Systemkamera
Panasonic Lumix DMC-L1 im Test
Die Panasonic Lumix DMC-L1 bereichert den D-SLR-Markt und speziell das 4/3-Format um ein neues eigenständiges Modell. Geschickt hat der Hersteller Retro-Elemente mit den neuesten Errungenschaften digitaler Aufzeichnungstechnik kombiniert, wozu auch der "Live-View"-Modus gehört. Ein weiteres Argument für die Kamera ist das zum Set gehörende Leica-Zoom mit Bildstabilisator, guten Festbrennweiten ebenbürtig. Freilich sollte man dabei nicht übersehen, dass sich die 2000 Euro teure Lumix in einer Preisklasse bewegt, in der sie objektiv betrachtet keinen leichten Stand hat.
- Panasonic Lumix DMC-L1 im Test
- Datenblatt
Gut, dass altbekannte Schlüsselreize auch in der digitalen Welt noch funktionieren. Dazu gehört beispielsweise ein Objektiv, auf dem der Name "Leica" prangt. Mit einem Zoomobjektiv dieser Marke wird die neue Panasonic Lumix DMC-L1 ausgeliefert. Das bedeutet gleichzeitig, dass sich Traditionshersteller Leica auf das von Olympus propagierte "Four-Thirds"-System einlässt, denn die Panasonic ist mit einem 7,5-Megapixel-Bildsensor dieses Formats ausgestattet.
Bezogen auf das Kleinbildformat gilt dabei Bildwinkelfaktor 2, so dass das Leica D Vario-Elmarit 2,8-3,5/14-50 mm einem KB-Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 28-100 mm entspricht. Es ist aus 16 Linsen (darunter zwei asphärischen) in zwölf Gruppen aufgebaut und an alle Kameras des 4/3-Systems adaptierbar. Das Olympus-Programm an hochwertigen Zuiko-Objektiven wird damit um ein kleines Juwel ergänzt. Denn auch wer dem Nimbus eines Leica-Objektivs nur bedingt erliegt, wird sich der Tatsache nicht verschließen können, dass die Leica-Optik einen eingebauten Bildstabilisator besitzt.
Und die Kamera selbst? Die Panasonic Lumix DMC-L1 zeigt auf sympathische Weise Ecken und Kanten, eine offensichtliche Hommage an Kameraklassiker wie Leica M oder Contax G. Im Gegensatz zu diesen analogen Messsucherkameras ist die DMC-L1 eine digitale Spiegelreflexkamera. Das Metallgehäuse wirkt sehr robust und liegt gut in der Hand.
Beim SLR-Sucher handelt es sich um einen Porro-Spiegelsucher, bei dem der Lichtstrahl nicht durch ein Pentaprisma, sondern durch Planspiegel umgelenkt wird - zudem nicht in vertikaler, sondern in horizontaler Richtung. Der im Kameragehäuse sichtbare Spiegel ist dafür nicht liegend, sondern auf einer Kante stehend angebracht und lenkt die Lichtstrahlen seitlich in Richtung des Sucherokulars. Dessen Einblick ist stark zur Seite versetzt. Das kennen wir auch von den Olympus-Modellen E-300 und E-330, die dabei offenbar Pate gestanden haben.
Die technische Verwandschaft wird durch die "Live-View"-Funktion unterstrichen. Die Panasonic Lumix DMC-L1 ist nach der Olympus E-330 die zweite digitale SLR-Kamera, bei der sich der 2.5-Zoll-Monitor auch als Sucher bei der Aufnahme verwenden lässt. Dafür wird der Spiegel aus dem Strahlengang geklappt und der Bildsensor zum Generieren des Monitorbilds verwendet.
Diese willkommene Funktion geht allerdings mit Nachteilen einher: Tippt man im AF-Modus den Auslöser an, klappt der Spiegel während der Autofokus-Messung für etwa eine Sekunde in die Ausgangsstellung, wobei das "Live-View"-Bild einfriert. Anschließend kann ausgelöst werden. Es liegt auf der Hand, dass die ganze Aktion zu lange dauert, um sich bewegende Motive einfangen zu können. Auf eine zweite "Live-View"-Betriebsart mit separatem Sensor, die es bei der Olympus E-330 gibt, hat man bei der Panasonic verzichtet. Am sinnvollsten erscheint die "Live-View"-Funktion bei Makro- oder Studio-Aufnahmen vom Stativ, wobei man dann am besten gleich zur manuellen Fokussierung wechselt. In diesem Fall steht eine zweistufige Zoom-Funktion zur Verfügung, so dass man sehr präzise auf Motivdetails fokussieren kann. Ebenfalls praktisch beim "Live-View": das einblendbare Histogramm, die Schärfentiefetaste (sofern das Monitorbild dabei nicht zu dunkel wird) und die zwei verschiedenen Gitterlinien-Raster zum exakten Ausrichten der Kamera.
Das AF-System der Lumix arbeitet mit drei Messfeldern, die in einer horizontalen Reihe angeordnet sind und von denen das mittlere ein Kreuzsensor ist. Die Messfelder lassen sich einzeln anwählen, allerdings wünscht man sich dafür gelegentlich auch Messfelder, die ober- oder unterhalb der Bildmitte zu finden sind. Bei der Einschaltverzögerung (0,5 s) und bei der Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit (0,49 s) erreicht die Kamera durchschnittliche Werte.
Bei der Bedienung orientiert sich die neue Lumix stark an klassischen Kamerakonzepten. Am Leica-Objektiv befindet sich ein Blendenring, der rechts oben am Gehäuse seine Entsprechung im Verschlusszeitenrad mit integriertem Auslöser findet. Dem Zeitenrad zugeordnet sind zwei Schiebeschalter - der eine für die Positionen Einzel- und Serienbild, Belichtungsreihe (Bracketing) und Selbstauslöser, der andere für die Wahl der Belichtungsmessmethode (Matrix, mittenbetont, Spot).
Stellt man Blendenring und Zeitrad auf Position "A", so arbeitet die Kamera in Programmautomatik mit Shift-Funktion. Belässt man das Zeitenrad auf "A", um dann am Blendenring eine Arbeitsblende vorzuwählen, agiert die Kamera in Zeitautomatik. Umgekehrt: Ist am Blendenring "A" eingestellt und wählt man dann eine Belichtungszeit vor, so befindet man sich in der Betriebsart Blendenautomatik. Zudem kann man Blenden- und Zeitwerte auch manuell nach Art einer Nachführmessung einstellen; unterstützt wird dies durch eine Balkenanzeige auf dem Monitor oder im Sucher.
Ungewohnt: Einstell- und Messwerte werden nicht unterhalb, sondern rechts neben dem Sucherbild angezeigt. Noch mehr aufnahmerelevante Daten zeigt der TFT-Monitor. Für die Korrektur der Basis- und Blitzbelichtung gibt es zwei untereinander angeordnete Balkenanzeigen auf dem Monitor, die im "Live-View"-Modus durch kleine numerische Anzeigen ersetzt werden. Über zugeordnete Tasten hat man auf die (Blitz-)Belichtungskorrektur direkten Zugriff; eingestellt wird mit Hilfe des Drehrads. Auch für ISO-Einstellung, Weißabgleich und Blitzmodus gibt es eigene Tasten, zudem zwei Funktionstasten, die sich frei belegen lassen. Die eine von beiden wird man in der Regel zur Anwahl der Belichtungskorrektur benutzen.
Eine Besonderheit ist das eingebaute Blitzgerät der Lumix DMC-L1, da es sich für direkte und indirekte Lichtführung verwenden lässt. Die Taste zum Ausklappen des Blitzgeräts besitzt dafür zwei Positionen: Drückt man die Taste leicht, fährt nur der obere Teil der Reflektorhalterung aus, und der kleine Reflektor zielt Richtung Zimmerdecke. Drückt man die Taste noch weiter durch, klappt auch noch der untere Teil der Halterung aus, wobei sich der Reflektor in die Horizontale schiebt und sein Licht nach vorne abstrahlt.
Für weitergehende Einstellungen ruft man eines der vier Hauptmenüs (Aufnahme, Setup, Individualfunktionen und Wiedergabe) auf; Einträge finden sich auf insgesamt zwölf Menüseiten. Manches davon, wie beispielweise den Filmmodus, kann man sich aber auch auf eine Funktionstaste legen, um in einem sich dann öffnenden Untermenü schnell Werte verändern zu können.
Der Filmmodus stellt sieben Voreinstellungen für die Farb- bzw. Schwarzweißwiedergabe bereit, über die sich Farbcharakter bzw. Kontrasteigenschaften verschiedener Filmtypen simulieren lassen. Zudem existieren zwei Speicherplätze (My Film 1/2) für eigene Einstellungen. Dabei hat man Zugriff auf die Parameter Schärfe, Sättigung, Kontrast und Rauschminderung. Letzteres wird empfohlen für Aufnahmen, die in dunkler Umgebung gemacht wurden und erhöhtes Rauschen in Schattenpartien zeigen.
Eine Besonderheit im Wiedergabe-Menü stellen die Einträge "Resize", "Trimmen" und "Bildverhältnis konvertieren" dar. Das heißt: Bilder, die sich bereits auf der Speicherkarte befinden, können auf Wunsch verkleinert, im Ausschnitt oder Bildseitenverhältnis (16:9, 3:2 oder 4:3) verändert werden. Dabei hat man die Wahl, ob man die vorhandene Aufnahme überschreiben oder lieber doch ein neues verändertes Bild abspeichern will.
Die Lumix zeichnet Bilder auf einen 17,3 x 13 mm großen Sensor als JPEGs in drei Kompressionsstufen oder im RAW-Format auf. Der Bildsensor ist eine Live-MOS genannte Variante eines CMOS-Sensors mit einer nominellen Auflösung von 7,5 Millionen Pixel. Mit 55/47 Punkten für die Bildqualität bei ISO 100/400 liegt die Panasonic Lumix DMC-L1 ganz knapp vor der bislang besten Olympus-Kamera, der E-500 (54/ 47 Punkte). Erfreulich dabei vor allem der hohe Objektkontrast von 9,5 Blenden bei ISO 100; bei ISO 400 ist allerdings ein Rückgang auf 7,5 Blenden zu verzeichnen. Negativ fällt das überdurchschnittliche Rauschen bei ISO 400 auf - ein typisches Problem der 4/3-Format-Kameras.
$umbruch$
$umbruch$ Beurteilung nach neuen Testkriterien
Panasonic Lumix DMC-L1
8 Megapixel-Kamera, die schon in der Grenzauflösung im unteren Bereich bleibt. Hinzu kommt ein deutlicheres Bildrauschen als üblich schon bei ISO 100, das bei ISO 400 und höherer Empfindlichkeit zu stark ansteigt. Besonders schnell reagiert die Kamera auch nicht auf den Auslöser und so bleibt in der Kategorie der Kameras über 1000 Euro nur ein hinterer Platz.
Panasonic Lumix DMC-L1
Panasonic Lumix DMC-L1 | |
---|---|
Hersteller | Panasonic |
Preis | 1400.00 € |
Wertung | 53.5 Punkte |
Testverfahren | 1.5 |
Nächste passende Artikel
Weiter zur StartseiteGutscheine
-
HelloFresh
Bis zu 120€ HelloFresh Gutschein + gratis Versand für die 1. Box
Zum Gutschein
bis 31.08.2024+ bis zu 4,00€ Cashback
-
eufy
Spare jetzt 18% auf ALLES mit dem eufy Rabattcode
Zum Gutschein
bis 05.05.2024+ bis zu 6,0% Cashback(statt
40,0€) -
Ecco Verde
Ecco Verde Angebot: Spare 7% in der Gesichtspflege-Kategorie!
Zum Gutschein
bis 05.05.2024+ bis zu 5,0% Cashback(statt
25,0€) -
Lieferando
Sichere Dir 3€ Rabatt bei Lieferando
Zum Gutschein
bis 09.05.2024+ bis zu 1,5% Cashback
-
SKL Glöckle Lotterie
Glöckle Angebot: EURO-JOKER einen Monat kostenlos testen!
Zum Gutschein
bis 30.09.2024
-
LEGO
Kostenloser LEGO® Obstladen - Dein Geschenk im Wert von 19,99€
Zum Gutschein
bis 25.04.2024