Casio EX-FH100 - 40 Serienbilder pro Sekunde

2.7.2010 von Redaktion pcmagazin

In der Casio EX-FH100 vereinen sich gleich mehrere Features, die man momentan durchaus als extrem angesagt bezeichnen kann. In der Produktbeschreibung finden sich Schlagworte wie Highspeed, 24 mm Weitwinkel, 10-fach-Zoom, HD-Video und miniHDMI.

ca. 4:20 Min
Testbericht
  1. Casio EX-FH100 - 40 Serienbilder pro Sekunde
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Casio Exilim  EX-FH100
Casio Exilim EX-FH100
© Archiv

Als Sensor kommt der noch recht neue, rückseitig belichtete CMOS-Chip zum Einsatz, der trotz seiner kleinen Fläche (1/2,3-Zoll) bei schwachem Umgebungslicht das Bildrauschen in Maßen halten soll. Der relativ große Lithium-Ionen-Akku reicht laut Casio für bis zu 520 Bilder oder für über 3 Stunden lange Film-Sessions ohne Nachladen. Außerdem gibt es diverse manuelle Einstellmöglichkeiten und die Option, Bilder sowohl in JPEG als auch im verlustärmeren RAW-Format abzuspeichern. Allerdings brauchte die FH100 im Test selbst mit schnellen SDHC-Karten über 12 Sekunden, um ein JPEG mit rund 4 MB und zusätzlich ein RAW mit mehr als 15 MB abzulegen - so lange ist sie außer Gefecht gesetzt, der Fotograf muss warten.

Highspeed-Bilderserien und -Videos

Schon der gehobene Preis weist darauf hin: Die EX-FH100 richtet sich an Leute, die mit ihrer Kompaktkamera gerne experimentieren und ausprobieren. Um ihnen möglichst viel Spielraum zu lassen, geht Casio in die Vollen: Wer die FH100 mit all ihren Fähigkeiten, die gesamte Funktionsvielfalt mit all ihren Facetten kennen- und beherrschen lernen will, der sollte sich Zeit nehmen und weiß früher oder später sicher das verständliche Handbuch sehr zu schätzen. Besonders interessant: die Kapitel zu Highspeed-Bildserien und Highspeed-Videos.

Die 30 mm flache FH100 kann bis zu 40 B/s erstellen; um in den entsprechenden Highspeed-Serienmmodus zu wechseln, bedarf es nur eines Tastendrucks. Zwei Einschränkungen muss der Fotograf dann allerdings hinnehmen. Zum einen senkt die FH100 die Auflösung von 10 auf 9 Megapixel - also relativ moderat. Zum anderen ist bei 30 Bildern pro Serie Schluss. Ob die Kamera die Serie nach 5, 10, 20 oder 30 Fotos beendet, lässt sich über das Schnellzugriffsmenü ebenso einstellen wie die Bildrate (1, 3, 5, 7, 10, 15, 30, 40 B/s) und die Anzahl der Vorwegaufnahmen (3, 5, 10, 15, 20, 25). Letztere sollen verhindern, dass der Fotograf aufgrund seiner persönlichen Reaktionszeit den richtigen Moment versäumt: Die FH100 legt dazu schon bei halb gedrücktem Auslöser wie eine Maschinenpistole los und speichert beim tatsächlichen Auslösen zusätzlich zur eigentlichen Serie die zuletzt zwischengelagerten Vorwegbilder. Im Hauptmenü kann der Anwender vorgeben, ob die Kamera die Daten daraufhin automatisch speichern oder zuvor eine Bestätigung einholen soll.

Highspeed-Videos lassen sich in extremer Zeitlupe wiedergeben, interessant beispielsweise für Bewegungsstudien. Allerdings sind die Restriktionen im Highspeed-Videomodus einschneidend: Während die FH100 bei einer Bildrate von 30 B/s bis zu 1280 x 720 Pixel (HD) verarbeiten kann, sinkt die Auflösung bei 120 B/s auf 640 x 480, bei 240 B/s auf 448 x 336, bei 420 B/s auf 224 x 168 und bei 1000 B/s sogar auf 224 x 64 Pixel. Der separate Video-Auslöser befindet sich auf der Kamerarückseite, gut erreichbar für den rechten Daumen. Per Drehring kann man schnell zwischen Normal- und HS-Video umschalten. Während des Filmens ist der Fotoauslöser wirkungslos und das optische Zoom deaktiviert. Den Ton zeichnet die FH100 in Stereo auf. Über die miniHDMI-Schnittstelle kommuniziert sie direkt mit einem HD-Fernseher, allerdings fehlt das dazu notwendige HDMI-Kabel im Lieferumfang; Casio legt lediglich ein passendes Kabel für den USB-AV-Anschluss bei.

Funktionsvielfalt

Neben Zeit- und Blendenautomatik hat die FH100 einen manuellen Modus. Zur Wahl stehen jedoch nur je zwei Optionen, im Weitwinkel beispielsweise f3.2 und f7.5 bzw. 1/320 und 1/640 s, im Tele f5.7 und f16.1 bzw. 1/250 und 1/640 s. Die Blitzintensität lässt sich in zwei Stufen senken bzw. anheben. Beim manuellen Fokussieren unterstützen eine Lupenansicht und eine grobe Entfernungsanzeige. Der Autofokus arbeitet wahlweise mit Spot- oder Mehrfeldmessung (9 Felder). Alternativ dazu kann der Autofokus ein bewegtes Objekt im Fokus halten. Oder der Anwender bestimmt den AF-Bereich einfach selbst, indem er per Vierrichtungswippe eines von über 9000 möglichen Messfeldern ansteuert.

Zur üppigen Ausstattung gehören außerdem ein mechanischer Bildstabilisator und eine Vielzahl von Szenenprogrammen: "High-Speed-Nachtszene" kombiniert beispielsweise mehrere Bilder, um das Problem des Bildrauschens in den Griff zu bekommen; bei "High-Speed-Beleuchtung" geht es um eine möglichst gleichmäßige Belichtung speziell in Gegenlichtsituationen, auch hier verrechnet die FH100 mehrere Einzelbilder miteinander.

Bedienkomfort

Trotz der vielen Funktionen erschließen sich die wichtigsten Grundfunktionen schnell. Die Einstellungen erfolgen im Wesentlichen über ein Modus-Wahlrad an der Stirnseite der Kamera, das Schnellzugriffmenü, das sich per Set-Taste am linken Bildrand einblenden lässt, und das Hauptmenü, das Casio recht übersichtlich in die drei Kategorien "Aufnahme", "Qualität" und "Einstellung" gliedert. Navigiert wird über eine Vierrichtungswippe mit definierbarer Rechts/Links-Taste. Die 3-Zoll-Vorschau erscheint bei schwachem Umgebungslicht verrauscht und täuscht ein zu dunkles Bild vor. Dafür bleibt sie auch bei helleren Lichtverhältnissen noch vergleichsweise gut erkennbar. Der Anwender kann festlegen, welche seiner vorgenommenen Einstellungen über das Ausschalten der Kamera hinaus beibehalten werden sollen ("Speicher"). Alles in allem ein gelungenes Bedienkonzept. Außerdem funktioniert der Autofokus zuverlässig und insbesondere im Weitwinkel relativ schnell. Die Auslöseverzögerung liegt bei rund 0,5 s.

Bildqualität

Obwohl viele Konkurrentinnen mit mehr Pixeln aufwarten, löst die FH100 im Klassenvergleich insgesamt überdurchschnittlich hoch auf. Sie erreicht in der Bildmitte Spitzenwerte bis 1456 LP/BH, bei ISO 400 noch immer gute 1394 LP/BH. Das Bildrauschen fällt in den ISO-100-Aufnahmen kaum auf (1,6 VN) und verstärkt sich bei ISO 400 relativ moderat auf 2,0 VN. Dazu muss die interne Bildbearbeitung jedoch massiv eingreifen, was zum Texturverlust führt (Kurtosis 2,0 bei ISO 400). Zwischen hellstem und dunkelstem darstellbaren Bereich liegen 8 (ISO 100) bzw. 9 Blenden (ISO 400) - gut. Trotz des großen Brennweitenbereichs halten sich die in den Bildern sichtbaren Abbildungsfehler in Grenzen: Im Weitwinkel schattet die FH100 die Bildecken um 0,5 Blenden ab, und die gemessene Verzeichnung liegt bei höchstens 0,2 Prozent.

Fazit: Die Casio EX-FH100 überzeugt mit einer umfangreichen Ausstattung, einem ordentlichen Bedienkonzept und einer insgesamt überdurchschnittlichen Bildqualität. Obwohl die interne Bildbearbeitung für unseren Geschmack bei höheren Empfindlichkeiten zu stark ins Bild eingreift, vergeben wir einen Kauftipp.


Casio Computer Exilim EX-FH100

Casio Computer Exilim EX-FH100
Hersteller Casio Computer
Preis 290.00 €
Wertung 63.5 Punkte
Testverfahren 1.5

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