DSLR

Canon EOS 5D Mark III im Test

6.6.2012 von Annette Kniffler

Canon schickt die Profi-DSLR EOS 5D Mark III mit 22 Megapixeln für 3.300 Euro ins Rennen. Ihr Bedienkomfort ist gegenüber dem Vorgängermodell Canon EOS 5D Mark II durch neue Details aufgewertet, und das Autofokussystem der Neuen arbeitet auf modernem Profiniveau.

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Testbericht
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  1. Canon EOS 5D Mark III im Test
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Canon 5D Mark III, Canon EOS 5D Mark III
Canon 5D Mark III, Canon EOS 5D Mark III
© Canon

Pro

  • hohe ISO-Empfindlichkeit
  • Sensorreinigung
  • Videos in Full-HD

Contra

  • kein Ausklappblitz

Klassentypisch hat die Canon EOS 5D Mark III ein DSLR-Gehäuse aus Magnesiumlegierung , das mit Dichtungen versehen ist. Die Canon EOS 5D Mark III wurde gegenüber der EOS 5D Mark II ein wenig verbessert, was z.B. am Speicherkartenfach erkennbar wird. Canon verwendet jetzt rund um das Stativgewinde ein gummiertes Material, sodass die Stativplatte nicht mehr so leicht verrutscht. Minuspunkte bekommt die Mark III jedoch für den fehlenden Ausklappblitz.

Funktionen

Für eine Kamera mit derart hoher Auflösung hat die Canon EOS 5D Mark III mit ISO 102.400 eine bemerkenswert hohe Empfindlichkeit zu bieten. Der Schlitzverschlussmechanismus der Kamera ist für 150.000 Auslösungen ausgelegt. Die Kamera kann in JPEGs nicht mehr nur die Vignettierung, sondern zusätzlich die chromatische Aberration auf Basis einer hinterlegten Objektivdatenbank korrigieren. Für RAWs besteht weiterhin die Möglichkeit, unter "RAW-Bildbearbeitung" eine Korrektur von Randabschattung, Farbrändern und Verzeichnung vorzunehmen. Außerdem bietet der Vollformater eine Sensorreinigung.

Sucher und Monitor

Die Canon EOS 5D Mark II zeigte als semiprofessionelle Vollformatkamera nur 98 % des Bildbereichs an. Bei der neuen Canon EOS 5D Mark III man endlich das vollständige Bildfeld zu sehen - und das mit einer ordentlichen Vergrößerung von effektiv 0,71x. Zudem kann die Canon EOS 5D Mark III im Gegensatz zur 5D Mark II Gitterlinien einblenden. Das rückseitige Display ist von 3 auf 3,2 Zoll (8,11 cm Diagonale) gewachsen, die Auflösung entsprechend von 307.000 auf 346.667 RGB-Pixel gewachsen.

Belichtungs- & Autofokusmessung

Die Canon EOS 5D Mark III nutzt zur Belichtungsmessung einen Dual-Layer-Sensor und zusätzlich die Informationen des Autofokus. Bei der Matrixmessung berücksichtigt sie 63 statt wie die Mark II nur 35 Sektoren und bei der Selektivmessung circa 6,2 statt 9 % des Sucherfelds. Der Spotbereich schrumpft erfreulicherweise von 3,8 auf 1,5 %, und die Belichtungskorrektur reicht nun klassentypisch von -5 bis +5 Blenden.

Ratgeber: So funktionieren moderne AF-Antriebe

Die Canon EOS 5D Mark III brauchte bei uns durchschnittlich 0,3/0,46 s zum Fokussieren und Auslösen. Im Live-View lässt Canon die Wahl zwischen Kontrast- und Phasen-AF, der dann allerdings während des Scharfstellens kurzzeitig die Live-View-Vorschau verhindert. Die 5D Mark III liegt mit 5,7 B/s vorne und übertrifft die 5D Mark II deutlich (3,8 B/s). Die SD1 Merrill begrenzt Serien auf 8 RAWs, die sie zwar innerhalb von 2 s aufnimmt, aber 20 s lang verarbeitet und speichert.

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Für die AF-Einstellungen gibt es einen separaten Menüpunkt it fünf Unterseiten, gekennzeichnet durch kleine Punkte unterhalb von "AF".
© Canon

Video

Die Canon EOS 5D Mark III nimmt Videos in Full-HD (1920 x 1080 Pixel, 30 B/s) als MOV-Dateien (H.264) auf. Canon nutzt die gestiegene Prozessorleistung nach eigener Aussage für aufwändigere Verarbeitungsalgorithmen, und der Test zeigt: Die Entwickler bekommen so die bisher größte Schwäche der Canon-Filmfunktion deutlich besser in den Griff: die Farbfehler, die bei der Canon EOS 5D Mark II immer wieder an regelmäßigen Strukturen auftreten. Doch im Detail zeigt Canon Schwächen: Fein strukturierte Flächen wirken verwaschen, teils unscharf. Zudem verleiht die stark angehobene Farbsättigung den Mark-III-Videos eine leicht unnatürliche Note. Die 5D Mark III hat einen separaten Videoauslöser und einen Kopfhöreranschluss - sehr nützlich fürs manuelle Auspegeln des Tons. Das leidige Thema Autofokus bleibt: Die 5D Mark III fokussiert während des Filmens nur auf Tastendruck.

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Canon erweitert das Menü um eine Ebene: Die Kategorien haben nun Unterseiten und lassen sich mit der Q-Taste direkt anwählen.
© Canon

Bedienkonzept

Canon hat am Bedienkonzept eine ganze Menge verändert. Zwar hält man bei der Canon EOS 5D Mark III an den bewährten großen Einstellrädern für Zeigefinger und Daumen sowie am Joystick fest. Doch das Menü wurde gegenüber der Canon EOS 5D Mark II erneuert, insbesondere um eine Ebene ausgebaut. Nun gibt es diverse Unterseiten zu den Kategorien Aufnahme, Wiedergabe, Grund- und Benutzereinstellungen sowie seit Neuestem Autofokus.

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Mit dem Wahlrad für den Zeigefinger und dem Joystick kann man durch die Unterseiten blättern, per Q-Taste direkt die Kategorie wechseln. Zu den gelungenen Neuerungen gehört auch der Ein/Ausschalter, der sich besser erreichbar am jetzt arretierbaren Moduswahlrad befindet. Das Quickmenü wird nicht mehr mit dem Joystick, sondern über eine separate Taste geöffnet. Und neben dem Auslöser findet sich eine zusätzliche Funktionstaste. Das klassenübliche LC-Daten-Display gewährt Überblick über alle Aufnahmeeinstellungen auch ohne Blick durch den Sucher.

Testfazit

Bei der Canon EOS 5D Mark III legt die Bildqualität gegenüber der Vorgängergeneration Canon EOS 5D Mark II (55 Punkte im Test) zwar nur im oberen Empfindlichkeitsbereich ab ISO 800 zu, aber sie ist so stark, dass sie eine Empfehlung verdient. Darüber hinaus bietet sie unzählige kleinere und größere Neuerungen, die überzeugen.

Canon EOS 5D Mark III

Canon EOS 5D Mark III
Hersteller Canon
Preis 2700.00 €
Wertung 58.0 Punkte
Testverfahren 1.6

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