Testbericht
Fujifilm Finepix S2800HD
Sie gehört derzeit zu den günstigsten Bridge-Kameras am Markt: Die Fujifilm Finepix S2800HD für 200 Euro kann mit 18-fach-Megazoomobjektiv sowohl weit entfernte Motive nah heranholen als auch Bilder mit besonders großem Bildwinkel aufnehmen, bietet manuelle Modi und HD-Video.
- Fujifilm Finepix S2800HD
- Datenblatt
Der Brennweitenbereich der Finepix S2800HD reicht von 24 mm Weitwinkel bis 504 mm Tele (KB-Äquivalent). In Anbetracht dessen ist die Neue von Fujifilm mit 112 x 74 x 83 mm recht kompakt. Dass sie trotzdem im Betriebszustand über 400 g wiegt, liegt nicht zuletzt an den vier AA-Batterien, die hier statt Lithium-Ionen-Akku zum Einsatz kommen. Der Funktionsumfang wird einer Bridge-Kamera gerecht und bedient nicht nur Einsteiger wie Gelegenheitsfotografen (Motiv-, Lächel- und Blinzelerkennung ect.), sondern auch diejenigen, die mit manuellen Einstellungen experimentieren wollen. So lassen sich über das große Wahlrad neben Voll- und Programmautomatik auch Modi zuschalten, in denen der Fotograf Blende und Belichtungszeit manuell einstellen kann (A, S, M). Dabei stehen ihm zwar diverse Verschlusszeiten von 1/2000 bis 8 Sekunden, aber nur zwei Blenden zur Wahl: f3,1 und f6,4 im Weitwinkel, f5,6 und f11,0 im Tele. Einen manuellen Fokus gibt es nicht, aber eine Blitzlichtkorrektur um bis zu +-2/3 Blenden. Die Bildstabilisierung erfolgt mechanisch über den Sensor, der leichtes Zittern ausgleicht und so verwackelte Bilder vermeiden helfen soll. Wer will, kann seine bevorzugten Einstellungen in einem Benutzerprofil speichern. Bei Panorama-Aufnahmen gilt es, mithilfe zweier Kreuze, die zur Deckung kommen müssen, drei direkt aneinander angrenzende Einzelbilder einzufangen. Die setzt die S2800HD anschließend zusammen, allerdings mit eher mittelprächtigem Erfolg: Die Übergänge stimmten oft nicht, und im schlechtesten Fall wird ein und dasselbe Motiv im Bild wie ein Schatten doppelt abgebildet.
Sucher und Monitor
Typisch für Bridge-Kameras ist die Kombination aus TFT-Monitor und elektronischem Sucher: Bei optimalen Lichtverhältnissen liefert das 3-Zoll-Display eine ordentliche Vorschau. Wird das Umgebungslicht jedoch knapp, wirkt das Bild wegen des starken Farbrauschens unruhig. Und bei direkter Sonneneinstrahlung lässt sich auf dem Monitor nur noch wenig erkennen. In solchen Fällen schaltet der Anwender daher besser per Tastendruck auf den Sucher um, obwohl der nur mit 66.667 RGB-Pixeln auflöst.
HD-Videofunktion
Schon der Name verrät: Die Finepix S2800HD nimmt Videos mit bis zu 1280 x 720 Pixeln bei 30 B/s auf. Die Länge pro Clip ist auf knapp 10 Minuten begrenzt. Gespeichert werden die Filme als AVI-Datei (Motion JPEG), wobei eine Filmminute deutlich über 200 MB auf der SD/SDHC-Speicherkarte in Anspruch nimmt. Einen separaten Videoauslöser gibt es nicht. Während des Filmens bleiben das optische Zoom und der Autofokus aktiv.
Lange Auslöseverzögerung
Der Autofokus arbeitet durchschnittlich zuverlässig, wenn auch nicht fehlerfrei, und extrem langsam: Die Finepix S2800HD löste bei uns im Weitwinkel nach durchschnittlich 0,78 s aus, im Tele sogar erst nach 2,28 s - das nervt und macht Aufnahmen von bewegten Motiven zur Herausforderung.
Handhabung
Die Finepix S2800HD liegt als typische Bridge-Kamera mit ausgeformtem Handgriff sehr stabil und komfortabel in der Hand. Sie hat neben dem Moduswahlrad und der Vier-Richtungs-Wippe diverse Funktionstasten, u.a. eine für die Serienfunktion, Gesichtserkennung und das Schnellmenü, das Zugriff auf wichtige Parameter wie ISO-Zahl, Bildgröße und Qualität gewährt. Das Hauptmenü ist übersichtlich: Statt mit mehreren Unterseiten zu verwirren besteht es aus einer einzigen langen Scrollliste. Im Großen und Ganzen lässt sich die S2800HD dadurch intuitiv bedienen. Etwas ungewohnt, aber sinnvoll: Das Histogramm wird nicht etwa mit der "Disp"-, sondern im Wiedergabemodus mit der Belichtungskorrekturtaste eingeblendet.
Bildqualität
Was die Finepix S2800HD aus dem 14-Megapixel-CCD herausholt, kann leider nicht überzeugen. Schon bei ISO 100 stören das deutlich sichtbare Farbrauschen und der erhebliche Texturverlust (2,1 VN, 2,4 Kurtosis). Feine Strukturen fehlen im Bild, das dadurch stellenweise einen flächenhaften und unscharfen Eindruck macht. Die gemessene Auflösung liegt bei 1053 (Tele) bzw. 1232 LP/BH (Weitwinkel) - okay, aber keineswegs höher als die Werte guter 10-Megapixel-Kameras. Im Tele kann es an kontrastreichen Kanten zu 2,4 Pixel breiten Farbsäumen aufgrund chromatischer Aberration kommen. Bei ISO 400 lässt die Bildqualität noch etwas nach, vor allem sinkt der Objektkontrast von 8,3 (ISO 100) auf 6,7 Blenden (ISO 400).
Fazit - Fujifilm Finepix S2800HD
200 Euro für eine 18-fach-Megazoomkamera, ein verlockendes Angebot. Trotzdem können wir die Fujifilm Finepix S2800HD nicht empfehlen: Der Autofokus arbeitet vor allem im Tele sehr langsam, und die Bildqualität leidet schon bei ISO 100 unter erheblichem Farbrauschen und Texturverlust.
Fujifilm Finepix S2800HD
Fujifilm Finepix S2800HD | |
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Hersteller | Fujifilm |
Preis | 210.00 € |
Wertung | 45.5 Punkte |
Testverfahren | 1.5 |
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