RAW-Konverter

Corel Aftershot Pro 2 im Test

31.10.2014 von Florian Mihaljevic

Corel bietet Aftershot Pro 2 zum Kampfpreis von 70 Euro an. Wir haben den günstigen RAW-Konverter im Test.

ca. 2:10 Min
Testbericht
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Corel Aftershot Pro 2 im Test
Corel Aftershot Pro 2 im Test
© Corel

Corel Aftershot gehört zu den Klassikern unter den RAW-Konverter-Bildverwaltern, denn es lief bis vor zwei Jahren noch unter dem Namen Bibble. Als eines der wenigen kommerziellen Programme ist auch für Linux erhältlich ist und hat dort eine große Nutzerbasis. Corel bietet Aftershot Pro 2 zum Kampfpreis von 70 Euro an. Wichtigste Neuerung: Aftershot Pro 2 unterstützt dank 64 Bit endlich große Arbeitsspeicher.

Zudem wurde an der Leistungsschraube gedreht: Das Programm nutzt jetzt auch die Rechenleistung von Grafikkarten. Ansonsten hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel geändert. Aber eine Reihe neuer Kameras werden jetzt unterstützt. Die Oberfläche ist dunkler, außerdem hat Corel sie aufgeräumt. Auf Reiter für verschiedene Aufgaben verzichtet das Programm weitgehend. Die linke Spalte beherbergt drei verschiedene Paletten für "Bibliothek", "Dateisystem" sowie die "Ausgabe". Sämtliche Einstellungen befinden sich in der rechten Spalte.


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Rauschen im Detail: Farben und Details bleiben bei Aftershot sehr gut erhalten. In den Gesichtern jedoch auch einige Hotpixel - die allerdings nur in der 100-Prozent-Ansicht sichtbar sind.
© Corel

Die Bildschirmmitte nutzt Aftershot zur Anzeige von Vollbildern oder Miniaturen. Neben IPTC und EXIF unterstützt das Programm das moderne XMP-Format. Markieren lassen sich Fotos mit Bewertungen oder Farben, virtuelle Alben erstellt es nicht mehr. Durchsuchen der Metadaten ist kein Problem - dabei erlaubt Aftershot sogar die Verkettung von Suchkriterien. Einzig das Abspeichern solcher verketteter Filter ist nicht möglich. Sehr gut: sehr viele Funktionen sind über Tastenkürzel erreichbar.

In Sachen Korrektur bietet Aftershot alles, was das Herz begehrt. Sogar rote Augen korrigiert es. Besonders gut gefällt die Objektivkorrektur anhand von Profilen. Ein neuer Entrauscher von Athentek gehört zum Lieferumfang, sorgte bei den Tests jedoch für ambivalente Ergebnisse: Einerseits erhält er Farben und Details hervorragend, andererseits bleiben bei stark verrauschten Bildern deutlich sichtbare Flecken übrig.

Das war beim Vorgänger nicht der Fall. Stürzende Linien korrigiert das Programm immer noch nicht - das ist jedoch dank der offenen Plugin-Architektur und eines kostenlosen Plugins schnell nachgerüstet.

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Aber nicht alle Plugins arbeiten mit der 64 Bit-Version zusammen. In Aftershot Pro 2 bringt erstmals ein Werkzeug zum Zusammensetzen von Belichtungsreihen zu so genannten HDR-Fotos mit. Im Testfeld ist Aftershot Pro 2 das einzige Programm mit dieser Funktion. Momentan ist die HDR-Funktion nur für Windows verfügbar, ein kostenloses Update soll sie demnächst auch für Linux und Mac nachrüsten. Die Ausgabe erledigt Aftershot Pro 2 mit individuellen Vorlagen, die über Tastaturkürzel abrufbar sind. Alternativ druckt das Programm auch anhand von Vorlagen.

Einen direkten Weg zu Facebook und Co gibt's nicht. Dafür zeigt Aftershot Pro 2 im Geschwindigkeitstest, was es drauf hat: beim Export von 225 Fotos ist es mit gerade mal 1 min fünf- bis sechsmal schneller als die nächsten Konkurrenten. Ebenso schnell geht der Bildwechsel im Programm von sich - kaum messbare 0,4 s dauert er. Da lässt sich die etwas gemächlichere Programmladezeit von 11,7 s locker verschmerzen.

Fazit

Kompletter Funktionsumfang, offene Plugin-Schnittstelle mit jeder Menge nützlicher Plugins sowie die rekordverdächtig hohe Geschwindigkeit machen Aftershot Pro 2 zum gefährlichsten Konkurrenten für Lightroom. Dass es zudem auf allen wichtigen Betriebssystemen läuft, macht es sehr zukunftsträchtig.

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