Testbericht

Olympus E-PL3 - Goldene Mitte

26.9.2011 von Karl Stechl

Unter den drei neuen Modellen der Pen-Reihe stellt die Olympus E-PL3 sozusagen die goldene Mitte dar. Dies gilt nicht nur für den Preis, sondern auch für die Größe des Gehäuses und die Ausstattung insgesamt.

ca. 4:10 Min
Testbericht
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  1. Olympus E-PL3 - Goldene Mitte
  2. Datenblatt
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© Olympus

Mit den Pen-Kameras der Micro-Four-Thirds-Kategorie löst Olympus ein, was man dem Anwender bereits bei Einführung des Four-Thirds-Standards versprochen hatte - vollwertige Systemkameras mit unerhört kompakten Abmessungen. Und während man bei den Consumer-Kameras der E-Reihe in klassischer SLR-Bauweise mit Kunststoffbodys vorlieb nehmen muss, glänzen die neuen Pen-Modelle mit veritablen Aluminiumgehäusen zu fairen Preisen: 600 Euro kostet die E-PL3.


Bildergalerie

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Systemkamera

Olympus E-PL3 - Goldene Mitte

Gehäuse & AusstattungJenes hohe Maß an Wertigkeit, das man bereits beim Test der E-P3 zu spüren bekam, vermittelt auch das nachgeordnete Modell E-PL3. Es ist ein Stück kleiner und knapp 60 Gramm leichter, fühlt sich aber nicht weniger gut an. Im Gegensatz zur größeren Schwester lässt sich kein Kunststoffhandgriff an der Front anschrauben - ein Nachteil sicher in Verbindung mit größeren Objektiven, weil das Gehäuse somit kein Optimum an Griffigkeit bietet.

Andererseits passt zu so einer Kamera ohnehin am besten ein schlankes Pancake-Objektiv wie das 2,8/17 mm. Auch mit ihrem Set-Objektiv, dem M.Zuiko Digital 3,5-5,6/14-42 mm (28-84 mm KB-äquiv.) harmoniert die E-PL3 zumindest äußerlich gut. Nicht aber bei der Haptik, weil das Set-Objektiv wie so häufig vom Typ "Plastikbomber" ist. Wenigstens ein Metallbajonett würde man sich wünschen.

Im Lieferumfang der Kamera befindet sich ein kleines Blitzgerät (FL-LM1 mit LZ 5). Es wird auf den Standardblitzschuh der Kamera gesteckt und koppelt dabei mit dem Zubehöranschluss an der Kamerarückseite.

Sucher & MonitorAlternativ lässt sich an die Kamera ein elektronischer Sucher adaptieren. Zur Wahl stehen der bekannte VF-2 (480000 RGB-Pixel, ca. 220 Euro) und der angekündigte VF-3 (306700 RGB-Pixel, unter 200 Euro). Praktisch am VF-3 ist, dass er wie das Blitzgerät mit einem Verriegelungsmechanismus ausgestattet ist. Der 3-Zoll-Monitor der Kamera besitzt eine Auflösung von 153300 RGB-Bildpunkten und lässt sich nach oben und unten verschwenken. Beim Topmodell E-P3 ist der 3-Zoll-Monitor zwar starr eingebaut, doch dafür handelt es sich um einen OLED-Monitor mit 203300 Bildpunkten und Touchscreen-Bedienung.

Zu den schlagkräftigen Argumenten für die neue Pen-Reihe gehört der schnelle Kontrast-AF mit 35 Messpunkten. Der neue Bildprozessor TruePic VI ermöglicht auch bei der Pen A-PL3 eine kurze Auslöseverzögerung von 0,30/0,37 bei 1000/30 Lux - Werte in der Region von SLR-Kameras mit Phasen-AF. Die E-P3 ist mit 0,2 s bei 1000 Lux zwar noch einen Tick schneller, gerät aber bei der Serienbildfunktion mit 3,2 B/s gegenüber 5,3 B/s bei der E-PL3 ins Hintertreffen.

Belichtung & BedienungÜber die Wählscheibe an der Oberseite hat man Zugriff auf alle gängigen Belichtungsprogramme (P, A, S, M), ergänzt durch eine "intelligente Automatik (iAuto), einen Videomodus (max. 1920 x 1080 Pixel), Motivprogramme (Scenes) und diverse Art-Filter, die sich auf Fotos und Videos gleichermaßen anwenden lassen.

Da man bei der E-PL3 nicht auf einen Touchscreen zurückgreifen kann, konzentriert sich alles auf die vorhandenen Bedientasten, darunter die doppelt belegten Pfeiltasten des 4-Wege-Schalters. Dort befindet sich auch das zentrale Einstellrad, das mit dem Daumen bedient wird. Weitere Zugriffe auf wichtige Funktionen und Einstellungen hat man am Info-Bildschirm, aufzurufen über die OK-Taste. Zum betreffenden Eintrag navigiert man mittels der Pfeiltasten oben/unten; eingestellt wird mit den Pfeiltasten links/rechts. Den Bogen hat man schnell raus.

Wer von Fototechnik wenig Ahnung hat, begibt sich auf eine spezielle Bedienebene, die Olympus Live-Guide nennt: Elementare Parameter wie Weißabgleich, Belichtungszeit, Blende und Schärfentiefe lassen sich dort mit Blick auf das gewünschte Ziel - z._B. ein mehr oder weniger (un)scharfer Hintergrund - einstellen. Die dazugehörigen Schieberegler, die man bei der E-P3 direkt am Touchscreen verschiebt, lassen sich hier mittels Daumenrad bewegen - was auch nicht schlecht funktioniert. Zusätzliche Aufnahmetipps ruft man über die Info-Taste ab.

Nicht jede Funktion lässt sich indes so leicht einstellen, wie man das gerne möchte. Beispiel Belichtungsreihen: Dazu muss man erst das Hauptmenü aufrufen, dann in das Untermenü "Erweiterte Aufnahmefunktionen" wechseln, den Menüpunkt "Belichtungsreihe" und schließlich die gewünschte Spreizung wählen. Geht's noch umständlicher? Positiv andererseits, dass es auch eine Reihenautomatik für Blitz, Weißabgleich, ISO und sogar für die Art-Filter gibt. Im Wesentlichen bietet die E-PL3 die gleichen Einstellmöglichkeiten wie das Topmodell E-P3 - nur auf eine integrierte Wasserwaage muss man verzichten.

BildqualitätMit ihrem 12-Megapixel-CMOS im Four-Thirds-Format erreicht die Pen eine gute Bildqualität auf dem Niveau des Topmodells E-P3, wobei vor allem die hohe Auflösung bei ISO 200/400 hervorzuheben ist. Auch bei ISO 3200 liegt die Auflösung noch bei gut 1300 LP/BH, um dann bei ISO 6400 um rund 300 LP/BH abzustürzen. Zwischen ISO 200 und ISO 800 steigt der Kurtosiswert kontinuierlich von 1,0 auf 1,4; bei ISO 1600 macht er einen Sprung nach oben (2,4). Zugleich bleiben die DeadLeaves-Werte auf einem guten Niveau. Das Rauschen hält sich zwischen ISO 200 und 800 in Grenzen (VN 1,0 bis 1,3), wird bei ISO 1600/3200 (VN 1,8/2,2) deutlich, ab ISO 3200 (VN 3,3) stark sichtbar. Die Dynamik sinkt von rund 9 Blenden bis ISO 1600 auf 6 Blenden bei ISO 6400/12800 ab.

Fazit: Welches der drei neu vorgestellten Pen-Modelle E-P3, E-PL3 und E-PM1 die beste Wahl ist, lässt sich nach diesem Test noch nicht mit Sicherheit sagen. Denn die derzeit kleinste Pen - die E-PM1 (M = Mini) - war zum Redaktionsschluss noch nicht verfügbar. Einiges deutet aber darauf hin, dass das mittlere Modell E-PL3 mit angenehmer Größe und praktischem Schwenkmonitor eventuell den größten Kundenkreis erreichen könnte. Wer jedoch öfter mal mit schwereren Objektiven oder optionalem Aufsteckblitz (FL-36F/FL-50R/FL-300R) auf Motivsuche gehen will, findet in der größeren E-P3 mehr an willkommener Masse - und noch mehr Klasse, wenn man den exzellenten OLED-Touchscreen berücksichtigt

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Olympus Pen E-PL3

Olympus Pen E-PL3
Hersteller Olympus
Preis 400.00 €
Wertung 40.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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