Systemkamera
Canon EOS 60D - 18 Megapixel, Full-HD-Video
Die neue EOS übernimmt aktuellste Kameratechnik von 7D und 550D, unter anderem den 18-Megapixel-Sensor, setzt aber noch einige intelligente Detaillösungen wie den Klappmonitor und den neuen Joystick drauf.
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- Datenblatt
Auf der photokina 2008 hatte die EOS 50D ihr Debüt, zur photokina 2010 kommt nun ihre Nachfolgerin. Canon positioniert die neue EOS 60D für 1150 Euro zwischen der Einsteiger-SLR 550D und der gehobeneren 7D, von beiden erbt die Neue eine Menge. Darüber hinaus setzt Canon bei der 60D einige Ideen um, die vor allem dem Bedienkomfort zugute kommen. Beispielsweise gibt es ein neues Universalbedienelement, das den Joystick der 7D ersetzt, sowie einen klapp- und schwenkbaren 3-Zoll-Monitor mit hoher Auflösung. Das Moduswahlrad ist nun arretierbar.
Außerdem bietet die 60D neben dem bisherigen Quickmenü im Aufnahme- auch eines im Wiedergabemodus. Ein weiteres Novum ist die interne RAW-Verarbeitung, dank der sich in der Kamera RAW-Bilder bearbeiten, etwa Verzeichnung, Vignettierung, chromatische Aberration, Helligkeit, Kontrast und Farbsättigung korrigieren, und anschließend als JPEG speichern lassen. Und noch etwas führt Canon mit der 60D ein: die interne Bildbewertung (1 bis 5 Sterne), die zum PC übertragen und an Bildbearbeitungsprogramme übergeben wird. Hinzugekommen sind zudem Kreativfilter und die Möglichkeit, das Seitenverhältnis einzustellen.
Einer der markantesten Unterschiede zwischen der nun abgelösten 50D und der 60D: Die Auflösung erhöht sich von 15 auf 18 Megapixel - zum Einsatz kommt nun der APS-C-Sensor mit 1,6x Bildwinkelfaktor, der sich bereits in der 550D und 7D beweisen konnte. Ebenfalls von denen übernommen: Die Full-HD-Videofunktion mit manueller Steuerung.
Das Gehäuse ist wie das der 550D aus schwarzem Glasfaser-Kunststoff gefertigt, fühlt sich aber etwas hochwertiger an und wiegt knapp 200 g mehr. Im Gegensatz zur 50D ist die 60D gut abgedichtet, vor Spritzwasser und Staub geschützt. Zudem hat der Sensor eine Fluorin-Vergütung, dadurch eine stärker fett- und schmutzabweisende Oberfläche.
Mit KlappmonitorDer im Vergleich zu Spiegelsuchern helle Pentaprismen-Sucher punktet mit 96 % Bildfeldabdeckung und einer effektiven Vergrößerung von 0,56x. Die Mattscheibe lässt sich gegen eine mit Gitternetz bzw. für manuelle Fokussierung auswechseln; im Gegensatz zur 7D kann die 60D keine Gitterlinien einblenden. Das sehr gute 3-Zoll-Display hat wie das der 550D ein Seitenverhältnis von 3:2 und löst mit 346 667 RGB-Pixeln sehr hoch auf.
Neu und ein echtes Plus: Man kann den Monitor um 180 Grad ausklappen und um seine Achse drehen; zusammen mit dem großen Betrachtungswinkel (160 Grad horizontal/vertikal) ermöglicht das stets eine gute Sicht auf die ausnehmend scharfe, klare Vorschau - aus fast allen
Perspektiven.
Oben befindet sich ein Zusatzdisplay zur Anzeige von Aufnahmeparametern, daneben eine Reihe von vier ihm zugeordneten Tasten. Letztere sind nicht mehr wie bei den anderen EOS-Modellen doppelt, sondern nur noch mit je einem Parameter belegt, mit ISO, AF-Modus, Drive (Einzel-/Serienbild) und der Belichtungsmessmethode. Gefallen hat uns auch die 2D-Wasserwaage, welche die 60D je nach Bedarf am rückseitigen Monitor, am Zusatzdisplay oder im Sucher anzeigt.
Neue MultifunktionswippeAls zentrales Bedienelement dient das kombinierte Drehrad mit Vierrichtungswippe und Set-Taste in seiner Mitte. Dadurch hat der Fotograf alles beisammen, was er in einem Arbeitsgang braucht: So wählt man beispielsweise im Quickmenü mit der Vierrichtungswippe die Funktion aus und ändert per Rad die gewünschte Einstellung - fertig.
Es gibt weder eine zeitraubende Aktivierung der zu ändernden Funktion noch eine Bestätigung der neuen Einstellung. Insgesamt eine komfortable Lösung, zumal sich dieses Universalbedienelement im Gegensatz zum separaten Joystick der 7D auch bei angesetztem Hochkantgriff noch gut mit dem Daumen erreichen lässt.
9 KreuzsensorenDie neue EOS hat 9 Kreuzsensoren, 10 weniger als die größere 7D; der 9-Punkt-Autofokus der 550D arbeitet dagegen mit nur einem Kreuzsensor. Für lichtstarke Objektive bis f2,8 ist der 60D-Autofokus mittig besonders empfindlich und liefert dort eine höhere Schärfe.
Bei lichtschwächeren Objektiven begrenzt die kleinere Messbasis wegen des engeren Strahlenbündels die Mess-Auflösung. Im Gegensatz zur 7D bietet die 60D weder einen Spot- und Zonen-AF noch eine AF-Messfelderweiterung.
Die Auslöseverzögerung inklusive AF-Zeit ist wie von Canon gewohnt kurz: 0,36/0,43 s bei 3000/30 Lux. Im Serienmodus schafft die 60D bis zu 5,1 B/s - auch damit liegt sie zwischen der 550D (3,4 B/s) und der 7D (7,5 B/s). Gleiches gilt für die Blitzsteuerung: Die 60D kann beliebig viele Blitze in zwei getrennten Kanälen A und B ansteuern, die 7D setzt einen Kanal C drauf, die 550D unterstützt keinen Master-Slave-Betrieb.
Für die Belichtungsmessung nutzt die 60D die gleiche Lösung, die vor einem knappen Jahr mit der 7D eingeführt wurde: iFCL (intelligent Fokus Colour Luminance) mit 63 Zonen. Das System berücksichtigt neben Helligkeit und Objektfarbe die Entfernung zum Motiv, um eine möglichst optimale und gleichmäßige Belichtung sicherzustellen. Die Auswahl an Messmethoden lässt keine Wünsche offen: s gibt sowohl Mehrfeld- und Integral- (mittenbetont) als auch Selektiv- (6,5 % des Bildfelds) und Spotmessung (2,8 %).
Videos nimmt die 60D mit bis zu 1920 x 1080 Pixeln und wählbarer Bildrate auf (24, 25 oder 30 B/s). Manuelle Steuerung ist möglich. Kodiert wird nach H.264, einem MPEG4-Derivat. Der Ton lässt sich manuell auspegeln, ein externes Stereomikrofon anschließen. Zudem unterstützt die 60D neben SD/SDHC auch SDXC-Karten für ein noch größeres Speichervolumen.
BildqualitätIm Vergleich zu anderen SLRs mit APS-C-Sensor löst die 60D sehr hoch auf: 1538/1422 LP/BH bei ISO 100/1600 - das liegt über dem Klassendurchschnitt.
Außerdem bleibt das Bildrauschen auf einem vergleichsweise erfreulich niedrigen Niveau. Der Visual Noise steigt von 0,7 VN bei ISO 100 auf mäßig sichtbare 1,4 VN bei ISO 1600 und dann doch deutliche 3,9 VN bei ISO 6400. Positiv die hohe Dynamik von 9,5 Blenden bei ISO 100, 9 Blenden bei ISO 800 und 9 Blenden bei ISO 1600.
Beim Texturverlust liefert die Canon dafür die schlechtesten Werte im Konkurrenzvergleich zu Nikon D7000, Pentax K-5 und Olympus E-5 - zwischen 1,4 und 1,9. Unterm Strich muss sich die EOS 60D bis ISO 800 allen drei Konkurrenten bei der Bildqualität knapp geschlagen geben, bei ISO 1600 zieht sie dann an der Olympus vorbei.
Fazit: Canon ist es nicht zuletzt mit dem dreh- und schwenkbaren, sehr guten 3-Zoll-Monitor und dem neuen, intelligent positionierten Kombidrehrad gelungen, den Bedienkomfort gegenüber der Vorgängerin 50D und den Schwestermodellen 550D und 7D nochmals aufzuwerten. Das nun spritzwassergeschützte Gehäuse überzeugt mit guter Verarbeitung und Haptik zu einem fairen Preis von 1150 Euro. In puncto Ausstattung findet Canon einen soliden Mittelweg zwischen der günstigeren 550D und der höher angesiedelten 7D, die sie in puncto Bildqualität noch leicht übertrifft. Kauftipp Bildqualität.
Canon EOS 60D
Canon EOS 60D | |
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Hersteller | Canon |
Preis | 900.00 € |
Wertung | 47.5 Punkte |
Testverfahren | 1.6 |
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