Ausprobiert

Panasonic Lumix GF6 im Praxistest - kompaktes Format, großes Talent

12.4.2013 von Horst Gottfried

Bei der Präsentation der Panasonic Lumix DMC-GF6 in Wien konnte Horst Gottfried für ColorFoto die neue, kompakte Micro-Four-Thirds-Systemkamera antesten und erste praktische Eindrücke sammeln.

ca. 3:40 Min

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Testbericht
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Panasonic Lumix GF6 Hands on
Panasonic Lumix GF6 Hands on
© Panasonic

Die Möglichkeit zum Ausprobieren der vor wenigen Tagen vorgestellten Panasonic Lumix DMC-GF6 bot sich in typischer Touristenpraxis, während einer knapp dreistündigen Stadtführung im Gruppen-Galopp durch Wien. Wir erhielten die - wie schon die Vorgängerin Lumix GF5 (44,5 Punkte im Test) - zu den kleinsten Systemkameras überhaupt zählende Lumix GF6 in die Hand gedrückt, und los ging's.

Das Gehäuse der neuen Panasonic Lumix GF6 zeigt ein wertiges Design und vermittelt einen soliden Eindruck. Dank eines gut ausgeprägten Handgriffs fällt die GF6 griffiger aus als noch die G5. Die neue Lumix-Digitalkamera erwies sich trotz ihrer Kompaktheit als gut bedienbar.


Panasonic Lumix GF6 Praxistest
© Panasonic

Praxisgerecht ist das gute, alte, mit der Panasonic Lumix GF6 wieder eingeführte Moduswahlrad auf der Kamera. Es erlaubt die schnelle Vorwahl der verschiedenen manuellen und automatischen Belichtungsoptionen bis hin zu Schwenkpanorama sowie zwei vom Benutzer bevorzugt gespeicherter Funktionskombinationen (C1, C2).

Panasonic Lumix GF6 Praxistest
© Panasonic

Praktische Bedienung

Der neue Drehschalter am Auslöser ist praktisch, z. B. wenn man schnell die Belichtungskorrektur eingeben will, birgt aber auch die Gefahr einer versehentlichen Aktivierung, wenn man beim Hantieren mit der Digitalkamera nicht aufpasst. Das Handling der Panasonic Lumix GF6 wird auch durch den um die horizontale Achse um 180° nach oben sowie auch leicht schräg nach unten klappbaren LCD-Monitor erleichtert, etwa bei Aufnahmen aus tieferen oder höheren Perspektiven. In Hochformat kann man damit aber höchstens um die Ecke fotografieren. Der LCD-Monitor lieferte mit seiner auf 346.666-RGB-Pixel erhöhten Auflösung ein scharfes und meist gut erkennbares Bild. Ein externer Sucher, wie es ihn zur GF6 leider nicht gibt, wäre trotzdem manchmal schön.

Panasonic Lumix GF6 Praxistest
© Panasonic

Die Bedienung zahlreicher Funktionen per Touchscreen funktioniert im Prinzip sehr gut, bleibt aber Geschmackssache, da es doch immer mal wieder auch zu unbeabsichtigten Einstellungsänderungen kommen kann, wenn man auf dem wackeligen Fiaker nicht ganz präzise den Punkt trifft oder den Touchscreen versehentlich berührt. Wer sie nicht mag, kann die Touchscreen-Funktion aber auch abschalten.

Schnelle Reaktion

Die Panasonic Lumix GF6 war nach dem Einschalten sofort einsatzbereit, und auch der AF reagiert Panasonic-typisch sehr schön zügig. Spontane Schnappschüsse meisterte die GF6 prompt, so wie etwa den vom musizierenden Balkan-Trio, aus dem Fiaker heraus aufgenommen. Als AF-Kritikpunkt während des kurzen Praxistests fällt nur auf, dass der Autofokus bei der Schärfeverfolgung mit AF-Tracking bei Innenaufnahmen in der Reithalle manchmal Schwierigkeiten hatte, sein Ziel zu finden bzw. ihm zu folgen. Nun ist jedoch ein Pferdehintern  nicht besonders kontrastreich, und auch die noch nicht finale Firmware der Testkamera mag dabei eine Rolle gespielt haben.

Bildergalerie

Testbild Panasonic Lumix GF 6 Graben

Bilder

Galerie: Testbilder Panasonic Lumix GF6

Die Belichtungsmessung sorgt unter den unterschiedlichsten Bedingungen für ausgewogene Resultate.

Die Vorab-Firmware ist auch der Grund dafür, sich mit einem abschließenden Urteil über die Bildqualität des 16-Megapixel-Sensors der Panasonic Lumix GF6 zurückzuhalten. Die bei einem Stadtrundgang mit Tageslicht und "normalen" Empfindlichkeiten entstandenen, ersten Aufnahmen machen jedenfalls schon mal einen sehr guten Eindruck. Bei Empfindlichkeiten etwa ab ISO 3.200 findet Panasonic hoffentlich bis zur finalen Firmware noch einen Weg zur weiteren Optimierung der Detailzeichnung.

Vielfältige, sichere Belichtung

Bei der Belichtung erwies sich die intelligente Mehrfeldmessung der Panasonic Lumix GF6 unter verschiedensten Bedingungen, etwa besonders kontrastreiches oder Gegenlicht-Motiven, als so treffsicher, dass der Wunsch, eine der möglichen Alternativen Integral- oder Spotmessung auszuprobieren, gar nicht aufkam.

Kaufberatung Systemkameras: So finden Sie die richtige Spiegellose

Spaß machte das Experimentieren mit den diversen Digital-Effekten und Filtern der Panasonic Lumix GF6. Wer dabei auf Nummer sicher gehen will, wählt die Aufnahmeoption "RAW+JPG", dann hat er später immer auch ein unverfälschtes Original. Während es bei der Wahl eines Effektes oder dessen möglicher Variation manchmal einen Moment dauern kann, bis man im Touch-Menü da ist, wo man hin will, erlaubt ein Druck auf die "iA"-Taste jederzeit die schnelle, spontane Rückkehr in den sicheren Automatikmodus, wenn es darauf ankommt. Genauso schnell kann die Full-HD-Videoaufnahme (1920x1080/50i) dank eigener Schnellstart-Taste aktiviert werden. Ein Ausprobieren der WLAN- und NFC-Funktionen der Panasonic Lumix GF6 war in der Kürze der Zeit noch nicht möglich.

LUMIX GF6 Actual Shooting Video

Quelle: PanasonicLumixVideo
1:35 min

Erstes Testfazit

Im ersten Praxistest der Panasonic Lumix DMC-GF6 zeigte sich, dass die Bezeichnung "Einsteigerkamera", als welche man die GF6 aufgrund ihrer Positionierung im Lumix-G-System bezeichnen könnte, eine Untertreibung ist. Die Lumix GF6 erweist sich eher als gut ausgestattetes Multifunktionswerkzeug. Durch ihre intelligenten Automatikfunktionen und -vorgaben führt sie Einsteiger sicher zu schnellen Erfolgserlebnissen.

Genauso gut aber empfiehlt sich die Panasonic Lumix GF6 durch die gebotene Qualität, sichere Belichtung, schnellen Autofokus und viele individuelle Eingriffs- und Einstellmöglichkeiten ambitionierteren Fotografen, die Systemkamera-Qualitäten suchen - ohne immer das große DSLR-Besteck mitschleppen zu wollen.

Kaufberatung: Top 5 der Redaktion - die besten Spiegellosen

Eine wegen ihrer Kompaktheit praktisch besonders gelungene Kombination bildet die Lumix GF6 zusammen mit dem Powerzoom Lumix G-Vario 3,5-5,6/14-42 mm Asph./Power OIS dar, wie sie von Panasonic als Kit unter der Bezeichnung DMC-GF6X angeboten wird. Mehr Informationen über die messbaren Qualitäten der Lumix GF6 mit finaler Firmware erfahren Sie sobald wie möglich im ausführlichen ColorFoto-Test. Wie Panasonic bei der Ankündigung der Lumix GF6 mitteilte, soll die Kamera im Mai 2013 auf den Markt kommen.

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