Kompaktkamera

Panasonic Lumix FZ72 im Test

16.4.2014 von Reinhard Merz und Erich Baier

Mit ihrem 60-fach Zoom legt die Panasonic DMC-FZ72 die Messlatte in der Megazoom-Klasse auf eine neue Höhe. Unser Test zeigt, ob auch die Bildqualität stimmt.

ca. 3:25 Min

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  1. Panasonic Lumix FZ72 im Test
  2. Datenblatt
Panasonic DMC-FZ72
Panasonic DMC-FZ72
© Panasonic

Pro

  • Gigantischer Brennweitenbereich mit gutem Weitwinkel
  • Elektronischer Sucher
  • Guter Bildstabilisator
  • RAW-Modus

Contra

  • Teils umständliche Bedienung
  • Brauchbare Bildqualität nur bei ISO 100

Seit der letzten photokina hielt Canon mit der Powershot SX50-HS den Brennweitenrekord in der Megazoom-Klasse: 50-fach, von 24-1200 Millimeter KB. Nun hat Panasonic die Messlatte noch ein Stück höher geschraubt. Und das Gute: Die Panasonic Lumix FZ72 hat nicht im ohnehin schon mehr als üppigen Telebereich zugelegt, sondern im fotografisch viel wichtigeren Weitwinkel. Und der Unterschied zwischen den 24 mm der SX50-HS und den 20 mm der Panasonic Lumix FZ72 ist schon deutlich. Entsprechend gespannt packten wir das Testgerät aus.

Mit 605 Gramm bringt die Panasonic Lumix FZ72 etwa soviel auf die Waage wie eine kleine SLR, das tun in dieser Liga aber alle. Sie liegt sehr gut in der Hand. Die rechte Kameraseite ist dabei als großzügiger Handgriff ausgebildet, außerdem ist die Haltefläche noch gummiert.

Das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite rastet kräftig. Das Einstellrad an der rechten oberen Kameraseite rastet zwar deutlich leichter, muss aber zum Verstellen von Werten zusätzlich gedrückt werden, so dass auch hier ein versehentliches Verstellen kaum passieren dürfte. Sehr stabil wirken die beiden seitlichen Befestigungsösen, das Gehäuse der Panasonic Lumix FZ72 selbst macht dagegen nicht den Eindruck, als sei es unkaputtbar - ziemlich einfacher Kunststoff.

Panasonic DMC-FZ72
Panasonic DMC-FZ72
© Panasonic

Der Zugang zum Menü erfolgt bei der Panasonic Lumix FZ72 mit der mittleren Taste des Vierwegetasters. Das Hauptmenü ist aufgeteilt in die drei Untermenüs, Rec, Video und Setup. Leider merkt sich die Kamera keine Menüposition und muss immer neu durchlaufen werden. Das nervt mit der Zeit gehörig, denn das Menü hat viele einstellbare Positionen.

Die verschiedenen direkten Zugriffsmöglichkeiten mildern diesen Kritikpunkt etwas ab: Zwei Fn-Tasten lassen sich individuell belegen und durch den Vierwegetaster kann direkt auf ISO, Weißabgleich und Selbstauslöser zugegriffen werden. Mit der Einstellung "C" ist es zudem möglich, drei individuelle Kamerakonfigurationen abzuspeichern und auf Tastendruck abzurufen.

Das 3-Zoll-Display der Panasonic Lumix FZ72 hat ca. 153.300 RGB-Bildpunkte und bildet scharf ab. Wie bei Bridgekameras üblich, hat die Panasonic Lumix FZ72 zusätzlich einen elektronischen Sucher an Bord, 0,2 Zoll groß und mit einer Auflösung von 67.300 RGB-Bildpunkten. Das Bild sowie alle Symbole und Text sind hier gut zu erkennen. Angenehm ist, dass die Abbildung im Sucher "steht" und nichthin und her wackelt, wie bei manch anderem elektronischen Sucher. Links vom Sucher ist ein kleines Rädchen zur Dioptrien Einstellung. Der Sucher macht insgesamt einen guten Eindruck, auch Brillenträger kommen damit zurecht.

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Die Panasonic Lumix FZ72 ist in abgeschaltetem Zustand 118 mm lang. Wird die maximale Brennweite von 1200 mm (KB) eingestellt ist die Kamera mit Optik ca. 180 mm lang. Das ist gerade mal eine Längenänderung von 62 mm, dahinter steckt allerdings eine gewaltige, 60-fache Brennweitenänderung.

Diese Spanne (20-1200 mm KB) erfüllt jeden Wunsch hinsichtlich der Brennweite und prädestiniert die FZ72 zur Spezialkamera auch für extreme Teleaufnahmen. Die Lichtstärke ist mit f2,8-5,9 sehr solide in Anbetracht der Tatsache, dass sich die f5,9 auf eine Brennweite von 1200 mm bezieht. Im Makromodus liegt die Naheinstellgrenze bei 1 cm.

Der optische Bildstabilisator der Panasonic Lumix FZ72 leistet dabei gute Arbeit. Schon beim Anvisieren des Objekts ist im Sucher deutlich zu erkennen, ob er angeschaltet ist oder nicht. Ohne Stabilisator herrscht dort das große Zittern, mit Stabilisator sehen selbst Aufnahmen mit einer Belichtungszeit von 1/30 s bei Maximalbrennweite aus der freien Hand noch passabel aus. Ein Stativ bringt dennoch ein Plus an Schärfe.

Der integrierte Blitz kommt nur auf Tastendruck aus dem Gehäuse, nach Gebrauch wird er wieder zurückgeklappt. Am Blitzschuh können stärkere optionale Blitzgeräte angeschlossen werden.

Panasonic DMC-FZ72
Panasonic DMC-FZ72
© Panasonic

Bildqualität

Die Bilder können mit der Panasonic Lumix FZ72 auch im verlustfreien RAW-Format aufgenommen werden. Während die Ausstattung dadurch richtig rund wirkt, kann die Bildqualität des kleinem 1/2,33-Zoll-Sensors nur teilweise überzeugen. Zwar ist die Mittenauflösung im Weitwinkel mit 1.565 Lp/BH bei ISO 100 und Weitwinkel gut, der Randabfall mit mehr als 550 Lp/BH gefällt uns aber nicht. Bei der visuellen Beurteilung sind die ISO 100-Bilder recht weich, was besser für Gesichter ist als für Motive mit knackigen Kontrasten.

Insgesamt ist die Abstimmung bei dieser Empfindlichkeit noch OK. Ab ISO 400 lässt die Bildqualität dann aber deutlich nach, bei den Messwerten um rund 300 Lp/BH in der Bildmitte. Die Auflösung bei voller Tele-Brennweite (1.235 Lp/BH in der Bildmitte, 1.124 in den Ecken) ist ok, allerdings auch nur bei ISO 100. Insgesamt ist die Bildqualität nicht überwältigend, aber angesichts des fairen Preises und der einzigartigen Ausstattung angemessen. Solange man mit ISO 100 fotografiert.

Fazit

Die Panasonic Lumix DMC-FZ72 verbindet einen einmaligen Brennweitenbereich mit einer guten Ausstattung. Die Bildqualität ist dem Preis angemessen.

Panasonic Lumix DMC-FZ72

Panasonic Lumix DMC-FZ72
Hersteller Panasonic
Preis 379.00 €
Wertung 61.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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