Testbericht
Leica X1 - Festbrennweite plus SLR-Sensor
Nach den Systemkameras S2 und M9 kommt nun auch die dritte digitale Leica-Neuheit mit großem Sensor, aber diesmal ohne Wechselobjektive. So vermeidet Leica auch im "Kompaktsegment" konsequent die kleinen rauschanfälligen Sensoren der Kompaktkameras und kombiniert in der X1 einen 12-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format mit einer Festbrennweite Leica Elmarit 2,8/24 mm (36 mm äquivalent Kleinbild) - Preis: 1550 Euro.
- Leica X1 - Festbrennweite plus SLR-Sensor
- Datenblatt
Nach den Systemkameras S2 und M9 kommt nun auch die dritte digitale Leica-Neuheit mit großem Sensor, aber diesmal ohne Wechselobjektive. So vermeidet Leica auch im "Kompaktsegment" konsequent die kleinen rauschanfälligen Sensoren der Kompaktkameras und kombiniert in der X1 einen 12-Megapixel-CMOS-Sensor im APS-C-Format mit einer Festbrennweite Leica Elmarit 2,8/24 mm (36 mm äquivalent Kleinbild) - Preis: 1550 Euro.
Die X1 misst 135 x 64 x 52 mm und wiegt im Betriebszustand mit Objektiv 325 g. Äußerlich erinnert die X1 an die Leica M, ein wenig an die Pen, ist aber etwas kleiner. Für den optionalen Aufstecksucher muss der Fotograf zusätzlich rund 280 Euro ausgeben. Dieser wird auf den Blitzschuh aufgesteckt und fasst den tatsächlich abgebildeten Bereich mit weißem Rahmen ein. Bei Olympus erhält man zum gleichen Preis einen elektronischen Sucher. Ansonsten erfolgt die Bildkontrolle am ordentlichen 2,7-Zoll-Monitor. Beim manuellen Fokussieren erscheint in der Bildmitte automatisch eine recht verrauschte Lupenansicht. Die X1 ist neben der G1 die einzige Kamera im Test, die weder Ton noch Videos aufnehmen kann. Trotzdem hat sie eine HDMI-Schnittstelle, über welche die Bilder direkt zum Fernseher gelangen.
Das Bedienkonzept ist schlicht, aber effizient: An der Stirnseite befindet sich ein großes Wahlrad für die Belichtungszeit, daneben ein kleineres für die Blende; beide sehen unter anderem eine Automatikeinstellung vor. Allerdings fehlt eine Verriegelung, sodass sich die Räder in der Tasche schnell mal verstellen. Dessen ungeachtet machen Tasten und Gehäuse einen hochwertigen Eindruck: Die Leica fasst sich einfach gut an. Links vom Monitor reihen sich Schnellzugriffstasten etwa für Weißabgleich und ISO-Einstellung, rechts Bedienelemente für Belichtungskorrektur, Blitz, den manuellen Fokus und zum Öffnen des Menüs sowie zwei Drehräder. Mit dem oberen steuern Sie beispielsweise den manuellen Fokus, zu dem Leica die Lupenansicht einblendet. Mit dem unteren navigieren Sie durchs Menü, korrigieren eine Einstellung oder wechseln von Bild zu Bild in der Wiedergabe.
Einstellung korrigieren bedeutet: Sie drücken die ISO-Taste, drehen an dem senkrechten Rad bis zum gewünschten Wert und machen das nächste Foto, ohne die Einstellung nochmal bestätigen zu müssen - das ist schnell und effektiv. Das Menü besteht aus einer langen Scroll-Liste, die sich aber dank des Drehrads schnell durchblättern lässt. Links vom Zubehörschuh ist der integrierte, vergleichsweise schwache Blitz (Leitzahl 5) im Gehäuse versenkt. Deutliche Schwachstelle: Die X1 benötigt bei Tageslicht über 1 s, im abgedunkelten Raum über 2 s zum Auslösen.
Bildqualität: Die X1 wird dem Namen Leica gerecht - in diesem Testfeld behauptet sie sich als die Nummer Eins in Sachen Abbildungsleistung. Sie kombiniert eine gute 12-Megapixel-Auflösung von 1132 (ISO 1600) bis 1310 LP/BH (ISO 400) mit einer sauberen Signalverarbeitung und einem schwachen Bildrauschen auf SLR-Niveau (0,3 VN bei ISO 100, 1,5 VN bei ISO 1600).
Saubere Signalverarbeitung bedeutet, dass der Rauschfilter feine Strukturen vergleichsweise gut erhält und es bis ISO 1600 kaum nichtlineare Eingriffe gibt. Allerdings reduziert Leica von ISO 800 zu ISO 1600 die Farbsättigung, um so das Farbrauschen zu dämpfen. Eine Messung des Objektivs folgt, es macht bereits offen einen guten Eindruck, ist aber nicht verzeichnungsfrei. Positiv fällt eine überdurchschnittlich hohe Dynamik von 8,5 bis 10 Blenden auf.
Fazit: Die Leica X1 überzeugt mit einer sehr guten Bildqualität, für die sie den ColorFoto-Kauftipp Bildqualität mehr als verdient. Schade, dass der Fotograf wegen des fest verbauten Objektivs nur eine Brennweite zur Verfügung hat und es keinen elektronischen Sucher gibt. Zudem ist der Autofokus sehr langsam und wird manchen Schnappschuss verhindern. Auf der Plusseite stehen dagegen die hochwertige Verarbeitung und das gute Bedienkonzept.
Leica X1
Leica X1 | |
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Hersteller | Leica |
Preis | 1550.00 € |
Wertung | 36.0 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |
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