinien ist nicht möglich, stattdessen sieht Pentax den Wechsel der Mattscheibe vor.

Auch der fest verbaute LCD-Monitor wird geringfügig größer (3,2 statt 3,0 Zoll) und löst mit 345 667 statt 307 000 RGB-Pixeln etwas feiner auf. Im Gegensatz zu bisherigen K-Modellen zeigt die K-3 allerdings im LV- und Wiedergabemodus nebst Histogramm nur eine Lichter- und keine Schattenwarnung an.

Belichtungssteuerung

Die Pentax K-3 deckt das übliche Repertoire an (teil)manuellen Modi ab, von der Zeit und Blenden- bis zur Programm- und Vollautomatik, verzichtet als semiprofessionell ausgelegte Kamera jedoch auf die im Einstiegssegment obligatorischen Motivprogramme.

Kurze Belichtungszeiten bis 1/8.000 s lassen Spielraum für Aufnahmen in heller Umgebung; und die erweiterten Einstelloptionen für die Intervallsteuerung ermöglichen vorprogrammierte Reihen mit bis zu 2.000 Fotos, erstellt im Abstand von 1 s bis 24 h, oder mit Videos in vordefinierten Schritten zwischen 2 s und 1 h.

Für die Belichtungsmessung hat die Pentax K-3 anstelle des 77-Punkt-TTL-Systems der K-5 II(s) einen 86 000-Pixel-Sensor. Der kommt auch beim Weißabgleich zum Einsatz, der jetzt entweder mit Integralmessung auf dem gesamten Bildfeld oder selektiv mit einzelnen Messfeldern arbeitet.

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Pentax K-3

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Pentax K-3 im Test: Bedienung

Statt des eingebauten Tiefpassfilters nutzt die K-3 eine zweistufige AA-Simulation gegen Moire-Effekte.

Videoaufnahme

Obwohl Pentax den Videomodus um die manuelle Belichtungssteuerung erweitert hat, macht diese Funktion noch immer einen etwas vernachlässigten Eindruck: kontinuierliche Schärfenachführung - Fehlanzeige. Die Full-HD-Videos wirken unscharf, detailarm, in der Grundeinstellung etwas zu farbintensiv und weisen einen auffallend schwachen Objektkontrast auf. Außerdem verweigert die K-3 beim Filmen bisweilen den Dienst, wenn sich zwar im zweiten ("2"), aber nicht im ersten Steckplatz ("1") eine Speicherkarte befindet.

Bewährtes Bedienkonzept

Trotz zahlreicher Modifikationen ändert sich am grundlegenden Bedienkonzept und -komfort wenig. Es bleibt bei der Kombination von Direktzugriffstasten (u.a. ISO, Belichtungskorrektur, Weißabgleich), dem übersichtlichen Schnell- und dem umfangreichen Hauptmenü, in dem der Anwender entweder mit den beiden Wahlrädern für Zeigefinger und Daumen oder mit dem Vier-Richtungs-Schalter schnell und effizient navigieren kann.

Im Vergleich zur K-5 II(s) kommt eine Taste hinzu, die unter anderem für den Wechsel zwischen zwei eingelegten Speicherkarten im Wiedergabemodus dient. Außerdem bestimmt der Anwender nun über einen Lock-Drehschalter am Moduswahlrad selbst, ob sich dieses ohne Barriere oder nur bei gleichzeitigem Drücken des Arretierungsknopfs drehen lässt.

Bildqualität

Der Umstieg von 16 auf 24 Megapixel bringt der Pentax K-3 eine erheblich verbesserte Grenzauflösung ein: Mit 1.743 LP/BH bei ISO 100 liegt die Neue beinahe 300, mit 1.632 LP/BH bei ISO 400 noch immer fast 200 LP/BH vor der älteren K-5 IIs. Das reicht zusammen mit dem relativ moderaten Rauschen (0,6/0,8 VN) und Texturverlust (0,3/0,7 Kurtosis) für ein klar überlegenes Ergebnis bei niedrigen Empfindlichkeiten.

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Dead Leaves

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Pentax K-3: Testergebnisse

Dead Leaves: Dass nur die ISO-100-Kurve im Dead-Leaves-Diagramm länger über der 1,0-Marke verläuft und kaum den Wert 1,1 übersteigt, zeigt einmal…

Im oberen ISO-Bereich kann die Pentax K-3 den Vorsprung nicht halten: Das Rauschen steigt, und zugleich fehlt zu früh die Detailauflösung der ISO-100-Bilder. ISO 400 und ISO 800 liefern eine gute Bildqualität, aber die Differenz zu ISO 100 ist größer als bei Pentax üblich. Die Dead-Leaves-Werte sinken mit steigender Empfindlichkeit zudem rapide.

Fazit

Viel hat sich bei der Pentax K-3 verändert und doch zu wenig, um von einem signifikanten Fortschritt zu sprechen. Bei ISO 100 bringt der neue Sensor eine sichtbar höhere Auflösung, doch dann fallen mit steigenden ISO-Werten die Messergebnisse zu schnell auf das Niveau der Vorgängerin K5II/K5IIs und der kleineren, ebenfalls wetterfesten Schwester K-30 ab. Gerade die Detailzeichnung ist über die ISO-Stufen ungleichmäßiger als von Pentax gewohnt.

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Da auch der vom neuen Autofokus erhoffte Temposchub ausbleibt, bleibt die K-3 in der Gesamtwertung auf dem - guten - Niveau der K-5 IIs und K-30 - trotz schnellerer Serienbildgeschwindigkeit und zweitem SD-Steckplatz. Die K3 ist eine gute Kamera, aber es fehlt das zwingende Argument, schnell von einer K5/II umzusteigen.

Pentax K-3

Pentax K-3
Hersteller Pentax
Preis 1300.00 €
Wertung 52.5 Punkte

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