Objektiv für Canon, Nikon und Co.

Sigma 18-200mm: Reisezooms im Test

4.10.2013 von Sabine Schmitt

Reisezooms mit Brennweiten zwischen 18 - 200 mm (bezogen auf KB) sind praktische Alleskönner. Doch welches ist das beste? ColorFoto hat die Universal-Zoomobjektive von Sigma an Kameras von Canon und Nikon getestet.

ca. 4:20 Min
Vergleich
Sigma 18 200 Test Nikon Canon
Sigma 18 200 Test Nikon Canon
© Sigma / Montage: ColorFoto

Sigma hat eine Reihe interessanter und vergleichsweise preiswerter Reisezooms mit 18-200 Brennweite im Angebot. Der japanische Hersteller fertigt Objektive nicht nur für seine eigenen Kameras, sondern hat auch zahlreiche Modelle für Kameramarken wie Canon, Nikon oder Sony im Programm.

Im ColorFoto-Testlabor haben wir Sigma-Objektive mit einer Brennweite von 18-200 mm an verschiedenen DSLRs von Canon und Nikon getestet. Dabei gelten die Testergebnisse jeweils auch für technisch verwandte Modelle des gleichen Herstellers. Wie wir unsere Objektiv-Tests durchführen, erklärt unser Artikel über unser Objektiv-Testverfahren.

Hier finden Sie unsere Übersicht der Tests von Sigma-Reisezooms mit einer Brennweite von 18-200 mm:

Was macht ein Reisezoom aus?

Reisezooms wie das Sigma 18-200 mm sind aufgrund ihres weiten Brennweitenbereichs zwar ein wenig schwerer und teurer als Zooms, die einen kleineren Brennweitenbereich abdecken; sie sind aber nahezu für alle Fotosituationen geeignet und ersparen somit nicht nur den Kauf mehrerer Optiken, sondern auch häufige Objektivwechsel. Daher werden Sie häufig auch als auch Universal-Zoomobjektive bezeichnet. Sie vereinen die Stärken von Weitwinkelzooms, die mit ihrem riesigen Bildwinkel den Vordergrund betonen, ebenso wie Standardzooms (24 - 50 mm bezogen auf KB) und Telezooms, mit denen man Entfernungen optisch überbrücken und Details groß abbilden kann.

Die Brennweite

Die Brennweite (hier 18-200mm) ist die wichtigste Eigenschaft eines Objektivs. Je länger die Brennweite ist, desto kleiner ist der Bildwinkel und somit der Bildausschnitt. Mit wachsender Brennweite stellt sich also ein Vergrößerungseffekt ein, sodass das Objektiv entfernte Motive formatfüllend auf den Sensor bringen kann. Wie stark ein Objektiv vergrößert, hängt von der Größe des Sensors ab: Bei einer Vollformatkamera mit großem Sensor ist der Vergrößerungsfaktor kleiner als an einer Kamera mit APS-C-Sensor.

Damit man sich von dem Effekt eine bessere Vorstellung machen kann, nennen die Hersteller häufig nicht nur die physikalische Brennweite eines Objektivs, die die Entfernung zwischen der Hauptebene des Objektivs und der Aufnahmeebene in Millimetern beschreibt. Zusätzlich geben sie eine Brennweite mit dem Zusatz "bezogen auf Kleinbildbrennweite (KB)" an, weil die meisten Fotografen den Bildwinkel im Kleinbildsystem aus Erfahrung einschätzen können; alternativ gibt der manchmal vermerkte Cropfaktor auch darüber Auskunft, wie sich der Bildwinkel im Zusammenspiel mit einer bestimmten Sensorgröße im Vergleich mit einem KB-Sensor verändert.

Ratgeber: So funktionieren moderne Objektive

Objektiv ist nicht gleich Objektiv


Selbst Objektive mit demselben Brennweitenbereich können sich im Preis stark unterscheiden. Die Brennweite ist nämlich nicht das einzige Kriterium, das ein Objektiv charakterisiert: Ein Qualitätsmerkmal ist die Lichtstärke, so bezeichnet man den Kehrwert der kleinsten Blendenzahl. Je lichtstärker ein Objektiv ist, je weiter sich also die Blende öffnen lässt, desto lichtstärker ist es, und desto mehr Licht lässt es auf den Sensor fallen, sodass man auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch scharfe Fotos schießen kann. Bei besonders guten, also teuren, Zoomobjektiven bleibt die Lichtstärke über den gesamten Brennweitenbereich konstant; wenn sie bei steigender Brennweite abnimmt, ist der Kaufpreis günstiger.

Sigma 18-200 mm im Video

In diesem offiziellen Produktvideo von 2010 stellt Sigma das 18-200mm-Objektiv detailliert vor:

SIGMA Reise-Zoom 18-200mm

Quelle: SIGMA Deutschland
3:40 min

Weitere Qualitätsmerkmale

Damit Objektiv und Kamera möglichst gut zueinander passen, muss die Optik für die Größe des Sensors optimiert werden. Beim Sigma 3,5-6,3/18-200 mm II DC OS HSM beispielsweise ist am Kürzel DC im Produktnamen erkennbar, dass es speziell für Digitalkameras mit APS-C-Sensoren konstruiert wurde.

Auch die Vergütung der Linsen - das sind Beschichtungen, die Reflexionen vermeiden sollen - können wahre Kostentreiber sein. Denn diese müssen nicht nur Reflexe verhindern, sondern sollten dabei auch möglichst wenig Licht schlucken. Die verbreitetsten Abbildungsfehler Verzeichnung und chromatische Aberration lassen sich durch die Verwendung von asphärischen Linsenelementen minimieren (Beispiel: Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC Asph. ) - allerdings ist deren Herstellung aufwändig und ein Objektiv mit asphärischen Linsen deshalb entsprechend teuer.

Wissen: Vergütungen von Objektiven

Beliebtes Ausstattungsmerkmal von modernen Objektiven ist ein Ultraschallmotor für die schnelle und leise Fokussierung, wie ihn das Sigma 3,5-6,3/18-200 mm DC OS Asph. bietet. Und gerade bei Teleobjektiven ist ein integrierter Bildstabilisator zur Minimierung von Verwacklungen fast ein Muss, wenn man nicht immer ein Stativ mitschleppen will.

Sigma-Objektive: Abkürzungen und ihre Bedeutungen

In den umständlichen Namen der Objektive verstecken sich wichtige Informationen über ihre Eigenschaften. Neben Brennweite und Lichtstärke sind das bei Sigma zum Beispiel:

  • APO: Das Objektiv wurde unter Berücksichtigung der apochromatischen Korrektur gerechnet. Damit lassen sich Unschärfen vermeiden, die von der chromatischen Aberration herrühren.
  • Conv: Objektive mit diesem Namenszusatz lassen sich mit den von Sigma angebotenen 1,4- oder 2-fach-Telekonvertern kombinieren, die die Brennweiten entsprechend verlängern.
  • DC: Sigma-Objektive, die speziell für Digitalkameras mit APS-C-Sensoren konstruiert sind, erkennt man am Kürzel DC.
  • DG: Mit DG sind Sigma-Modelle gekennzeichnet, die für Vollformat-D-SLRs konzipiert sind.
  • DN: DN-Objektive von Sigma sind ausschließlich für spiegellose Wechselobjektiv-Kameras entwickelt worden.
  • EX: Sigma-Bezeichnung für eine besonders hochwertige Objektivserie.
  • HSM: Objektive mit Hyper Sonic Motor fokussieren dank Ultraschallantriebs besonders schnell und leise.
  • IF: Die mit IF (innfenfokussiert) gekennzeichneten Objektive behalten während des Scharfstellens ihre Baulänge. Ihre Frontlinse rotiert nicht, sodass sich Polfilter gut einsetzen lassen.
  • EX: Mit EX sind die professionellen Festbrennweiten und lichtstärksten Zoomobjektive gekennzeichnet. Sie behalten ihre größte Blende über den gesamten Zoombereich bei.
  • OS: Ein ins Objektiv integrierter Bildstabilisator erkennt und kompensiert Kamerabewegungen, die zu Unschärfen führen können.
  • RF: Bei Rear-Fokus-Objektiven bewegt sich bei der Scharfstellung lediglich die hintere Linsengruppe. Sie behalten während des Scharfstellens ihre Baulänge, sodass sich Polfilter gut einsetzen lassen.

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