Testbericht

Leica M8

10.3.2008 von Redaktion pcmagazin und Karl Stechl

Die Leica M8 ist im Unterschied zum gesamten Testfeld mit einem Messsucher ausgestattet - einem optischen Sucher also, bei dem ein eingespiegelter Leuchtrahmen das Bildfeld markiert. Zu jeder Brennweite wird ein passender Leuchtrahmen eingeblendet und automatisch so platziert, dass bei Nahaufnahmen Sucherbild und aufgenommenes Bild übereinstimmen (Parallaxenausgleich).

ca. 1:50 Min
Testbericht
Leica M8 Vorderseite
Leica M8 Vorderseite
© Archiv

Zum manuellen Scharfstellen dient der Mischbild-Entfernungsmesser: In der Suchermitte überlagert ein zweites Teilbild des Motivs das eigentliche Sucherbild. Sind beide Bilder deckungsgleich, hat man exakt fokussiert. Als weitere Einstellhilfe existiert ein Schnittbild. Bei langen Teleobjektiven funktioniert das System nicht optimal, da der Sucherrahmen mit zunehmender Brennweite ein immer kleineres Feld markiert und die Fokussiergenauigkeit gleichzeitig abnimmt. Deshalb bietet Leica zur M-Serie als längstes Tele ein 135-mm-Objektiv an. Ein Autofokussystem gibt es bei der M8 nicht, so dass die Kamera in dieser Disziplin auch keine Punkte erhält. Wer die Gesamtpunktzahlen vergleichen will, muss bei den Konkurrenten die Autofokuspunkte herausrechnen. Dass die M8 eine Digitalkamera ist, lässt sich eher an der Rückseite erkennen, wo sich neben dem 2,5-Zoll-Monitor einschlägige Bedientasten tummeln. In den Menüs lässt es sich dank 4-Wege-Schalter und dazugehörigem Drehring gut navigieren. Ziemlich umständlich ist die Belichtungskorrektur, für die man etliche Tasten bemühen muss.


Leica M8 Verschlusszeitenrad
Verschlusszeitenrad und Blendenring erlauben manuelle Einstellung von Zeit, Blende sowie Zeitautomatik (A).
© Archiv

Was schade ist, da man häufig gezwungen ist, den Messwert der mittenbetonten Messung zu korrigieren. Eine Matrixmessung gibt es nicht. Die Bedienung ist so klassisch wie die Frontalansicht: Einstellringe für Verschlusszeit, Blende und Entfernung sind die wesentlichen Bedienelemente; neben manueller Belichtungssteuerung steht nur Zeitautomatik zur Wahl. Unter der abnehmbaren Bodenplatte, ebenfalls charakteristisch für die M-Reihe (aber nicht praktisch), befinden sich Akku und Speicherkarte (SD). Die Auslöseverzögerung (natürlich ohne AF-Zeit) beträgt 0,1 s, die Einschaltverzögerung (1,1 s) ist ziemlich hoch. 

Leica M8 Akku/ Speicherkarte
Leica-typisch, aber nicht praktisch: Auf Akku und Speicherkarte hat man nach Abnehmen der Bodenplatte Zugriff.
© Archiv

Bildqualität

Zur Bildaufzeichnung verwendet die M8 den Kodak-Sensor KAF-10500 mit 10 Megapixel, 27x18 mm Fläche und Bildwinkelfaktor 1,33. Mit einer gemessenen Auflösung von 1304/1253 LP/BH gehört die Kamera zu den Klassenbesten und wird nur von der Sony Alpha 700 (1335/1358 LP/BH) eindeutig übertroffen. Beim Rauschen liegt die Kamera etwa auf dem Niveau einer Nikon D200; der Objektkontrast ist mit 9 Blenden bei ISO 160 zufriedenstellend, mit 6,5 Blenden bei ISO 1250 aber unbefriedigend. Unterm Strich erreicht die M8 ein Gesamtergebnis von 59,5/58 Punkten für die Bildqualität.

Was zudem im Test auffiel, war eine leicht erhöhte Rot-/Infrarot-Empfindlichkeit des Bildsensors mit der Folge eines Rotstichs in einigen synthetischen Stoffen, die dem Auge dunkelgrau bis schwarz erscheinen. Da der Effekt laut Leica durch ein relativ dünn gewähltes Infrarot-Sperrfilter entsteht, kann man ihm durch zusätzliche Filter vor dem Objektiv (UV- und IR-Filter) begegnen. Im Lieferumfang einer M8 befinden sich deshalb zwei Gutscheine für Filter, die man sich kostenlos zusenden lassen kann.

Detaillierte Testergebnisse - Leica M8

Menü Farbraum Leica M8
Neben sRGB und Adobe RGB gibt es ECI RGB, speziell für den Datentausch mit Werbeagenturen, Druckereien etc.
© Archiv
Menü Histogramm und Bildminiatur Leica M8
Histogramm und Bildminiatur mit Überbelichtungswarnung erscheinen bei der Bildwiedergabe mit den Aufnahmedaten.
© Archiv

Nächste passende Artikel

Leica M8 Vorderseite

Testbericht

Leica M8
Leica M8 Vorderseite

Testbericht

Leica M8
Neue Sonderedition der M6.

Sammelobjekt

Leica M6: Sondermodell „Leitz Auction“ vorgestellt
Leitz-Park Wetzlar

Experience Days 2023

Leica lädt nach Wetzlar ein
Leica Q3 im Test

Kompaktkamera mit…

Leica Q3 im Test: Einfach gut
Leica M11 Monochrom im Test

60-MP-Schwarzweißsensor

Leica M11 Monochrom im Test
Leica SL2 Silber

Sondermodell

Leica SL2 Silber: Neue Farbe und Kit-Angebote
Der Laser-TV Leica Cine 1 realisiert eine Bilddiagonale von bis zu 120 Zoll.

Mit bis zu 120-Zoll-Diagonale

Leica Cine 1: Laser-TV mit Summicron-Objektiv…
Überrasch’ mich!
mehrweniger

Mehr zum Thema

Leica M Test

Systemkamera

Leica M im Test: M wie Maestro

Leica M RAW-Test

Messsucherkamera

Leica M im RAW-Test

Leica M Monochrom RAW-Test

Schwarzweiß-Digitalkamera

Leica M Monochrom im RAW-Test

Leica T Test

Systemkamera

Leica T im Test

Leica X-E

Kompaktkameras

Leica X-E im Test

Weiter zur Startseite