Spiegellose Systemkamera
Olympus OM-D E-M1 im Praxistest: Die Vielseitige
Olympus bot die Gelegenheit, sein neues Topmodell OM-D E-M1 samt Allround-Zoom M.Zuiko Pro 2,8/12-40 mm vorab bei einem Fototermin auszuprobieren. Hier erste Eindrücke von ColorFoto-Autor Horst Gottfried.
Mit der neuen OM-D E-M1 schickt Olympus aktuellste Digitaltechnik im klassischen SLR-Design und mit Micro-Four-Thirds-Format neu ins Rennen um die Gunst der Fotografen. Mit ihrer Form spricht die OM-D E-M1 nicht nur die an, die eine konservative Kameraform bevorzugen, sondern dank des neuen Hybrid-Autofokussystems mit Kontrast (81 Felder)- und Phasendetektion (37 Felder) auf dem Sensor zudem ganz speziell bisherige Olympus-Fotografen. Sie warten schon lange auf eine Möglichkeit, ihre Objektive des Four-Thirds-Systems endlich mit AF an einer kompakten Micro-Four-Thirds-Olympus einsetzen zu können.
Das ist besonders interessant für die Besitzer von hochwertigen, lichtstarken und nicht ganz billigen Zuiko-Pro-Objektiven wie dem ED 2/50 mm Macro und "Top Pro"-Objektiven wie etwa Zuiko Digital ED 2/35-100 mm oder 2,8/300 mm.
Four-Thirds-Objektive mit schnellem AF verwendbar
Über den Objektiv-Adapter MMF-3 an der OM-D E-M1 angeschlossen, zeigten dann die Four-Thirds-Objektive ED 2/35-100 mm Pro und das ED 2,8/300 mm Pro, dass sie jetzt auch an der neuen Micro-Four-Thirds-Kamera mit vergleichbar zügiger Autofokussierung wie schon an der E-5 zu Werke gehen. Der neue Autofokus ließ sich damit auch von herannahenden Pferden nur selten aus dem Tritt bringen ließen.
Für beste Ergebnisse bei bewegten Motiven empfiehlt Olympus an der OM-D E-M1 die Vorwahl von Dual-AF kombiniert mit kontinuierlicher Schärfenachführung. Störend fiel gelegentlich nur auf, dass der großflächige Mehrfeld-AF durch einen unbeabsichtigten Dreh am Einstellring schnell auf Spot-AF mit einem Feld am linken oder rechten Bildrand umschaltet. Den Weg, das abzustellen, den es laut Olympus gibt, habe ich auf die Schnelle ohne Bedienungsanleitung aber nicht gefunden.
Super Live-View-Sucher
Dank des neuen, hochauflösenden und reaktionsschnellen elektronischen Suchers der Olympus OM-D E-M1 (Ankündigung) mit 786.666 RGB-Pixeln und seiner Suchervergrößerung von 0,7x, also vergleichbar groß wie bei Vollformat-SLRs, kam auch kein Wunsch zurück zum althergebrachten SLR-Sucher der E-5 auf. Waren elektronische Sucher bislang eher Notbehelf, wenn die Sonne zu sehr auf den LCD-Monitor schien, so erwies sich der Live-View-Sucher bei der E-M1 als gern genutzte Alternative zum 3-Zoll-LCD-Touchscreen-Monitor mit 345.666 RGB-Pixel.
Der Monitor der OM-D E-M1 wiederum gefiel mit seiner praktischen Möglichkeit, ihn um 80° nach oben oder 50° nach unten zu neigen. Als dritte Option erlaubt die OM-D E-M1 dank integriertem WLAN die Live-View-Bildkontrolle und auch Fernbedienung per Smartphone oder Tablet - eine etwas gewöhnungsbedürftige, aber praktische Alternative bei Aufnahmen vom Stativ, etwa bei den "Life Time"-Aufnahmen (s.u.).
Olympus OM-D E-M1: Testbilder
Verbesserte Bedienung
Es liegt zum Teil an persönlichen Vorlieben, wenn ich die Touchscreen-Bedienungsfunktion des Monitors eher selten nutze, aber die zahlreichen Direkt-Bedienungselemente der OM-D E-M1 machen es einem auch leicht, darauf zu verzichten. Fast alle wichtigen Einstelloptionen liegen schnell im Griff, und das neue, zweite Rändelrad für den rechten Daumen vereinfacht und beschleunigt die Bedienung im Vergleich zur ansonsten ähnlich konzipierten OM-D E-M5, aus der die OM-D E-M1 weiter entwickelt wurde.
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Dank des ausgeprägten Handgriffs liegt die OM-D E-M1 jetzt sehr sicher in der Hand. Angenehm sind auch einige gegenüber der OM-D E-M5 leicht vergrößerte Funktions- und Steuertasten. Der Ein/Ausschalter könnte aber für einen schnellen Zugriff besser platziert sein.
Der optionale Akkugriff mit zusätzlichen Bedienungselementen für das Fotografieren im Hochformat macht die OM-D E-M1 noch griffiger, aber leider auch deutlich größer und schwerer. Was ihm hier lieber ist, muss jeder Fotograf selbst entscheiden.
Olympus OM-D EM-1 in Bildern
Gut gerüstet für wenig Licht
Mit seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ergänzt das neue lichtstarke M.Zuiko ED 2,8/12-40 mm Pro (24-80 mm KB) die dank zahlreicher Belichtungs-Optionen und robuster, wettergeschützter Bauweise sehr flexibel einsetzbare OM-D E-M1 bestens als universelles Standard-Objektiv. Nicht nur mit diesem neuen Objektiv, mit dem die meisten Aufnahmen entstanden, tat der 5-Achsen-Bildstabilisator wirkungsvoll seinen Dienst.
Auch bei Aufnahmen mit einem Leica Tele-Elmarit-M 2,8/90 mm, das an der OM-D E-M1 mit MF-Adapter praktisch zu einem 2,8/180-mm-Tele wird, sorgte er für die nötige Ruhe. Längere Belichtungszeiten bis zu 1/25 s, von der E-M1 bei offener Blende f/2,8 ebenso automatisch gewählt wie die Empfindlichkeit von ISO 1.600, waren aus freier Hand kein Problem. Auch mit dem Lumix G 1,7/20 mm (40 mm KB) waren Verwacklungen bei 1/10 s kein Thema.
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Mit den ISO-1.600-Aufnahmen des Dinners bei Kerzenschein gibt der neue Sensor samt Bildprozessor ein gutes Bild ab, nicht nur in puncto Rauschen, sondern auch in den Farben - wobei Gesichter anfangen, leicht flächig zu wirken. Wie eine ISO-Reihe bei Tageslicht zeigt, sind selbst ISO 3.200 und 6.400 für die bildmäßige Fotografie nutzbar, ISO 12.800 und 25.600 sind eher für dokumentarische Zwecke nützlich.
Olympus OM-D E-M1: ISO-Reihe
Luxus-Problem Belichtungsvielfalt
Vor der Aufnahme stehen E-M1-Fotografen vor dem Luxus-Problem der Qual der Wahl aus den zahlreichen Aufnahme-Optionen und Digital-Effekten. Auch der neue "Color Creator" für die Farbstichkorrektur schon vor der Aufnahme anhand des Live-View-Bildes gehört dazu. Meine praktische Empfehlung: sich nicht von diesen Verlockungen ablenken lassen, sondern sich als Fotograf auf das Motiv konzentrieren und dann einfach im RAW-Format (oder RAW+JPG) aufnehmen. Damit steht die Welt des bunten oder auch schwarzweißen Foto-Tunings später noch per Nachbearbeitung in aller Ruhe offen, sei es entweder in der Kamera oder mit der Olympus-Viewer-Software auf dem PC.
Nicht nachträglich machbar ist die Olympus-exklusive "Live Time"- und "Life Bulb"-Funktion. Damit lassen sich bei Nachtaufnahmen vom Stativ das Entstehen von Lichtspuren und -akzenten in Echtzeit auf dem Live-View-Bild verfolgen. Wer das mal selber ausprobieren will: mit ISO 100 und Blende f/19 lassen sich in rund 60 s ungewöhnliche Effekte erzielen.
Testfazit
Die OM-D-E-M1 zeigt, das Olympus von der Kritik an der Bedienung der E-M5 gelernt hat. Und dank der AF-Funktion auch mit älteren Four-Thirds-Objektiven, ihrer Schnelligkeit mit den aktuellen M-Zuiko-Objektiven und der robusten Bauweise hat die Olympus OM-D E-M1 das Zeug, das Erbe der E-5 anzutreten. Und den schön scharfen Live-View-Sucher hat sie dem einstigen Four-Thirds-Top-Modell, einer klassischen SLR-Konstruktion, sogar voraus. Ich bin gespannt, wie der ColorFoto-Labor-Test im nächsten Heft die ersten Eindrücke bestätigt.
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