Kompaktkamera

Nikon Coolpix S3500 im Test

23.5.2013 von Reinhard Merz und Erich Baier

Die Nikon Coolpix S3500 klotzt in der Einsteigerklasse mit einem 20-Megapixel-Sensor. Kann das gutgehen? Wir prüfen die günstige Kompaktkamera im Test.

ca. 2:45 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Nikon Coolpix S3500 im Test
  2. Datenblatt
Nikon Coolpix S3500 Test
Nikon Coolpix S3500 Test
© Nikon

Pro

  • handliche Größe, modernes Design
  • einfache und übersichtliche Bedienung

Contra

  • schlechtes Display
  • schwache Bildqualität

Mit Abmessungen von 58 x 97 x 21 mm und einem Gewicht von ca. 130 Gramm eignet sich die Nikon Coolpix S3500 hervorragend als Leichtgewicht für die Hemdtasche. Die Digitalkamera gibt es in "acht lebendigen Farben" (Schwarz, Rot, Silber, Orange, Violett, Pink, Blau mit Linien und Pink mit Schnörkelmuster), also vermuten wir mal vornehmlich eine weibliche Zielgruppe: Da passt sie auch ins kleinste Täschchen, trägt nicht auf und sieht gut aus.

Ein solcher Winzling kann natürlich auch nur kleine Bedienelemente haben. Bei der Nikon Coolpix S3500 sind es insgesamt neun Tasten und eine Wippe. Die den Bedienelementen zugeordneten Symbole sind ähnlich filigran, was je nach Gehäusefarbe dann mal besser und mal weniger gut lesbar ist. Das Kameragehäuse ist glatt, abgesehen von den fünf stecknadelgroßen Pickeln an der Daumenposition. Das geringe Gewicht  der Digitalkamera erfordert allerdings auch keine besonderen konstruktiven Maßnahmen für sicheren Halt. 

Das neue Nikon-Menü ist einfach und sehr übersichtlich. Einstellungen für Aufnahme, Filmsequenz und Systemeinstellungen sind logisch angeordnet und bieten, falls gewünscht, Querverbindungen zu den verschiedenen Einstellungen. Damit dürfte die Kamera dürfte auch weniger technikaffine Einsteiger nicht überfordern. Manuelle Einstellmöglichkeiten gibt es entsprechend keine. Mit 30 Bildern pro Sekunde filmt die Nikon Coolpix S3500 Videos in der kleinen HD-Auflösung 1280x720.

Nikon Coolpix S3500 Test - Hinten
© Nikon Coolpix

Das Display der Nikon Coolpix S3500 hat eine Größe von 2,7 Zoll und eine Auflösung von ca. 76.700 RGB-Bildpunkten. Das ist nicht die Speerspitze der Technik, aber der Einsteigerpreis fordert natürlich Kompromisse. Die Abbildung auf dem Display wirkt etwas weich. Das Display ist in der Helligkeit um fünf Stufen zu verstellen, die Veränderung ist über den ganzen Helligkeitsbereich aber kaum zu erkennen. Sinnvoll wäre hier eine deutliche Helligkeitsabstufung um das Display auch wirklich den unterschiedlichen Situationen an zu passen.

Glänzende Effekte

Wie es sich für ein lifestyliges Modell gehört, übersteigt bei der Nikon Coolpix S3500 die Anzahl der Bearbeitungseffekte die der Aufnahmeeinstellungen bei weitem. Dazu gehören eine "Glamour-Retusche" für Porträts und ein "Sterneffekt", der Lichtquellen und -reflexen im Bild einen Sternenglanz verpasst. Einen Serienbildmodus, der diesen Namen verdient, hat die Digitalkamera mit maximal 1,1 Bildern in der Sekunde nicht.

Nikon Coolpix S3500 Test - Vorne
© Nikon

Der Brennweitenbereich von 26 bis 182 mm (KB; optischer 7fach-Zoom) ist praxisgerecht und deckt den relevanten Bereich eines Einsteigers gut ab. Die Lichtstärke beginnt bei 3,4 und fällt bei der langen Brennweite auf 6,4 ab, da kann man schon an Grenzen stoßen. Auch der integrierte Blitz hilft bei KB-äquivalenten 180 Millimetern nicht weiter. Die Kamera mit Bildstabilisator ist insgesamt gut verarbeitet. Da stört auch der Kunststoffgewindeeinsatz für das Stativgewinde nicht wirklich, denn diese Kameras werden vermutlich nicht häufig auf Stativen befestigt.

Kaufberatung Kompaktkameras: So finden Sie die richtige Digitalkamera

Pixelwahn killt Bildqualität

Der kleine 1/2,3-Zoll-Sensor der Nikon Coolpix S3500 hat wahnwitzige 20 Megapixel - soviel wie die Sony Cybershot RX-100 (Test) auf einer vielfach größeren Sensorfläche. Das schlägt sich leider negativ bei der Bildqualität nieder. Schon die Messwerte sind nicht besser als bei einem Sensor mit 14, 16 oder 18 Megapixel, und bei der visuellen Beurteilung schneidet die Nikon Coolpix S3500 noch schlechter ab.

Schon bei niedriger Empfindlichkeit ist das Rauschen deutlich zu sehen, wenigstens hat man bei Nikon der Versuchung widerstanden, diesen Fehler durch übermäßiges Glätten herauszurechnen. Trotzdem müssen die Ansprüche schon gering sein, um diese Bilder gut zu finden. Aber dank stylishem Äußeren werden die Kompaktkameras sicher eine Zielgruppe finden.

Kaufberatung: Die besten Kompaktkameras bis 200 Euro

Testfazit

Die Nikon Coolpix S3500 ist eine einfache Kamera mit praxisgerechter Ausstattung, aber schlechter Bildqualität. Wie der Test zeigt, sind 20 Megapixel auf einem 1/2,3-Zoll-Sensor einfach nicht sinnvoll.

Aus dem Markt ist zu hören, dass Nikon die Coolpix S3500 als Sondermodell exklusiv über Amazon, Media-Markt und Saturn vertreiben will.

Nikon Coolpix S3500

Nikon Coolpix S3500
Hersteller Nikon
Preis 140.00 €
Wertung 28.5 Punkte
Testverfahren 1.6

Nächste passende Artikel

Nikon Coolpix S3500 - Digitalkamera in der Vorderansicht

Mehr Pixel, längeres Zoom

Nikon Coolpix S3500: Neue Kompaktkamera für 140…
Nikon Coolpix S810c

Kompaktkamera

Nikon Coolpix S810c im Test
Nikon Coolpix P340

Kompaktkamera

Nikon Coolpix P340 im Test
Nikon Coolpix AW 120

Testbericht

Nikon Coolpix AW 120 im Test
Nikon Coolpix S6800 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix S6800 im Test
Nikon Coolpix L830 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix L830 im Test
Nikon Coolpix S6600 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix S6600 im Test
Nikon Coolpix Kompaktkameras 2014

Neue Kompaktkameras 2014

Nikon Coolpix: Von Superzoom bis super einfach
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Nikon Coolpix P330 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix P330 im Test

Nikon Coolpix S9500 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix S9500 im Test

Nikon Coolpix S6500 Test

Kompaktkamera mit WLAN

Nikon Coolpix S6500 im Test

Nikon Coolpix P7800 - Test

Kompaktkamera

Nikon P7800 im Test

Nikon Coolpix L830 Test

Kompaktkamera

Nikon Coolpix L830 im Test

Weiter zur Startseite