Premium-Kompaktkamera

Nikon Coolpix A im Test

4.6.2013 von Karl Stechl

Mehr Sensorfläche für höhere Bildqualität in einem kompakten Gehäuse: Diesem Trend folgt auch die Coolpix A von Nikon mit DX-Sensor, D7000-Technik und 18,5-mm-Festbrennweite. So gut wie eine SLR?

ca. 4:10 Min
60,1%
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Nikon Coolpix A im Test
  2. Datenblatt
Test Nikon Coolpix A
Test Nikon Coolpix A
© Nikon

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Eingängige Bedienung
  • Gute Bildqualität

Contra

  • Kein Sucher
  • Langsamer AF

Man stecke einen großen SLR-Kamera-Sensor plus eine Festbrennweite in ein kompaktes Gehäuse, das in die Manteltasche passt - fertig ist die ideale Zweitkamera für den qualitätsbewussten SLR-Fotografen. Nikon folgt mit der Coolpix A diesem Trend und kombiniert bewährte D7000-Technik mit einer 18,5-mm-Festbrennweite zum Preis von 1.100 Euro. Ähnliche Modelle mit APS-C-Sensor bieten Leica, Fujifilm und Sigma, bei Sonys RX1 kommt ein Vollformatsensor zum Einsatz.

In der neuen A-Klasse von Nikon steckt ein CMOS im DX-Format (23,6 x 15,6 mm) mit 16,2 Megapixel Nennauflösung - ein enger Verwandter des Bildsensors der Nikon D7000 (Test). Neu ist allerdings, dass Nikon bei der Coolpix A ebenso auf ein vorgeschaltetes Tiefpassfilter verzichtet wie beim 24-Megapixel-Sensor der neuen Nikon D7100 (Test). Und hier wie dort lautet das Argument: Man sei zu dem Schluss gekommen, dass der Gewinn an Auflösung wesentlich größer sei als die Gefahr von Moire-Bildung durch das Fehlen des Tiefpassfilters.

Statt eines Zoomobjektivs, wie man es von den Coolpix-Modellen P7100 (Test) und P7700 (Test) kennt, hat Nikon bei der A eine Festbrennweite mit 18,5 mm Brennweite (rund 28 mm KB-äquivalent) und Anfangslichtstärke 1:2,8 eingebaut. Ein optischer Aufstecksucher (DF-CP1) ist ebenso als Zubehör erhältlich wie ein Adapter mit Filtergewinde, damit man z.B. ein Polfilter oder eine Gegenlichtblende vor dem Objektiv verwenden kann.

Nikon Coolpix A
Das Magnesiumgehäuse der Coolpix A ist griffig beschichtet, vorne gibt eine kleine Leiste den Fingern zusätzlich Halt. Manuell scharfstellen lässt sich die Kamera mittels Rändelring direkt am Ob-jektiv. Daneben: die frei belegbare Funktionstaste.
© Nikon

Wertiges Magnesiumgehäuse

Bei einem Preis von 1.100 Euro ist das hochwertige Metallgehäuse Pflicht - und das bietet die Coolpix A mit ihrem geradlinigen Body aus einer Magnesium-Legierung. Mit 300 g Gewicht im betriebsfertigen Zustand fällt die Kamera auch beim Reisen oder Wandern nicht störend ins Gewicht.

Das Gehäuse der Nikon Coolpix A ist angenehm griffig beschichtet. Zudem findet der Daumen an der Rückseite an einer gummierten Fläche Halt; an der Vorderseite ertasten die Finger einen kleinen Griff, der beim schwarzen Modell wenig auffällt, bei der titanfarbenen Variante dagegen deutlich kontrastiert.

Die Rückseite der Nikon Coolpix A dominiert der 3-Zoll-Monitor mit einer hohen Auflösung von 307.000 RGB-Bildpunkten. Antireflexbeschichtung und Helligkeitsregelung (9 Stufen) sollen sicherstellen, dass sich der Monitor auch unter widrigen Lichtverhältnissen gut ablesen lässt. Ein Ausklappblitzgerät ist eingebaut; es lässt sich wahlweise im TTL-Modus oder mit manueller Steuerung (1/1 bis 1/32 Leistung) betreiben. Nicht möglich aber ist der Einsatz des eingebauten Blitzgeräts als Master im Drahtlosverbund mit externen Systemblitzgeräten; das geht nur bei Nikons höheren SLR-Modellen.

Nikon Coolpix A
An der linken Schmalseite finden sich das Anschlussfeld mit USB-Schnittstelle und GPS-Buchse für den optionalen GPS-Empfänger (GPS-1) sowie ein Schiebeschalter für den MF-/AF-Modus inklusive Makro-Einstellung.
© Nikon

Autofokus und Belichtung

Zur automatischen Fokussierung steht einem bei der Nikon Coolpix A ein Kontrast-AF bereit; die in zwei Größen verfügbaren Messfelder lassen sich frei über dem kompletten Bildfeld verschieben. Ebenfalls möglich sind Gesichtserkennung (Porträt-AF) und Motivverfolgung. Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit beträgt rund 0,7 s bei 1.000/30 Lux - sicher kein Geschwindigkeitsrekord. Das kostet Punkte.

An der linken Schmalseite des Gehäuses befindet sich ein Schiebeschalter, mit dem man zwischen manueller und automatischer Fokussierung sowie Makromodus umschalten kann. Im MF-Modus wird eine Entfernungsskala angezeigt. Die Bildschirmlupe ist in fünf Stufen wählbar. Über den Fokussierring am Objektiv der Nikon Coolpix A kann aber auch bei aktiviertem Autofokus jederzeit manuell in die Scharfeinstellung eingegriffen werden.

Die korrekte Belichtung ermittelt die Nikon Coolpix A wahlweise mit Matrixmessung, mittenbetonter Messung oder Spotmessung. Zu den Belichtungsprogrammen, die sich mittels Moduswahlrad an der Oberseite anwählen lassen, gehören Voll-, Programm-, Zeit- und Blendenautomatik, manuelle Einstellung und zwei Individualspeicher (U1/U2). Rastet das Rad auf "Scene" ein, so hat man über ein Auswahlmenü Zugriff auf 19 Motivprogramme.

Nikon Coolpix A
Aktivieren lässt sich die Kamera über einen Kippschalter am Auslöser; rechts daneben ist das Einstellrad zu finden. Die zwei Individualspeicher (U1/U2) erreicht man direkt über das Moduswahlrad für die Belichtungsprogramme.
© Nikon

Bedienkonzept

Das Bedienkonzept der Nikon Coolpix A ist leicht zu durchschauen. Für die wichtigsten Funktionen gibt es Direktzugriffe - etwa die ISO- oder Belichtungskorrekturtaste. Die Bildschirmlupe bedient man über Plus-/Minustasten. Ansonsten wird alles Wichtige über das Info-Menü (i-Taste) eingestellt. Die einzelnen Funktionsfelder wählt man über das Rad am 4-Wege-Schalter oder mittels Richtungstasten an. Mit der OK-Taste gelangt man dann ins jeweilige Untermenü, wo man die gewünschte Einstellung vornimmt.

Praktisch ist auch das Menü "Letzte Einstellungen". Was man jedoch zunächst vergeblich sucht, ist der Videomodus; es gibt ihn weder am Modusrad, noch in Form einer Taste oder eines Schalters. Fündig wird man im Aufnahmemenü unter "Aufnahmebetriebsart", wo man auch die Wahl zwischen Einzel-/Serienbild, Selbst- oder Fernauslöser treffen kann.

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Tipp: Legen Sie sich "Aufnahmebetriebsart" auf Funktionstaste 1 vorne an der Nikon Coolpix A. Dann erreichen Sie den Videomodus (max. 1.920 x 1.080, 30 Vollbilder) deutlich schneller. Eine zweite Funktionstaste, ebenfalls konfigurierbar, findet sich an der Rückseite der Kamera.

Nikon Coolpix A
Der 4-Wege-Schalter ist mit einem Rändelrad kombiniert, das beim Scrollen in den Menüs sehr hilfreich ist. Über die i-Taste gelangt man zum Info-Menü, wo man aufnahmerelevante Einstellungen vornehmen kann.
© Nikon

Bildqualität auf SLR-Niveau

Die Bildqualität der Nikon Coolpix A ist ganz auf SLR-Niveau. Mit ihrem 16-Megapixel-CMOS ohne Tiefpassfilter überholt die A sogar die Nikon D7000 mit verwandtem Sensor und Bildprozessor (Expeed 2).

Die Grenzauflösung sinkt von 1.588 LP/BH (ISO 100) nur bis 1330 LP/BH (ISO 12.800) ab, und auch die Dead-Leaves-Werte sind auf erfreulich hohem Niveau (1133 bis 818 LP/BH), ohne dass es zu überzogenen Farbkontrasten kommt. Die Texturverluste sind moderat (0,5 bis 0,8 bis ISO 3200), das Rauschen bis ISO 800 (VN 1,2) ebenfalls und auch bei ISO 1600 noch völlig vertretbar. Auch bei der Dynamik vermag die Kamera mit Werten zwischen 9,7 (ISO 100) und 8,0 (ISO 6400) zu überzeugen.

Nikon Coolpix A
Der optional erhältliche optische Sucher DF-CP1 wird auf den Blitzschuh der Kamera gesteckt.
© Nikon

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Testfazit

Mit der Coolpix A folgt Nikon dem Trend zu hochwertigen Kompaktkamera-Modellen mit großen Bildsensoren. Die Kamera gefällt auf Anhieb durch ihr wertiges Gehäuse, lässt sich einfach bedienen und überzeugt durch ihre Bildqualität. Nur schneller würde man sich die Coolpix A in Schnappschuss-Situationen wünschen - immerhin haben die kleinen Verwandten der Nikon-1-Serie in der Tempodisziplin bisher Bestmarken gesetzt.

Nikon Coolpix A

Nikon Coolpix A
Hersteller Nikon
Preis 1100.00 €
Wertung 46.0 Punkte
Testverfahren 1.6

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