Kompaktkamera

Leica C im Test

10.1.2014 von Reinhard Merz und Erich Baier

Mit der rund 600 Euro teuren Leica C ist in der gehobenen Kompaktklasse ein neues Modell am Start. Im Test muss die Premium-Kompaktkamera beweisen, ob der hohe Preis gerechtfertigt ist.

ca. 2:50 Min
Testbericht
VG Wort Pixel
  1. Leica C im Test
  2. Datenblatt
Leica C Test
Leica C Test
© Leica

Pro

  • klein, handlich, gut ausgestattet
  • großer Sensor mit brauchbarer Bildqualität bis ISO800
  • integrierter Sucher

Contra

  • nur 28 mm im Weitwinkel
  • teuer

Dass Leica und Panasonic seit vielen Jahren eine Technologie-Partnerschaft pflegen, ist ein offenes Geheimnis. Panasonic verbaut Leica-Objektive in den Kompaktkameras und für die Kompakten aus Wetzlar stehen die gehobenen Modelle von Panasonic Pate. So auch hier. Die Ähnlichkeit der Leica C mit der Panasonic LF1 ist nicht zu übersehen.

Passt in Frauenhände

Dazu gehört leider auch, dass die Leica C auch genauso schlecht zu halten ist wie die Panasonic-Schwester. Daran ändern auch drei zusätzliche kleine Rillen an der Daumenposition nichts. Und auch das Haupteinstellrad an der Kameraoberseite rastet etwas leicht und ragt in voller Höhe aus dem Gehäuse. Kameras in dieser Baugröße werden üblicherweise in der Tasche transportiert, da besteht immer die Gefahr, dass das nicht geschützte Einstellrad ungewollt verstellt wird.

Die Tasten an der Kamerarückseite sind rechteckig und mit 4 x 6 mm etwas klein. Druckpunkt und Hub sind exakt. Tasten die vermutlich öfter betätigt werden ragen geringfügig aus dem Gehäuse. Tasten die seltener genutzt werden sind zum Schutz plan mit dem Kameragehäuse. Die Kennzeichnung der Bedienelemente ist filigran und nicht gut zu erkennen. Das hat Panasonic mit metallisch glänzender Schrift besser gelöst.

Leica C
© Leica

Am Haupteinstellrad der Leica C sind P, A, S, M, C1, C2, Panorama, Szene, Kreativmodus und Automatik als Vorwahlmöglichkeiten verfügbar. Je nach Einstellung am Haupteinstellrad wird ein entsprechendes Menü angezeigt. Für schnelleren Zugriff kann die Fn-Taste eine von acht verfügbaren Funktionen direkt zur Anzeige bringen: AF/AE Speicher, AF, Messmethode, AF Modus, Fokusbereich, Qualität, Gitterlinien, und Histogramm.

Freie Wahl bei der Belichtung

Für viel Freiheit sorgt bei der Leica C der manuell belegbare Einstellring rund ums Objektiv. Hier kann man wahlweise Schrittzoom, Belichtungsausgleich, Bildseitenverhältnis, ISO-Werte und Weißabgleich einstellen. Das 3-Zoll-Display mit 307.000 RGB-Bildpunkten ist gut, aber ansonsten nicht weiter erwähnenswert.Klasse ist es, dass die Leica C auch den 0,2 Zoll großen Sucher mit an Bord hat, der nahtlos ins Gehäuse integriert ist.

Leica legt der C eine Vollversion von Adobe Photoshop Lightroom bei. Damit ist man für grundlegende Bildbearbeitung bestens gerüstet, allerdings gehört die Software zum Paket - man kauft sie also auch, wenn man sie nicht wirklich braucht. Zudem erklärt es den Preisunterschied von mehr als 200 Euro zur Panasonic Lumix DMC-LF1 nur teilweise.

Leica C
© Leica

Die mit dem roten Punkt

Als erste Leica Kompaktkamera verfügt die Leica C über ein integriertes WLAN- und NFC (Near Field Communication)-Modul zur kabellosen Bildübertragung auf Smartphones und Tablets. Mit der kostenlosen Software "Leica Image Shuttle" auf dem Smartphone, kann die Kamera damit auch ferngesteuert werden.

Das funktioniert auf Anhieb und zuverlässig. Das Objektiv Leica DC Vario-Summicron1:2-5,9/6-42,8 mm ASPH deckt einen KB-äquivalenten Brennweitenbereich von 28 bis 200 Millimetern ab. Praxisgerecht, auch wenn im Weitwinkelbereich relativ schnell das Ende der Fahnenstange erreicht ist.

Passend zum eleganten Design mit dem obligatorischen roten Punkt hat Leica für die C ein eigenes Accessoires-Sortiment mit fünf verschiedenen Modellen auf den Markt gebracht - allesamt in tadelloser Verarbeitung und Qualität. Damit will man der Kompaktkamera einen ausgefallenen und individuellen Look verpassen, was durchaus gelingt. Aber natürlich gehen diese Spielereien auch ins Geld.

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In der Leica C steckt ein 12-MP-Sensor im 1/1,7-Zoll-Format. Der Prozessor ist marginal weicher abgestimmt als bei der Panasonic. Dadurch ist die Auflsung zum Teil geringfügig reduziert, die Bilder wirken aber visuell noch einen Hauch ausgewogener. Etwas Rauschen ist selbst bei ISO 100 sichtbar, wirkt aber kornähnlich und stört nicht. Bis ISO 800 darf man der Leica C zumuten, wenn das Licht knapp wird, auch hier liefert sie noch anständige Bilder.

Testfazit

Gewohnt schickes Leica-Design und bewährte Technik sorgen bei der Leica C für gute Bilder und angenehmes Handling. Den Kauftipp verspielt die Leica C durch den übertrieben hohen Preisaufschlag gegenüber der sonst baugleichen Panasonic LF1.

Leica C

Leica C
Hersteller Leica
Preis 600.00 €
Wertung 73.0 Punkte

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