Testbericht
Pentax K 100D
Die K100D ist die beste Digitalkamera, die Pentax bislang gebaut hat. Zwar beträgt die Auflösung wie bisher 6 Mio. Pixel, doch wurde die Bildqualität insgesamt deutlich verbessert - vor allem bei ISO 400. Wirft man zudem den eingebauten Bildstabilisator in die Waagschale, wird die K100D zur ernsthaften Konkurrenz für die Spitzengruppe der Kameras in der Klasse bis 1000 Euro.
- Pentax K 100D
- Datenblatt
Es ist klar, wo die Pentax K 100D ihre Wurzeln hat: Gehäuse und Bedienelemente verweisen eindeutig auf die *istD-Serie, mit der Pentax vor Jahren auf den digitalen Zug aufgesprungen ist. Weitere Parallelen finden sich bei den aktuellen D-SLR-Modellen des Herstellers Samsung, der mit Pentax kooperiert.
Dennoch ist die Kamera keine reine Kopie von Vorhandenem: Das um ein Edelstahlchassis herum gebaute Kunststoffgehäuse ist immer noch kompakt, wirkt aber erwachsener als bei den *istD-Modellen. Es hat an Größe und Gewicht etwas zugenommen, liegt dadurch besser in der Hand. Das "K" in der Modellbezeichnung gründet auf dem seit mehr als 30 Jahren gebauten K-Bajonett, sagt Pentax. Objektive mit K-Bajonett lassen sich folglich an der K100D verwenden. Beim Blick von oben auf das Gehäuse sieht man, dass auch die Halterung für den Blitzreflektor länger geworden ist. Der Blitz klappt deshalb weiter aus dem Gehäuse, was dem Aufkommen roter Augen bei Porträtaufnahmen entgegenwirkt.
Der TFT-Monitor an der Rückseite hat mit 2,5 Zoll das aktuelle Gardemaß, löst 210 000 Bildpunkte auf und besitzt einen Betrachtungswinkel von 140 Grad. Der Pentaspiegelsucher bietet eine effektive Sucherbildgröße von 54% und eine laut Pentax neu entwickelte, hellere Einstellscheibe (Natural Bright).
Wichtigste Neuerung aber ist der eingebaute Bildstabilisator, bei Pentax "Shake Reduction" (SR) genannt. Zum Ein- oder Ausschalten dieser Funktion gibt es an der Rückseite einen Schiebeschalter. Auf den Bildstabilisator verweist zudem der SR-Schriftzug auf rotem Feld, vorne am Gehäuse. Laut Pentax werden die Ausgleichsbewegungen des CCDs magnetisch gesteuert, ein im Vergleich zu Piezomotoren vermutlich verschleißfreieres Prinzip.
Wie in anderen Fällen ermöglicht das Shake-Reduction-System Aufnahmen mit bis zu drei vollen Stufen verlängerten Belichtungszeiten. Erinnern wir uns dabei an die alte Fotografenregel, nach der man die verwendete Brennweite als Kehrwert der Belichtung für verwackelungsfreie Aufnahmen nimmt. Das heißt: Bei einem 250-mm-Objektiv kann man normalerweise bei 1/250 s mit scharfen Aufnahmen rechnen, bei der K 100D dagegen mit 1/30 s. Mit dieser Funktion waren bislang nur die digitalen Dynax-Modelle aus dem Hause Konica Minolta und die darauf aufbauende Sony Alpha 100 ausgestattet. Das günstigere Schwestermodell der Pentax, die K 110D, besitzt kein Shake-Reduction-System, ist ansonsten aber identisch ausgestattet.
Die K-Modelle zeichnen Bilder auf einen 23,5 x 15,7 mm großen CCD auf; die maximale Auflösung beträgt 6,1 Megapixel und kann bei Bedarf in zwei Stufen auf 4 und 1,5 Megapixel reduziert werden. Als Dateiformate stehen JPEGs in drei Kompressionsstufen und RAW bereit. Schärfe, Farbsättigung und Kontrast lassen sich in je drei Stufen manuell beeinflussen. Die Empfindlichkeit des Sensors reicht von ISO 200 bis 3200. Zunächst vergeblich - nämlich im Aufnahmemenü - sucht man eine Wahlmöglichkeit für den Farbraum. Fündig wird man erst, wenn man etwas tiefer in die Menüs vordringt: Die letzte von insgesamt 19 Individualfunktionen bietet die Wahl zwischen sRGB und Adobe RGB.
Bei der Bildqualität hat die Pentax K100D gegenüber der *ist-Reihe und den vergleichbaren D-SLR-Modellen von Samsung zugelegt, was sicher auch auf das Konto des neuen RAW-Konverters geht. Bei den *ist-Modellen mussten im Testlabor, entgegen dem üblichen Procedere, JPEGs statt RAW-Dateien zur Auswertung herangezogen werden, weil RAWs zu schlechteren Ergebnissen führten. Die K100D erarbeitete sich dagegen auf Basis der RAW-Dateien einen Vorsprung von 4 Punkten bei der Bildqualität bezogen auf ISO 200 im Vergleich zur Pentax *istDL. Noch größer ist der Vorsprung bei ISO 400 mit 9 Punkten.Unterm Strich erreicht die Neue bei ISO 200 und 400 die gleiche Punktzahl für die Bildqualität (52,5 Punkte), sehr gute Werte beim Objektkontrast (9,5 Blenden) und jeweils die Höchstpunktzahl von 15 beim Rauschen - ein ausgezeichnetes Ergebnis. Hätte man gleichzeitig noch die Auflösung erhöht, wäre die Pentax in der Klasse unter 1000 Euro Anwärter auf einen Spitzenplatz. So wie es ist, liegt sie in der Gesamtpunktzahl mit der Olympus E-500 gleichauf und zwei Punkte unter den Klassenbesten Canon EOS 350D und Sony Alpha 100.
Zu den technischen Highlights der Pentax K100D gehört der Autofokus mit 11 Messfeldern und 9 Kreuzsensoren. Einzelne AF-Felder lassen sich gezielt anwählen. Bei der Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit erreicht die Neue mit 0,54 s einen etwa auf dem Niveau der *istDL liegenden Wert (0,52 s). Beides ist keine Glanzleistung und an der Grenze dessen, was man bei einer D-SLR tolerieren kann. Zum Vergleich: Die Canon EOS 350D schafft's in 0,26 s. Auch die Einschaltverzögerung ist mit 0,9 s etwas lang (EOS 350D: 0,4 s), was aber weniger stört. Als Stromquelle verwendet die Kamera wahlweise zwei Lithium-Batterien vom Typ CR-V3 oder vier Mignon-Akkus vom Typ NiMH; der Stromverbrauch ist mit 20,6 Ws erfreulich niedrig.Der vertikal ablaufende Lamellenschlitzverschluss erlaubt Belichtungszeiten zwischen 30 und 1/4000 s, das Belichtungsmesssystem arbeitet mit 16-Zonen-Offenblendenmessung.
Bei der Auswahl an Belichtungsprogrammen findet sich neben den Standards auch Pentax-typisches. Obligatorisch sind z.B. Vollautomatik (Auto Scene), dazu Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, ergänzt durch manuelle Einstellung und B. Zudem lassen sich über das Moduswahlrad gängige Motivprogramme wie Porträt, Landschaft oder Makro anwählen. Darüberhinaus bietet die D100D sogenannte "Scenes", acht spezielle Motivprogramme wie "Surf + Schnee" (Motiv vor sehr hellem Hintergrund), "Sonnenuntergang" oder "Museum" (kein Blitz).
Zu den weiteren Besonderheiten gehören die integrierten Digitalfilter: Ausgewählte Dateien lassen sich wahlweise in ein schwarzweißes oder sepiagetontes Bild umwandeln. Alternativ können Sie eine Datei weichzeichnen, in ihrer Helligkeit verändern oder mit dem Slim-Filter (einem Zerrspiegel vergleichbar) bearbeiten. Bilder lassen sich auch mehrfach bearbeiten: So kann man etwa ein in Schwarzweiß oder Sepia umgewandeltes Bild nachträglich weichzeichnen und so abspeichern. Das Originalbild bleibt dabei immer erhalten.
Dreh- und Angelpunkt der Bedienung ist zum einen der 4-Wege-Schalter mit integrierter Bestätigungstaste, zum anderen ein Drehrad, mit dem sich schnell Einstellwerte verändern lassen. Häufig gebrauchte Einstellungen erreicht man durch Drücken der Fn-Taste, was ein mit dem 4-Wege-Schalter gekoppeltes Auswahlmenü aufruft: Dort hat man direkten Zugriff auf ISO-Zahl, Blitzmodus, Weißabgleich und "Aufnahmeart" (Einzel- und Serienbild, Selbstauslöser mit 2 und 12 s Vorlauf sowie Remote-Modus). Auch den Modus "Belichtungsreihe" wählt man an dieser Stelle vor.
Die Belichtung lässt sich über die Av-Taste in Kombination mit dem Drehrad komfortabel korrigieren, was leider nicht für die Blitzbelichtung gilt, für deren Korrektur man den letzten Eintrag im Aufnahmemenü bemühen muss. Tipp: Anstatt umständlich nach unten zu scrollen, nehmen Sie einfach die obere Pfeiltaste, um zur Blitzbelichtungskorrektur zu gelangen.
Die über das Menü erreichbaren Funktionen und Einstellungen verteilen sich auf vier Seiten (Aufnahme, Wiedergabe, Einstellungen, Individualfunktionen). Unter den 19 Individualfunktionen gibt es einige hilfreiche Extras. So lässt sich beispielsweise die im 4-Wege-Schalter integrierte OK-Taste individuell mit drei verschiedenen Funktionen belegen. Unter "Zoom-Anfangsvergrößerung" kann die anfängliche Vergrößerung der Bildwiedergabelupe in fünf Stufen zwischen 1,2- und 12-fach variiert werden; andere Zoom-Stufen lassen sich anschließend frei wählen.
Praktisch ist auch, dass die obere Einstellgrenze der ISO-Automatik zwischen 400, 800, 1600 und 3200 variiert werden kann. Welche Spreizung für Auto-ISO gerade eingestellt ist, lässt sich über das Fn-Menü abfragen. Ein netter Gag ist schließlich die im Einstellungenmenü zu findende Weltzeituhr: Die Kamera berechnet bei Bedarf die Zeitverschiebung für 70 über den Globus verteilte Städte.
Pentax K100D
Pentax K100D | |
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Hersteller | Pentax |
Preis | 550.00 € |
Wertung | 63.0 Punkte |
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