Testbericht

Olympus E-450

7.7.2009 von Redaktion pcmagazin und Karl Stechl

Die Suche nach äußerlichen Unterschieden zwischen der E-420 und ihrer Nachfolgerin E-450 bleibt ohne Ergebnis. Abgesehen von der Typenbezeichnung sind die Gehäuse beider Kameras identisch. Aber das muss ja kein Nachteil sein, weil die Neue damit eine konkurrenzlos handliche Reisekamera bleibt. Das kurze und schlanke Set-Objektiv Zuiko Digital 3,5-5,6/14-42 mm passt ideal dazu; der kleinbildäquivalente Zoombereich umfasst 28 bis 84 mm (Bildwinkelfaktor 2x).

ca. 4:05 Min
Testbericht
  1. Olympus E-450
  2. Datenblatt
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Die Suche nach äußerlichen Unterschieden zwischen der E-420 und ihrer Nachfolgerin E-450 bleibt ohne Ergebnis. Abgesehen von der Typenbezeichnung sind die Gehäuse beider Kameras identisch. Aber das muss ja kein Nachteil sein, weil die Neue damit eine konkurrenzlos handliche Reisekamera bleibt. Das kurze und schlanke Set-Objektiv Zuiko Digital 3,5-5,6/14-42 mm passt ideal dazu; der kleinbildäquivalente Zoombereich umfasst 28 bis 84 mm (Bildwinkelfaktor 2x).

Auch bei Verarbeitung und Haptik überzeugt die Mini-SLR. Nur mit größeren bzw. schwereren Objektiven verträgt sich das E-450-Gehäuse weniger, formal wie auch im Handling. Wer nach einer weiteren Kehrseite des Miniaturisierungskonzepts sucht, findet es beim SLR-Sucher, der mit einer effektiven Vergrößerung von 0,44 weniger begeistern kann.Mit dem Einschalten der Kamera wird das Super-Sonic-Wave-Filter aktiviert, das anhaftenden Staub per Ultraschallschwingungen abschüttelt und dabei die Einschaltzeit auf störende 1,4 s verlängert. An der Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit von 0,24/ 0,57 s bei 3000/30 Lux gibt es dagegen wenig auszusetzen. Als Speichermedien stellt die Kamera wie gewohnt CF-Karte und xD-PictureCard zur Wahl. Auf eine Sandisk Extreme III wurden Bilder in weniger als zwei Sekunden gespeichert.

Live-View mit drei AF-VariantenDer 10-Megapixel-CMOS im Four-Thirds-Format erlaubt Live-View mit AF-Kontrastmessung am Sensor alternativ zum Phasen-AF mit drei Messfeldern. Für die AF-Kontrastmessung ste-hen 11 Messfelder bereit, die sich wie beim Phasen-AF auch einzeln anwählen lassen. Als dritte Möglichkeit findet sich ein "Hybrid-AF": Bei halb gedrücktem Auslöser wird der Kontrast-AF für die Grobfokussierung aktiviert; nach dem vollständigen Durchdrücken erledigt der Phasen-AF unmittelbar vor der Verschlussöffnung die Feinfokussierung.

Darüber hinaus lässt sich eine Gesichtserkennung zuschalten. Ist sie aktiviert, wird bei halb gedrücktem Auslöser über einem erkannten Gesicht ein Rahmen angezeigt, auf den das System fokussiert (wenn nicht ein einzelnes AF-Feld vorher gezielt angewählt wurde). Das gilt aber nur für die AF-Kontrastmessung; ist der Phasen- oder Hybrid-AF aktiviert, stellt die Kamera auf jenes AF-Feld scharf, das sich dem Gesichtserkennungsrahmen am nächsten befindet.


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Die neuen Art-Filter lassen sich über das Moduswahlrad für die Belichtungsprogramme anwählen.
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Beim Fotografieren unbewegter Motive vom Stativ bewährt sich die manuelle Scharfstellung am TFT-Monitor, für die man eine 7- oder 10-fach vergrößernde Bildschirmlupe zuschalten kann. Um die Bildgestaltung zu erleichtern, lassen sich Raster, Skalen oder Hilfslinien anzeigen. Durch mehrmaliges Drücken der Info-Taste wechselt man zu verschiedenen Einblendungen; statt der Hilfslinien kann man sich etwa ein Live-Histogramm anzeigen lassen oder kleine Vergleichsbilder, die die Wirkung von Belichtungskorrekturen oder verschiede-nen Einstellungen des Weißabgleichs zeigen.

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Die Rückkehr der Bereitschafts- tasche: Bei Olympus gibt's den Klassiker allerdings in schickem Weiß.
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Direktzugriffe auf Einstellungen über den DatenmonitorZur Bildbetrachtung bietet die E-450 einen 2,7-Zoll-Monitor, der in Helligkeit und Farbtemperatur justiert werden kann. Ist der Live-View-Modus deaktiviert, dient der komplette TFT-Monitor zur Anzeige aufnahmerelevanter Daten. Auf die angezeigten Werte hat man unmittelbaren Zugriff, wenn man die OK-Taste im Zentrum des 4-Wege-Schalters drückt. Dann wird das über die Pfeiltasten angewählte Anzeigefeld gelb unterlegt dargestellt.

Werte verändert man entweder über das Daumen-Einstellrad oder durch nochmaliges Drücken der OK-Taste, wodurch sich ein Untermenü öffnet. Gut zu wissen: Auch die Gesichtserkennungsfunktion lässt sich über ein eigenes Einstellfeld (de)aktivieren; im Menü sucht man sie vergebens.

Die linke Pfeiltaste der E-450 hat eine Doppelfunktion, weil sie im Aufnahmemodus als variabel belegbare Funktionstaste dient. Durch einmaliges Drücken der Funktionstaste kann man z. B. die Gesichtserkennung aus- oder einschalten. Entsprechend konfiguriert, lässt sich die Funktionstaste aber auch zur Schärfentiefekontrolle im Sucher (Abblendtaste) verwenden. Wählt man dagegen "Testbild" als Option, wird bei gleichzeitigem Druck auf Auslöser und Funktionstaste ein Testbild aufgenommen, ohne Speicherung auf die Karte. Ein orangefarbener "Test"-Button im Bild weist darauf hin.

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Die Art-Filter bearbeiten das Bild bei der Aufnahme; neben Pop-Art gibt es Weichzeichner und Lochkamera.
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Art-Filter bei der Aufnahme und Bildbearbeitung

Vom größeren Modell E-620 hat die E-420 drei von insgesamt sechs Art-Filtern übernommen, die experimentierfreudigen Hobbyfotografen visuelle Aha-Erlebnisse vermitteln sollen. Angewählt werden die Art-Filter über das Moduswahlrad oben am Gehäuse. Zur Wahl stehen "Pop Art", "Soft Focus" und "Lochkamera".

Während "Pop Art" zu einer plakativen Farbverfremdung führt, bringt "Soft Focus" eine recht ansehnliche Weichzeichnung ins Bild - bei Porträts nicht zu verachten. "Lochkamera" hat mit der Wirkung einer echten Lochkamera-Aufnahme dagegen wenig zu tun; im Wesentlichen wird eine Vignettierung ins Bild gerechnet. Was auffiel: Die ArtFilter können den Speichervorgang um einige Sekunden (abhängig vom Filter und gewählten Motiv) verlängern.

Bereits gespeicherte Bilder lassen sich auf unterschiedliche Weise bearbeiten und dann neu auf Karte speichern. Zu den Eingriffsmöglichkeiten gehören das Aufhellen von Gegenlichtaufnahmen, Rote-Augen-Korrektur, die Wahl eines neuen Bildausschnitts, das Verändern der Farbsättigung sowie SW- und Sepiamodus. Außerdem kann man die Bildgröße in drei Stufen (1280 x 960, 640 x 480, 320 x 240 Pixel) reduzieren. Wurde im RAW-Modus fotografiert, lässt sich das Bild zu einem JPEG verarbeiten, wobei die aktuellen Aufnahme-Einstellungen (etwa für Bildmodus, Weißabgleich, Schärfung, Gradation etc.) als Grundlage dienen.

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Der Funktionstaste kann man u.a. auch das Testbild für Aufnahmen ohne Speicherung auf Karte zuordnen.
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Nichts wesentlich Neues bei der BildqualitätDie vom Four-Thirds-Sensor aufgezeichneten Bilder werden von einem weiterentwickelten Bildprozessor (TruePic III+) verarbeitet, der ein noch höheres Verarbeitungstempo und bessere Bildergebnisse zur Folge haben soll als die Vorgängerversion. Beides lässt sich messtechnisch nur zum Teil unterstreichen: Die E-450 schafft exakt die gleiche Bildwiederholrate (3,4 B/s) wie die E-420 und vergleichbare Bildergebnisse, immerhin mit einer moderaten Verbesserung um zwei Punkte bei ISO 1600. Die maximale Grenzauflösung wurde mit 1144 LP/BH ermittelt, die Texturverluste sind mit Werten zwischen 0,6 und 1,1 durchschnittlich.

Das Rauschen steigt gleichmäßig von 0,8 VN bei ISO 100 auf bis zu 3,6 VN bei ISO 1600 an; die Dynamik fällt im gleichen ISO-Bereich von 8,5 auf 6,5 Blenden ab - typische Werte, die man auch von anderen Four-Thirds-Kameras kennt.

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In den angewählten (gelb markierten) Feldern können Einstellungen/Werte direkt per Einstellrad verändert werden.
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Die Scenes, 18 spezielle Motivprogramme, werden dem Anwender durch Beispielbilder und Texte nahe gebracht.
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Die Texturverluste (Zeichnungsverluste in kontrastarmen Strukturen) werden unter anderem in der Oberflächenstruktur des Metallfrosches sichtbar,
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vor allem bei ISO 800 und 1600. In den dunklen Bildpartien ist bereits ab ISO 400 geringes Farbrauschen erkennbar,
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dass bei ISO 800 und vor allem bei ISO 1600 noch einmal deutlich zunimmt.
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Olympus E-450

Olympus E-450
Hersteller Olympus
Preis 330.00 €
Wertung 56.0 Punkte
Testverfahren 1.5

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