KAMERATEST

Leica V-LUX 3

19.4.2012 von Reinhard Merz

Eine neue Kamera mit rotem Punkt macht immer neugierig. Wir haben die Leica V-LUX 3 im Labor und beim Praxistest unter die Lupe genommen.

ca. 3:15 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Leica V-LUX 3
  2. Datenblatt
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© Leica

Die 540 Gramm schwere Leica V-LUX 3 sieht aus wie eine etwas klein geratene SLR und so liegt sie auch in der Hand. Sie rundet als Nachfolgemodell der V-LUX 2 das mittlerweile fünf Modelle umfassende Kompaktprogramm der Edelmarke aus Solms am oberen Ende ab: groß, üppig ausgestattet und teuer. Rund 750 Euro muss man dafür auf den Tisch blättern. Interessiert hat uns dabei natürlich auch die Frage, wie die Leica im Vergleich zur fast baugleichen Panasonic Lumix DMC-FZ150 abschneidet.


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© Leica

Der erste Eindruck beim Auspacken: Der Griffbereich an der rechten Kameraseite ist etwas eckig geraten und nicht gerade ein Handschmeichler, fühlt sich aber dank des gummierten Bereichs am Griff gut an. Da rutscht nichts, und das vermittelt ein gutes Haltegefühl. Die restliche Kameraoberfläche ist von edlem, mattem Schwarz und sieht ausgesprochen nobel aus. Bei den Bedienelementen gefällt vor allem das extra stramm rastende Wählrad für die Betriebsarten. Das zweite Einstellrad wird zur Aktivierung zunächst gedrückt, erst dann können die Parameter verändert werden. Das ist ein guter Schutz gegen unbeabsichtigtes Verstellen. Ein nettes Schmankerl ist die exakt geformte Mulde daneben, die den Daumen in die erforderliche Position bringt, um dieses Rädchen zu verstellen. Hier zeigt sich einmal viel Liebe zum Detail, die aber leider nicht durchgängig eingehalten wird. So sind die Abdeckungen der verschiedenen Steckbuchsen aus weichem Kunststoff und vermitteln nicht gerade den Eindruck, für die Ewigkeit gemacht zu sein.Die Kennzeichnung der Bedienelemente ist gut, die weiße Schrift auf schwarzer Kameraoberfläche bei allen Lichtverhältnissen gut lesbar. Der LCD-Sucher, für Brillenträger etwas knapp bemessen, hat 67.333 RGB-Pixel. Das ist vergleichsweise wenig, und darum sind an schrägen Linien deutliche Stufen zu erkennen. Die Anzeige im Sucher ist identisch mit der Symbol- und Text-Anzeige auf dem Display. Das 3-Zoll-Display mit 153.300 RGB-Pixeln ist schwenk- und drehbar, damit werden ungewöhnliche Aufnahmepositionen möglich. Wird bei eingeschalteter Kamera das Display zugeklappt, schaltet die Kamera automatisch auf Sucheranzeige um. Klappt man das Display wieder auf, springt auch die Anzeige wieder dorthin. Das Hauptmenü ist verständlich und bietet viele Möglichkeiten, die Kamera für spezielle Aufgaben zu konfigurieren. Häufig benötigte Funktionen können dabei auch auf eine Schnellzugriffstaste verlagert werden. Die Vorwahl für die Fokusvarianten (AF, AF-Makro und MF) nimmt man an einem seitlichen Schalter. Bei manuellem Fokus wird der Schärfebereich in Form eines roten Schleppzeigers angezeigt. So kann man erkennen, wie weit die Tiefenschärfe bei den eingestellten Werten reicht, ähnlich den Skalen an MF-Objektiven. Zum üppigen Ausstattungspaket gehören auch ein Mikrofonanschluss und die Möglichkeit, ein externes Blitzgerät am Blitzschuh zu verwenden.  

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© Leica

Die Brennweite des Zoomobjektivs reicht von 25 bis 600 mm (KB), bei einer Anfangslichtstärke von 2,8 im Weitwinkel und 5,2 bei Teleeinstellung und mit einer überzeugenden Bildstabilisierung. Der kleinste Aufnahmeabstand im Makromodus ist 1 cm, automatische und manuelle Aufnahmemodi lassen dem Fotografen die freie Wahl. Der 1/2,33 Zoll große CMOS-Sensor mit einer effektiven Auflösung von 12 Megapixeln - 2 Megapixel weniger als beim Vorgängermodell V-LUX 2 - hat einen Empfindlichkeitsbereich von ISO 100 bis 3200 und kann wahlweise manuell oder automatisch gewählt werden. Im Videomodus schafft die Leica V-Lux 3​ Full-HD mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln, kontinuierliche Fokussierung und Zoomen über den gesamten Brennweitenbereich inklusive. Ein spezieller Zoomhebel erleichtert dabei gleichmäßige Videofahrten.Die Bildqualität ist für eine Kompaktkamera gut, hier zeigt sich einmal mehr der Segen einer vernünftigen Pixeldichte auf kleinen Sensoren. 1224 LP/BH bei Weitwinkel und ISO 100 in der Bildmitte entsprechen den Erwartungen, der Randabfall ist mit deutlich unter 150 LP/BH über alle Empfindlichkeiten vergleichsweise gering. Das bringt Pluspunkte. Leider ist das Rauschverhalten nicht genauso überzeugend. Schon bei ISO 100 ist ein leichtes Rauschen erkennbar, ab ISO 800 rauscht es dann deutlich. Hier setzt der kleine 1/2,33 Zoll klare Grenzen, denn Kompakte mit größeren Sensoren können hier regelmäßig noch bessere Ergebnisse einfahren. Zum Lieferumfang gehört ein umfangreiches Softwarepaket mit Adobe Photoshop Elements und Premiere Elements. Und das ist dann auch der Hauptunterschied zur Panasonic DMC-FZ150, die ohne diese Beigaben auskommen muss, ansonsten aber fast identisch abschneidet (62 gegenüber 62,5 Punkten). Im Handel kosten beide Programme zusammen rund 100 Euro, das allein rechtfertigt den Preisunterschied von 250 Euro also kaum. Fazit: Die Leica V-LUX3 ist ein Werkzeug für engagierte Fotografen, die für viele Einstellmöglichkeiten und einen üppigen Brennweitenbereich die Kröte eines kleinen Sensors schlucken.

Leica V-Lux 3

Leica V-Lux 3
Hersteller Leica
Preis 750.00 €
Wertung 62.5 Punkte
Testverfahren 1.6

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