Kompaktkamera

Nikon Coolpix P330 im Test

1.7.2013 von Sabine Schmitt

Auch Nikon hat erkannt, dass der Trend bei Kompaktkameras immer mehr in Richtung großformatiger Sensoren geht. Die P330 hat für rund 350 Euro eine Menge zu bieten.

ca. 3:15 Min
Testbericht
  1. Nikon Coolpix P330 im Test
  2. Datenblatt
Nikon Coolpix P330 Test
Nikon Coolpix P330 Test
© Nikon

Pro

  • praxisgerechtes Fünffachzoom
  • sehr gutes Display
  • großer Sensor
  • RAW-Modus und GPS an Bord

Contra

  • Lichtstärke im Telebereich schwach
  • vergleichsweise hohes Bildrauschen

Die Nikon Coolpix P330 sieht aus wie ein simples Nachfolgemodell der P310, doch der erste Eindruck täuscht. Beim Innenleben hat Nikon kräftig nachgebessert: Die Nikon Coolpix P330 verfügt über einen größeren 1/1,7-Zoll-Sensor, den sie von der Coolpix P7700 (Test) geerbt hat, und kann Bilder auch im RAW-Format speichern. So schafft es die Digitalkamera ins Blickfeld einer Klientel mit gehobenen Qualitätsansprüchen und soll dort unter anderem Canons PowerShot S110 (Test) Marktanteile abjagen.

Mit ca. 60 x 103 x 32 mm ist die Nikon Coolpix P330 klein und kompakt und auch ihr Gewicht von rund 200 Gramm prädestiniert die Kamera durchaus noch für die Jackentasche. Gradlinig und ohne Schnörkel, fast schon puristisch ist das Design. Ein senkrecht angeordneter Gummiwulst an der Kameravorderseite und eine kleine gummierte Fläche an der Daumenposition an der Rückseite sorgen für guten Halt beim Greifen und Fotografieren.

Gute Verarbeitung

Das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite ist leicht versenkt und rastet deutlich. Rechts daneben befindet sich ein weiteres Einstellrad, das deutlich leichter rastet, aber zum Schutz vor unbeabsichtigtem Verdrehen, fast ganz in die Kameraoberfläche versenkt ist. Die Qualität der Bedienelemente an der Nikon Coolpix P330 und deren Kennzeichnung sind gut. Überhaupt ist die gesamte Verarbeitung der Kamera sauber und solide. Einziger Schwachpunkt ist die schlappe Abdeckung der Steckanschlüsse. Die Buchse mit dem Stativgewinde ist ungefähr in der Gehäusemitte angeordnet.

Am Haupteinstellrad der Nikon Coolpix P330 können die Einstellungen gewählt werden, möglich sind P, S, A, M, U, Automatik, Motivautomatik und Nachtaufnahme. Durch Drücken der Menütaste kommt man in das jeweilige Menü. Das Menü bleibt auch dann noch logisch und übersichtlich, wenn einzelne Modi umfangreiche Einstellmöglichkeiten bieten.

Nikon Coolpix P330 Test - hinten
© Nikon

Der Zugriff auf entsprechende Menüpunkte ist auf direktem Weg mit der Fn-Taste an der Vorderseite der Nikon Coolpix P330 möglich. Verändern kann man die Werte dann durch Drehen des Rändelrads an der Kameraoberseite oder mit dem Vierwegetaster. Das 3-Zoll-Display mit 307.000 RGB-Pixeln ist top. Bilder werden auch aus extremen Betrachtungswinkeln scharf und farbecht wiedergegeben, Symbole und Schrift sind von angenehmer Größe und gut zu erkennen.

Der Brennweitenbereich der Nikon Coolpix P330 reicht von 24 bis 120 mm (KB), ein praxisgerechtes 5-fach Zoom. Die Anfangslichtstärke von 1,8 ist sicher deutlich besser als der übliche Standard, leider sackt sie bei der langen Brennweite auf 5,6 ab. Und das ist für kleinbildäquivalente 120 Millimeter schon deutlich unter Schnitt. Der integrierte Blitz der Coolpix P330 kommt nur auf Betätigung eines Schiebers aus dem Gehäuse. Nur wenn der Blitz ausgefahren ist, sind auch Blitzeinstellungen möglich. Nach Gebrauch muss er wieder zurückgeschoben werden. Ein optischer Bildstabilisator ist mit an Bord, der Makromodus ist mit einer Nahbereichsgrenze von 3 cm anständig.

Kaufberatung Kompaktkameras: So finden Sie die richtige Digitalkamera

Eine Klasse für sich

Positives gibt es von der Sensorfront zu berichten. Bei der Coolpix P330 wurde die Auflösung im Vergleich zur P310 von 16 auf 12 Megapixel reduziert, obwohl der Sensor statt der üblichen 1/ 2,3 Zoll jetzt stolze 1/1,7 Zoll misst. Dadurch spielt die Coolpix P330 bei der Bildqualität in einer anderen Liga, was sich auch bei der Gesamtpunktzahl deutlich niederschlägt. Während die P310 so gerade über die 40-Punkte-Marke kam, kratzt die P330 mit 59 Punkten an der 60er-Marke.

Die Schärfeleistung bei ISO 100 und ISO 400 ist gut, allerdings ist auch bei den niedrigen Empfindlichkeiten schon ein leichtes Rauschen erkennbar, bei ISO 800 grieselt es schon heftig. Das können andere Kameras dieser Sensorklasse besser. Der Prozessor trimmt die Bilder auf hohen Kontrast, Steine und Gras in unseren Testaufnahmen kommen knackig, sogar besser als bei der Fujifilm X20. Porträtaufnahmen leiden darunter aber eher, hier macht es durchaus Sinn, den RAW-Modus für die Aufnahme zu verwenden.

Auch wenn Nikon mit der Coolpix P330 eher den fortgeschrittenen Fotografen im Fokus hat, bietet die Kamera natürlich alles, was man für die Spaßfotografie braucht: Etwa einen 360°-Panoramamodus, eine große Auswahl an Effektfiltern und einen 3D-Simulationsmodus. Videos nimmt die Coolpix P330 in Full-HD-Qualität auf und beherrscht außerdem Zeitraffer- oder Zeitlupenaufnahmen. Wer viel unterwegs ist, wird sich zudem über das integrierte GPS-Modul freuen. Alles in allem ein gelungenes Paket.

Kaufberatung: Die besten Kompaktkameras bis 200 Euro

Testfazit

Mit der Coolpix P330 hat Nikon die P300-Reihe deutlich aufgewertet. Sie vereint handliches und ansprechendes Äußeres, praxisgerechte Ausstattung und gute Bildqualität. Kauftipp Aufsteiger

Nikon Coolpix P330

Nikon Coolpix P330
Hersteller Nikon
Preis 380.00 €
Wertung 59.0 Punkte
Testverfahren 1.6

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