RAW-Konverter

Open Source RawTherapee 4.1 im Test

4.11.2014 von Florian Mihaljevic

RawTherapee ist einer der ersten RAW-Konverter-Bildverwalter aus der Open-Source-Szene für Linux. Wir haben den RAW-Konverter im Test.

ca. 1:50 Min
Testbericht
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Open Source RawTherapee 4.1 im Test
Open Source RawTherapee 4.1 im Test
© Open Source

RawTherapee ist einer der ersten RAW-Konverter-Bildverwalter aus der Open-Source-Szene für Linux. Das kostenlose Programm ist allerdings auch für Windows und Mac erhältlich. Die wichtigste Neuerung: Es ist wieder eine als "stable" gekennzeichnete Version - sie ist also für den produktiven Einsatz geeignet. Zudem unterstützt sie endlich unter Windows auch 64 Bit und profitiert so von großen Arbeitsspeichern.

Die Oberfläche bietet wie die Konkurrenz Reiter zur Unterteilung: "Dateiverwaltung" mit Zugriff auf die Ordnerstruktur auf der Festplatte, "Bearbeitung" sowie "Warteschlange". In Letzterem reiht das Programm alle für den Export vorgesehenen Bilder auf. Metadaten und Änderungen speichert RawTherapee in einer Datenbank, sodass sie sich auch später noch problemlos ändern lassen. IPTC- und EXIF-Metadaten kann das Programm, XMP jedoch nicht. Im Reiter "Bearbeiten" stehen sämtliche Werkzeuge zur Korrektur zur Wahl, unterteilt in "Belichtung", "Detail", "Farbe", "Verändern" und "RAW".


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Rauschen im Detail: Gute Details und wenig störende Artefakte - damit ist RawTherapee schon sehr nahe am Testfeld.
© Open Source

An Funktionsvielfalt steht das Programm der kostenpflichtigen Konkurrenz bei den Korrekturen von Belichtung, Farbe, Schärfen und Rauschen nicht nach. Das eine oder andere Werkzeug ist in der Handhabung jedoch etwas komplizierter als bei der Konkurrenz - etwa beim Entrauschen.

Beim Entrauschen hat RawTherapee deutlich zugelegt. Hotpixel gibt's keine mehr zu sehen, auch Flecken und Farbrauschen verschwinden komplett. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist das übrige Luminanzrauschen jedoch nicht ganz so feinkörnig und damit etwas störender. Dennoch liefert RawTherapee ein insgesamt gutes Ergebnis beim Entrauschen. Auch die Rekonstruktion von Spitzlichtern funktioniert tadellos.

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Sogar Funktionen zur Korrektur von Verzerrungen sind mit an Board - von Haus aus allerdings ohne Profile. Doch Handarbeit ist nicht zwingend nötig, denn es kann mit Objektivprofilen von Adobes "Camera RAW" arbeiten. Dazu müssen Anwender eine ältere Version von "Camera RAW" (6.7) per Suchmaschine finden, herunterladen und entpacken. Im Ordner "payloads" befindet sich die Datei "Assets1_1.zip", die Objektivprofile im ".lcp"-Endung enthält. Was jedoch weiterhin fehlt sind Werkzeuge zur Korrektur von roten Augen oder Flecken im Bild. Auch selektive Korrekturen besitzt das Opensource-Programm bisher nicht.

Deutlich langsamer als die Konkurrenz ist RawTherapee zudem bei der Ausgabe: Ganze 17 min und 29 s benötigte die Software für den Export von 225 Fotos ins JPEG-Format. Der Wechsel von einem Bild zum nächsten dauerte im Programm deutlich merkbare 2,4 s. Die Startzeit bewegt sich mit 8,4 s hingegen auf hohem Niveau.

Fazit

Klar - so ganz mithalten kann das kostenlose RawTherapee in vielen Punkten nicht mit der Konkurrenz. Dafür fehlen den ehrenamtlichen Entwicklern einfach die Mittel. Für normale Fotokorrekturen ist es jedoch allemal ausreichend - und natürlich konkurrenzlos günstig.

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