Fotopraxis

Panoramafotografie - Produkte, Teil 2

26.8.2011 von Karl Stechl

Interaktive Kugelpanoramen, in denen man sozusagen mit der Maus spazieren gehen kann, erfreuen sich hoher Beliebtheit. Wir zeigen Ihnen den Weg zu dieser spektakulären Spielart der Panoramafotografie.

ca. 3:35 Min
Vergleich
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Panoramafotografie - Produkte, Teil 2
Panoramafotografie - Produkte, Teil 2
© Jan Röpenack/Archiv

Der Weg zu einem sphärischen Panorama (Kugelpanorama) führt über ein 360-Grad-Panorama mit zusätzlicher Aufnahme des Zenits (senkrecht über dem Beobachter liegender Scheitelpunkt des Himmels) und des Nadirs (dem Zenit gegenüberliegender Fußpunkt). Dafür sind nur drei bis vier Aufnahmen nötig, wenn ein spezielles Fisheye-Objektiv im Spiel ist.

Voraussetzung dafür ist, dass die verwendete Panorama-Software Fisheye-Aufnahmen verarbeiten kann. Zum Vergleich: Bis zu 50 Aufnahmen sind mit einem klassischen Weitwinkelobjektiv (z.B. 35 mm an einer Kamera mit Vollformatsensor) nötig. Auf diese Weise lassen sich Gigapixel-Panoramen mit exorbitanter Detailwiedergabe produzieren, wobei die große Anzahl der Einzelaufnahmen den Einsatz dieser Methode auf statische Motive beschränkt. Empfehlenswerte Produkte für Kugelpanoramen stellen wir Ihnen im Folgenden vor.

Panoramaköpfe

Um Kugelpanoramen zu erstellen, eignet sich jeder Nodalpunktadapter, der für mehrzeilige Panoramen konstruiert ist. Dazu muss sich die Kamera nicht nur in der Horizontalen, sondern auch in der Vertikalen kontrolliert verschwenken lassen. Möglich ist das bei den in der vorigen Ausgabe vorgestellten Modellen Novoflex VR-System Pro II oder Manfrotto 303SPH. Ein ausgewiesener Spezialist für Kugelpanoramen ist das Novoflex VR-System 6/8 mit zwei rastbaren Panoramaplatten Q=6/8.

Vergleichstest: Fünf Perspektivkorrekturen

Bei diesem Typ von Panoramaplatte lassen sich Schrittweiten von 45 Grad (8 Rastungen) und 60 Grad (6 Rastungen einstellen); außerdem ist die stufenlose Verstellung um 360 Grad möglich. Die Panoramaplatte Q=6/8 besitzt eine integrierte Wasserwaage und ist extrem schmal gebaut, um beim Einsatz von Fisheye-Objektiven nicht ins Bild zu ragen.


Bildergalerie

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Panoramafotografie - Panoramaköpfe und Objektive

Novoflex VR Slant: Durch die Neigung der Kamera wird der Bildwinkel eines Fisheye-Objektivs optimal ausgenutzt. Das ermöglicht Kugelpanoramen mit 3…

Der neueste Zugang unter den Panoramaköpfen von Novoflex ist das VR-System Slant (= Neigung) zum schnellen Realisieren von Kugelpanoramen mit Hilfe eines Einbeinstativs. Um den verfügbaren Bildwinkel des Fisheye-Objektivs optimal auszunutzen, wird die Kamera um 60 Grad gegenüber der Horizontalen und um bis zu 15 Grad vertikal geneigt montiert; auf die separate Aufnahme des Zenits kann man dabei verzichten. In Kombination mit einem speziellen 8-mm-Fisheye benötigt man nur drei bis vier Aufnahmen, um ein fast lückenloses Kugelpanorama von 360 x 180 Grad zu erstellen. 

Produkttipps:

  • Novoflex VR 6/8, ca. 550 Euro
  • Novoflex VR Slant, ca. 250 Euro

Objektive

Das wohl am häufigsten für Kugelpanoramen benutzte Objektiv ist das Fisheye, bei dem die Verzeichnung zu Gunsten eines extrem großen Bildwinkel nicht auskorrigiert ist. Dadurch lassen sich komplette Kugelpanoramen mit nur wenigen Aufnahmen erstellen. Je nach Brennweite und Sensorgröße werden in der Praxis drei bis acht Aufnahmen für ein lückenloses Kugelpanorama benötigt. Die Fisheye-Verzeichnung, also die "runde" Abbildung, wird von Stitching-Programm wie PTGui oder Autopano Pro hervorragend auskorrigiert.

Ratgeber: So funktionieren moderne Objektive

Zu meinen Favoriten gehört das neue Canon Fisheyezoom EF 4/8-15 mm L USM, das sich an Vollformatkameras ebenso einsetzen lässt wie an Kameras mit APS-C-Sensor. Durch den variablen Bildwinkel kann man sich entweder für ein schnelles Kugelpanorama mit nur wenigen Aufnahmen (bei 8 mm) oder für ein hochaufgelöstes Panorama mit entsprechend mehr Aufnahmen (bei 15 mm) entscheiden.

Canons "Subwavelength Coating" sorgt zudem für ein hervorragendes Gegenlichtverhalten und minimiert Linsenlichtreflexe ("Lens Flares"). Da man in der Panoramafotografie öfters "durch die Sonne" drehen muss, ist dies besonders wichtig. Unter den festbrennweitigen Fisheyes hat sich das Sigma EX 3,5/8 mm DG Circular Fisheye bewährt.Wer bei (unbewegten) Motiven etwas mehr Zeit und Aufwand in den Aufnahmevorgang investieren kann und will, greift zum Superweitwinkelzoom, mit dem mindestens 16 Aufnahmen für ein lückenloses Kugelpanorama benötigt werden. Typische Brennweitenbereiche sind 14-24, 16-35 und 17-40 mm für Kameras mit Vollformatsensor bzw. 10-22 oder 24 mm für Kameras mit APS-C-Sensor. Bei diesen Drehzooms wandert der Nodalpunkt beim Zoomen kaum, was für die Anwendung in der Panoramafotografie sehr praktisch ist.

Die etwas längere Endbrennweite ist zudem für Zylinder- oder Flächenpanoramen sehr gut nutzbar. Bei mir hat sich das Canon EF 4/17-40 mm USM bestens bewährt. Das Pendant für Nikon-Fotografen wäre das AF-S Nikkor 4/16-35 mm VR G ED. Wer Wert auf höchst mögliche Bildqualität legt, verzichtet vielleicht auf die Variabilität eines Zooms und greift zur Festbrennbrennweite. Meine Empfehlung: die manuell fokussierbaren Carl-Zeiss-Objektive Distagon T* 3,5/18 mm und 2,8/21 mm.

Ratgeber Web-Apps: Fotos online bearbeiten

Beide Objektive liefern bis in den Randbereich scharfe und brillante Aufnahmen; Verzeichnung und chromatische Abberation sind hervorragend auskorrigiert, auch das Gegenlichtverhalten ist vorbildlich. Zudem bilden die Objektive die Sonne oder andere Punktlichtquellen mit einem schönen 18-strahligen Stern ab. Ein 263 Megapixel großes Kugelpanorama, bei dem das Zeiss Distagon T* 2,8/21 mm im Spiel war, finden Sie unter www.pixelmagazin.de/zeiss.

Produkttipps: 

  • Sigma EX 3,5/8 mm DG Circular Fisheye, ca. 900 Euro
  • Canon EF 4/8-15 mm L Fisheye USM, ca. 1200 Euro
  • Canon EF 4/17-40 mm, ca. 690 Euro
  • Nikon AF-S Nikkor 4/16-35 mm VR G ED, ca. 1370 Euro
  • Carl Zeiss Distagon T* 2,8/21 mm, ca. 1500 Euro   

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